er der abſicht des Kanzlers gemaͤs nicht nach Frankreich gehen konnte, ſondern weil es in der Altmark punt über ging, nach Luͤne
burg, von dannen wegen der Schwediſchen
bewegung nach Hamburg, aber nach etli= chen wochen wieder nach Dannenberg ging. A. 1637 wurde ihm abermahls eine hofmeiſterſtelle und das Secretariat in Tangermuͤnde angeboten, davon er das leztere annahm, 1640 Rahtsherr, und 1642 Burgermeiſter wurde, andere hedienungen aber ausſchluß. Seine Ehegenoßin iſt A. 1640, 20 Jan. geworden, Kalhar. Eliſab. des Infp. in Tangermünde Sam. Wilhelmi, tochter, mit welcher er 2 führe gezeuget, deren ſchikſal der Hr. Kuͤſter ſ. 10, 11 kuͤrzlich erzehlet.)
Die Statgerichte hat der Magiſtrat A. 1478 um 700 Rheiniſche gulden wiederkauͤflich, nachmahls von Churfürft Joachim ll. A. 1541 um 1000 fl. und endlich A. 1555 erblich erhalten. Es hat auch derſelbe noch andere gerechtſame, als nemlich die Mittelund Niederjagt in dem Stathuſch, mit welcher die Stat begnadiget worden von Churfürſt Friedrich Wilhelm A 1 664, 4 Mai. Die Fiſcherei am teiche orm Roßfurt, im Schwanepfuel, im Raͤteling, der Krieghorn aber wird vom Amte dem Naht und denen von Rohten genutzet, welchen der Raht zuſamt den wieſen und gehoͤlze, auch von Judenhof A. 1457 von Achim von Kerkow vor 800 Rhem. fl, gekauft hat. Ingleichen gehoͤret ihnen die Faͤhre zu, welche fie ſchon A. 1457, wo nicht eher, geruhig beſeſſen haben. Der Elbſtrom und Fiſcherei gehoͤret zum Amte, wie auch die freiheit borm Schloſſe. Dem Raht ſtehet zu der plaz, worauf hiebevor die alte Ziegelſcheune geſtanden iſt, und die neue Ziegelſcheune, hinterm doͤrflein Karlbau, deſſen graͤnzen nicht weiter gehen, als die zauͤne ausweiſen. Die Hauptnahrung iſt akkerbau und bierbrauen. Das Bier iſt braun und fallt etwas bitter, und wird auf der Elbe und bis 6 meilen ins land verfuͤhret. Ritner ſagt, wann es ausgelagert, ſeie es der Garleie gleich: wie es dann ſowohl als das Stendaliſche vor A. 1400 vor der Garleie den vor» zug gehabt. Das getreide und das holz, ſonderlich Staffholz foͤrdert hier auch noch einiger maſſen den handel, als wozu der ort r. bequem. S. IV. Th. III. Abth. IV.
41. 1 140.
Jahrmaͤrkte ſein 4. Der ı nach Faſtnacht. Der 2 0 vor Himmelfahrt. Der 3 V. Theil der Mark. Hiſt.
37 Fimfter Theil, L Buch. V. Kap. Von der Stat Tangermünde. 38
nach Marie Heimſuchung. Der 4 nach Sim. Juda. Der Statwapen iſt ein rohter Adler uͤber jedem flügel eine rufe.
XVI unter den ſonderbahren Begebenheiten der alten ze ten finden ſich keine ſonderliche nachrichten, dann was die erregung zu der Baieriſchen Markgrafen Ludwigs des Aeltern und des Juͤngern betrift, ſo ihr bon unſern Geſchichtſchreibern, auch noch von Ritnern beigemeſſen wird, ſolche belanget nicht dieſe Stat allein, ſondern die meiſten Staͤte der ganzen Mark Brandenburg, wie in den Woldemariſchen Geſchichten, wie auch hin und wieder bei andern Staͤten wird
(zuſehen ſein. Inzwiſchen merken wir im voraus daß A. 9383 die Wenden von den Sachſen in dieſer gegend ſein aufs haupt geſchlagen worden, wie beim Ditmar. I. I. Scr. Br. Leihnit. ſ.ʒ45. u. Annal Sax. ad h a. zuſehen. Und in den ſtreitig eiten zwiſchen Graf Dedo und Markgraf Werinhar, iſt dieſer ort des Dedo lezter aufenthalt gewefen: dann als er aus Tangermünde ausgeritten, iſt er von ienem überfallen und getöde tet worden. Annal. Sax ad A. 1009 II. ſ. 414. Welcher geſtalt ſie mit den andern Staͤten der Altmark an Magdeburg vereignet worden, davon iſt zuleſen oben J. K VI. §. ſ. 21. Daß ſie von Halberſtat mit zu lehn gegangen ebendaſ. IV. S. ſ. 28. da fie unrecht Angermünde genennet wird. Daß fie thejl genommen an der muͤnze Il. K. XIII. 5. ſ. 163.
Als auch nach Woldemars abſchied in der Mark ſich ſurcht und ſchretten auſſerte; und die Maͤrkiſche Staͤte wieder alle gewaltthaͤtigkeit in eine vereinigung ſich einlieſſen: ſo war hierin auch Tangermuͤnde begriffen:
In nomine Domini amen. Nos militares in Advocatia Tunghermunde conſtituti Scahini, conſules. toraque univerſitas hurgenſium in Tanghermunde coram omnihus preſentia viſuris, ſeu eciam audituris, recognoſcimus puhlice proteſtantes, quod cum honeſtis militaribus in Marchia Conſtituris,& civitate Solrwedel,& etiam civitate Chardeleve& territorio Stendal,& endem civitate& militarihus,& reliqvis civitatibus ſcilicet Sehuſen, Mherborch, Werben, atque cum omnibus militaribus, in jam dictis&c. S. Seehauſ. Geſch. ſ. 34. & de noſtro antiquo jure nobis a noſtris dominis Marchionibus mortuis preſtito clare memorie, cum providis& honeſtis viris, ut puta cum tribus milicaribus, vel qvinqve burgenſibus, five ſeptem villanis
. 2 probis
2