35 Fimfter Theil, J. Buch. vl. Kap. Von der Stat Tangermünde
„niemands weder mit Zinſen noch Pachte zu geben verwandt. Beſondern muͤſſen dem „Amte mit dem Halſe, ſo ofte ihnen gebo„ten wird, und wozu man fie bedarf, gleich „als eigen Leuthe dienen und Gehorſahm leiſten, dackegen werden fie in ihrem Dienſt
als andere gemeine Hoffdiener des Tages
dreymahl geſpeiſet ꝛc. ꝛ·c. Fiſcherey haben die Kalbauer jetzo weiter nicht, als in denen Lancken und Gruͤnden zwiſchen ihren Werdern, die FJiſcherey in der Elbe aber haben die Amtsſiſcher, welche zugleich als Buͤrger unter dem Magiſtrat in dem Huͤnerdorffe wohnen, und gegenwaͤrtig aus acht Garnmeiſtern und zwoͤlf Kleinthauern beſtehen, dieſe muͤſſen jetzo dem Amte Neunaugen und Schnepeln lieffern, aber nicht mehr die Kalbauer.)
XV. Der Magiſtrat beſtund ehedem be{age Ritners verzeichnuͤs ſ 22, 26, 27 aus vier Burgermeiſtern und zehen Rahtsverwanten, welche wechelsweiſe ein jabr ums ander die regierung führeten, und geſchiehet die wahl derſelben 9 nach Oeuli, die Ders ſetzung aber hald nach Oſtern. Aus dieſen perſonen wurden auch alle 3 jahr ein Burgermeiſter und Rahts berwante zu vorſtehern der Kirche und des Hoſpitals verordnet, dem aus der Buͤrgerſchaft 4 ehrliche leute zugegeben wurden, um auf alles gute aufs (ſicht zuhaben. Es iſt aber ſchon A 1693 perordnet worden, das nur 2 Burgermeiſter, ein heſtaͤndiger Kämmerer, 2 Rahts
perſonen und ein Statſchreiher im Magiſtrat
fein ſolte: welches auch 1719 durch die da
mahlige einrichtung beſtaͤtiget worden. S.
oben J. B.. K. XXII. S. n. 2, ſ. 1 12. und IL K. XIV.§. ſ. 172, In eben dem jahr iſt auch die verfügung geſchehen, daß das Kirchen⸗ und Hoſpital: Vorſteheramt einem gewiſſenhaften Bürger nach abgelegtem eid ges gen ein gewiſſes jaͤhrliches gehalt anvertrauet worden... Von den ehmahligen Rahtsperſonen findet ſich in Hr. Kuſters Tangerm. Merkw. ſ. 49. 58 ein vollſtaͤndiges verzeichnuͤs bis ende des vorigen jahrhunderts. Gegenwaͤrtig ſtehen dem Rahthauſe und der Stat vor: Hr. Joachim Chriſtian Sacht, aus Tangermünde, woſelbſt er hei dem Koͤnigl. Amt 6 jahr als Actuarius geſtanden, und nach des dirigirenden Burgermeiſters Hr. Gebhard Johann Kahrſtets tode, und alfo. ſeit 1745 der Gerichtsſtube daſelbſt allein vorgeſtanden, und nach des A 1750, 13
36 Aug. verſtorbenen Hr. Friedrich manns tode, der 26 are en. .. dieſe ſtelle alz Di. rector Juſtit. und dirigirender; 3, ö 1 Burgen Hr. Anton Ludwig Vogel, Proconſil Hr. Victor Hartwig Noͤthi l 1 und. ih ing, Confal . Gebhard Jakob Schirmer, Kin. Hr. Leonhard Toͤpfer, Senator und Se. , 1 HE WE Hr. Johann Jakob Voß, Senator Su. pernumer ass ,. Sonſt ſein unter den ehemahligen Magiſtratsperſonen vor andern merkwürdig ob gedachter Kaspar Helmreich, welcher ein Statkind und eines Burgermeiſters Sohn geweſen, der auch das Burgermeiſter amt verwaltet, ſolches aber wegen hohen alters niedergeleget und 1665, 26 Jun. beerdiget worden. S. Hr. Kuͤſters Denkw. ſ. 4, 5. Woſelbſt auch deſſen ſchriften angefuͤhret werden: und erhellet aus denſelben, daß . Rechte ſehr wohl muͤſſe verſtanden haben. Andreas Ritner war ebenfals ein Statkind und geb. 1609, 4 Nov. Sein Vater Andreas Ritner, war anfangs Graͤl. Chers ſteiniſcher Raht und Kanzler zu Naugard in Pommern und ging feiner Braut zugefallen nach Tangermuͤnde und wurde Churff Quartalgerichts Advocat, auch Burgermeiſter daſelhſt, welchen hedienungen er bi A. 1616 vorgeſtanden. Nach dieſes feines Vaters tode, da der groſſe krieg eingebrochen, hat er ſich nach uͤberſtandener kranlheit zu Witteberge, mit feinem Stiefvater nach Hamburg begeben und iſt bis 162 da, ſelbſt geblieben, von dar aber nach Magie hurg gegangen, woſelbſt er des damahls be‘ ruuͤhmten Rectoris Evenii unterweiſung genoſſen, A. 1629 aber um den hedrulkungen die in der Stat ſchon anfingen, zuentgehen, ſich in ein ſchif pakken laſſen weil niemand von den Bürgern hinausgelaſſen wurde, und alſo dem unglük glůͤklicher weiſe entgangen. Blieb in Tangermünde his Oſtern 16. ha er nach Wittenberg ging und ſich auf de Philoſophie und die Rechte legte, die et anſtat der Theologie erweblet hatte. Der tod feiner mutter zog ihn 1634 nach hauſe da ihm A. 1635 das Secretariat in Perlberg und die hofmeiſterſtelle hei des Dinh. Kanzler B. Pfreunds ſoͤhnen aufe ne n und leztere angenommen wurde: an,
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