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getrieben, und den Bürgern ihre wahren und guͤter niedergeworfen und weggenommen; haben auch zu den 50650 gulden, ſp das land wegen dieſes krieges dem Churfurſten Joachim Il. angelobet, ein ziemliches hergeben muͤſſen dahergegen ihnen der Chur fuͤrſt ein und andere freiheit nachgelaſſen, und naͤhſt dem, daß er dem Magiſtrat die Gerichte erblich uͤberlaſſen, ibnen 6000 fl. zur ergögung nebſt etlichen angefaͤllen von den freihauͤſern auf dem Praelatenberge geſchenket, beſage verſchreibung bon A. 1655. XVII. Aus dem verwichenen jahrhundert aber wird inſonderheit des entſetzlichen mordbrandes zugedenken ſein, welchen dieſe gute Stat A. 1617 ausgeſtanden, und womit es ſich Hr. Rit ners erzehlung nach alſo ver; halten. Es hatte ſich bald zu anfange des jahres 1615 ein gewiſſes weib, namens Grete Minden, nebſt ihrer Mutter gefun= den, welche von ihrem vetter, Henrich Minden, einem Rahtsherrn, ihr grosbaͤterliches erbtheil gefodert; der aber vor Gericht hat koͤnnen erweiſen, daß ihr vater, Peter Minde, ein ſoldat albereit deswegen abgefunden, iedoch nichts deſto minder ſich erklaͤrt, daß, wofern ihre mutter erweiſen konte, daß fie die Grete Minden, mit ſeinem bruder in ehren erzeuget worden, ihr die bei dieſen Gerichten niedergeſttzte gelder verabfolget werden ſolten. Nachdem ſie aber ſolches nicht voͤllig thun konnen: hat ſie einen großen wiederwillen wieder die Stat, als in welcher ihr der einbildung nach, groß unrecht geſchehen waͤre, gefaſſet, und ob ſie gleich die hohe Obrigkeit, oder den Herrn Landeshauptmann auf ſolchen fall haͤtte ſüchen, und über unrecht klagen koͤnnen, dennoch nach einiger zeit ſich zu einem loſen kerl geleget, welcher zu Brandenburg und ferner zu Kalbe bei Gardelegen, mit etlichen boͤſen buben ein berbuͤndnus gemachet, und beſchloſſen, dieſe Stat mit Feuer zuverfolgen, und rache zuſuchen; haben auch drauf etliche brandzeichen hin und wieder in der Stat ausgeworfen. Ob nun wohl der Raht und die Buͤrgerſchaft ſich hin und wieder nach ſolchen buben erkundiget: ſo hat man doch nichts erfahren können, dann jedermann vermeinte das loſe Weib Wäre dahin. Es hat aber der traurige ausgang erwieſen, daß dieſe böfe leute dennoch durch Gottes verhaͤngnuͤs endlich am ſonnabend nach Marie geburt des 1617 jahres an etlichen orten in der Stat feuer eingele
zr Fimfter Theil,. Buch. Vl Kap. Von der Stat Tangermünde. 42 den gelitten: indem dieſe ihnen ihr vieh weg- get, und ſolches i
hnen dermaſſen gelungen, daß in einer biertelſtunde an drei orten zu. gleich daſſelbe aufgegangen: und wirwohl es an menſchlicher hülfe die flammen zu dam, pfen in anfang nicht gefehlet; ſo hat doch das feuer in aller eil ſo erſchreklich um ſich gefreſſen, und faſt alle gaſſen der Stat erfuͤllet, ja das Waſſerthor oder den Rosfurt an der Kirchen geſperret, daß iedermann verzagt worden, dem ſeinigen zugeeilet, und ſein und der ſeinigen leben zuretten, aus der Stat gelaufen. Die benachbarten aus Stendal, wie auch etlichen Dörfern, kamen zwar zu huͤlfe: fie konnten aber wenig ausrichten; weil faſt alles in der flamme ſtund, und das feuer ſeinen willen hatte. Jedoch haben fie endlich am marfte durch unaufhoͤrliches loͤſchen ſo viel zuwege gebracht, daß von burgerm. Ritners, des Verfaſſers der Tangermuͤndiſchen Hiſtorie, hauſe, bis an die Neuſtat, die Haͤuſer nebſt der Kirchen zu St. Niklas ſtehen geblieben. Unter: deſſen hatte das feuer das Rahthaus, wie auch die ſchoͤne Kirchſpitze ergriffen, und fein auf ienem faſt alle alte briefliche urkun, den, viele Accis. Schoß und Kindergelder, nebſt allem zierat und dem ſchoͤnen thurm verbrant. Die Kirchſpitze hat man zwar loͤſchen wollen, es iſt aber die gewalt des feuers gar zu gros geweſen: derowegen man mit traurigen augen alles hat muͤſſen brennen ſehen, die auch am folgenden ſontag nebſt allen gloffen herunter gefallen. Es iſt auch die Kirche inwendig voller feuer worden, dahero alle fenſter, der Predigſtuhl, die ſchoͤne grabmaͤhler und biel alter: thümer, wie auch alles geſtuͤhle noebſt der orgel und altar ganz verdorben ſein; und hat man in der nachfrage erfahren, daß in der Altenſtat und Huͤner dorf 486 wohn haͤnfer und Sz ſcheuren voll korn verbrant fein; Jedoch ſein das große Kirchthor zu S. Stephan, welches zwar zubrennen angefangen, aber bald wieder geloͤſchet worden, dann auch die al te Predigerhauſer und die neue Schule, auch die Kirche zu S. Eliſabet, nebſt etlichen klei. nen ſiſcherhaͤuſern in Hünersdorf unbeſchaͤdiget geblieben. Haben alſo die arme leute mit ihren kleinen kindern auf den aͤkkern und anger vor der Stat liegen muͤſen, und hat der groͤſte haufe weder zubeiſſen noch zubrechen gehabt, weil alles im feuer war ums gekommen. Es haben aber etliche bornehme leute aus Stendal ihr mitleidendes herze erwieſen und ihnen broht und bier zuführen laſſen, damit fie ihres leides in etwas here c 3 geſſen,