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Das Königl. Haus iſt 1699 boͤllig fertig worden, und wird bewohnet von dem zeitigen Oberamtmann des Amts Tangermünde: ges ſtalt dann von undenklichen jahren her Tangermunde ein Landesherrliches Amt iſt zu wel chem diejenige gůter und aͤndereien geſchlagen worden, welche die Landesherrſchaft in diefer gegend als tafelgůter beſeſſen. Von den Beamten haben ſich folgende gefunden: Staude, S. Helmreich ſ. 39. Florian Alborn, deſſen grabſchrift in S. Stephanilirche noch vorhanden. Kaſpar Gunze, Johann Lange, Jonas Thone, David Reyer, deſſen grabſchrift auch noch vorhanden. Nach dieſer zeit haben unter dem character eines Koͤnigl. Amtmanns dieſes Amt verwaltet Chriſtoph Wilhelm Berndis und Joach. Andr. Striepe, geſt. 1716, Hr. Hieron. Hartwich Schmid, nachmahliger Koͤnigl. Preußl. Krieges⸗ und Domainen⸗Raht im Herzogthum Magdeburg. Der iebige iſt Hr. Johann Dieterich Noͤthing, Koͤnigl. Amts⸗Raht, der dem Amte ſeit 1718 vorgeſtanden.)
XlIl. Abſonderlich wird die Schloßkapelle, zu S. Johannis des Tauͤfers und Evangeliſten genannt, ſehr geruͤhmet, daß der Kaiſer Karl IV. z 6,1 Jan. dazu den grund legen, und ſie mit vielen perlen und edelgeſteinen, auch ſchoͤn auspolirten marmor und alabaſter auszieren laſſen, welches iedoch bon keinen andern als den Boͤhmiſchen Edelſteinen und lapidibus pretioſis zuverſtehen, als topaſiern, kriſtallen und ſo genannten Boͤhmiſchen iamanten, amethyſten 2c. Welchergeſtalt er auch die uͤberbleibſel des H. Georgius, deſſen herz und lanze vom Kloſter Marienrode mit bewilligung des Biſchofs Gerhards bon Hildesheim und des Abts vom Kloſter, Henrichs, erhalten und hierher gebracht, deſſen hand aber nicht erhalten koͤnnen, wird erzehlet in der Marienrodiſchen Chronik L. Il Scr. Brunſy. Leibn. ſ. 442. und von En: gelhauſen ibid. ſ. 1128. Es iſt auch in dies) fer Kapelle Churfuͤrſt Friedrichs ll. Prinz Erasmus begraben. Sie iſt aber fo wohl als das Schloßgebaůde, gaͤnzlich niedergeworfen, und ietzo nichts mehr als ein ſtuͤk gemadier an dem graben davon vorhanden. In demſelben if eine groſſe zugemauerte thuͤre, neben welcher man auch noch die ſtellen worin die koſtbare ſteine neben einander ges ſczet geweſen, ſehen kann. Der Kaiſer
arl der IV. aber hat auch gewiſſe Canonicos ſamt einem Probſt bei dieſer Kapelle eins
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geſezt, von denen annoch der Praͤlatenberg
zur linken hand der Roßfuet genannt wird:
weil ſie daſelbſt gewohnet, und haben dieſe zugleich die Pfarrkirche in der Stat beſtellet. Daher es dann kommen mag, daß ſie Helmreich ſ. 33. Templum Cathedrale nen(net. A. 1388 fer. 2 die exaltationis ſancte crucis hat Markgraf Jobſt auf anhalten Prepoſiti& Capituli Capelle Sancti Johannis Baptiſte in Caſtro noſtro Tangermunde conſtitute die freiheiten und gerechtſame dieſes Kapittels beſtaͤtiget und iſt ſolches in des Herrn Kuſt. Tangerm. Denkw. ſ. 150 zuleſen. Sie fein) aber zu Churfuͤrſt Joachims IL zeiten eingezogen, und die meiſte einkuͤnfte dem Dom zu Berlin einverleibet, etliche wenige aber zu verbeſſerung der beſoldung der hieſigen Prediger gelaſſen worden. ( Der lezte Probſt, Decanus und Canonici ſein laut einer auf dem Rahthaus vorhandenen nachricht, welche Helmrich ſ. 33. anfuͤhret, geweſen:
Johannes Ronicben, Praepoſitus.
Henricus Sunnendorff, oder wie er in Kettners Dipl. Quedlinb. ſ. S74 in einem brief von 1422 genennet wird, Summendorff Senior.
Paulus Scherer. Arnoldus hereßholten.
Ludolphus Rover.
Casparus Schwan, Onio Tedeler.
Engerhertus Greuffnit.
Jabannes Leiphard.
Chriſtian grolting.
Henricus Hoppefack,)
XIII. Es ſind auch noch auſſer der Stat etliche Geiſtliche, wiewohl ganz in abnehmen gerahtene gebaüde: namentlich S. Georgenkapelle, oder der Siechenhof, ſo etwas weiter hinaus vor S. Niklasthor, iedoch nicht gar ferne von dem Paulerkloſter lieget, wobon aber 1711 doch nichts mehr borhanden geweſen, als die giebel und, mauern, die aber 1735 und 1736 auch gänzlich eingeſtuͤrzet und weggekommen. Dichte daran, wo ſolche geſtanden, haben die Juden feldwaͤrts ihr begraͤbnuͤßort bekommen, und ſelbigen in ein gehege gebracht. S. Marienklauſe lieget auch etwan eine viertel meile vor S. Niklasthor an der ſteinernen brüffe über der Tanger ſeitwaͤrts. Es fein aber gleichfals nur uͤherhleibſel x
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