Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
27
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27 Fünfter Theil, 1. Buch VL Kap. Von der Stat Tangermünde.

demſelven Gericht gelegen: Wenn als er thobor, von Er Achime vorgenannt, dar­an gehat hefft, Tho Vrkund mit unſerm anhangenden Ingeſigel verſigelt, vnde ge­geben tho Angermünde na Chriſti vnſers HErren Gebort, Vertein Hundert Jahr, bnde darna im Seven vnde Vefftigſten Jahr,* nach Dionyſi oder Okt.) Es findet ſich auch ferner, daß Matze oder ged. Hans Modde Schulze A. 1457 8 nach Thoma dem Raht das Gerichte mit dem Stratengerichte hon dieſem Huͤnersdorf vers kaufet.. C Die in dieſem orte befindliche Kirche if vor dieſen dem Heiligen Dionyſio gewidmet geweſen, wird ietzo aber zu S. Eliſabet ge­nannt und ſoll von Markgraf Johann l. ſein erbauet worden. Ehedem wurden noch leich­predigten darin gehalten, die aber ietzo in der S. Stephanskirche gehalten werden: nachdem dieſe Kirche A. 1678 im feuer mit aufgegangen, nachhero aber zum Koͤnigl. Salzmagazin und Kornboden gehrauchet wird..

abgeſondert und mit einem tiefen graben um­geben. Es iſt auch noch ein hoher vierekki­ger thurm auf derſelben, von welchem vor­gegeben wird, daß er etwa 100 jahr vor Chri­ſti geburt, und wie Enzelt meldet ſ. 34 vom Druſus ſeie gehauet worden, und ſoll oben in demſelben ein ſtein vorhanden geweſen ſein, auf welchem dieſe nachricht enthalten: welches alles dann dieſem gebauͤde ein vereh­

en gemacht. S. Tollands Ep. Itin. 2. ſ. 41. wovon aber keine ſpuhr mehr zufinden, und mag dieſes vieleich die Alte Burg oder das dafür gehaltene Caſtüe lum Anguriae, oder wie es Spangenberg in der Mannsfeldiſchen Chronik. c. 28 nennet Angeronae ſein. Es

iſt auch noch ein altes niedriges gemauͤer na: he bei demſelhen, ſo auch von groſſem alter zuſein ſcheinet, und mogen ſo wohl der thurm als die mauer wohl die aͤlteſte ſtuͤkken dieſer Burg fein. Noch iſt ein alter runder thurm unfern dem eingange ſo man den Gefangenen Thurm (nennet. Er iſt oben mit einem umgang u. zier­lich ausgearbeiteten gemauͤer verſehen, und von unten auf durch alle abſaͤtze offen, und nur in iedem abſatz ein ſchmaler umgang in das bis in die erde hinunter gehende loch ge­

. andenken auch bei den Regen­

weſen bis 1744, da derſelhe mit einem run

den dache, und alſo mit fachwerk verſehen und eingerichtet worden, daß ohne die ſtrafge­

28 faͤngnuͤſſe noch 8 behaͤltnuͤſſe für allerhand gefangene gebrauchet werden können. Gan unten in dem loche, wohinein man ſich vor dem mit ſeilen laſſen muͤſſen, ſoll noch ein groſſer eiſerner roſt mit aufwaͤrtsſtehenden

zjakken vorhanden ſein. Daß im übrigen bor

dieſer Burg, daß Hof⸗ und Landgericht ge: halten worden, davon S. oben J. K. ſ. y. Das Kaſtel oder Schloß aber ſoll von Karin dem Groſſen, der bei feinen kriegzzi gen ſich hier aufgehalten, S. oben ll. Th.. IJ.§.ſ. 4. feinen anfang genommen haben, von dem Kaiſer Karl V. aber 1 374 völlig ausge bauet ſein worden, laut des alten Chro. nodiſtichi:

Caro Vs a gazls ConſtrVXIt Moenla e Caſtrl. prlnClplb Vs LeCt s qVartVs&

) 1LLe Manet. Und da dieſer fich ſelbſt mit feinen ſoͤhnen Si­(gismund und Johann, eben wie ihrer vie­le von den alten Markgrafen, am liehſten hier aufgehalten, wie wir vom Henrich, Ot­

to des J. ſohn, und Friedrich dem juͤngern, XI. Die Burg iſt gänzlich von der Stat

Friedrich des J ſohn, Hohenzolleriſchen ges ſchlechts gehörigen orts ſehen werden: ſo hat ged. Karl IV. auch verſchiedene Gnadenbriefe hieſelbſt in Tangermuͤnde gegeben; der­gleichen auch derienige iſt, welcher wegen der vereinigung der Mark mit dem König reich Boͤmen 1374 zum vorſchein gekommen. S. J. Th. J. K. ſ. 19, 20. Und weil die ab­ſicht hiervon war die Elbe durch den handel dem Königreich Boͤmen deſto nutzbarer zu­machen, und hieſelbſt eine niederlage anzu­legen: fo iſt deſts glaublicher, daß er(id fleißig hier aufgehalten. Vergl. IV. Th. lll. Abth. ſ. 1 140.) In dieſem ſtande iſt es auch nachmahls von den folgenden Churfuͤrſten und Mark grafen zu Brandenburg erhalten worden und dieſe zum oͤftern ſich auch ein vergnügen ge­macht darauf zuwohnen. Iſt aber endlich A. 1640 von den Schwedisch, Völkern mit gewalt eingenommen, und alles bis auf die Fapelle und ſchreiberei verbrannt worden; wie un­ten bei den ſonderbahren geſchichten dieler Stat mit mehren wird gemeldet werden. An deſſen ſtat hernach S. Koͤnigl. Majeßdt Friedrich j in Preuſſen ein ganz neues wo eingerichtetes haus zu dero heuemlichkeit da­hin ſetzen laſſen: wie dann auch noch ein neue gebaude zur ſtallung aufgeführet worden, vn hinter demſelben an der mauer ein geſanſe­haus, das Blokhaus genannt, für die gro re uͤbelthaͤter aus dem lande. Has

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