Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
53
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gefreſſen, und alles bis auf die kapelle und

ſchreiberei in die aſche geleget hat; welcher ba

geſtalt dann dieſes alte und ziemlich wohlver­wahrte Schlos, nachdem es viel jahr lang dem Kaiſer Karl AV. und deſſen nachfolgern Churfürſten und Markgrafen zu Branden­hurg zu einem ſiz und wohnung gedienet, zu einer gaͤmzlichen wüſtenei worden. Bei waͤh­render ſolcher belagerung und einnehmung aber ward die Stat, als worin alle böͤlker einguartiret lagen, aufs auſſerſte geaͤngſtiget, alſo daß ſich in manches haus eine halbe com­pagnie einquartieret, die wirte aufs heftig: ſte geplaget, und alles vol auf begehret, viele hauͤſer abermahl zum brenholz ganz niedergehrochen, andere(ehr berwuͤſtet, und da die arme leute austreten muſten, in­wendig alles zerſchlagen, ia das hausge­raͤhte oͤffentlich bei den wacht⸗ und andern feuern verbrannt, und in den ſtuben, kam­mern und kuͤchen, die pferde geſtellet worden.

1x. A. 1641 hat der Erzherzog, Leopold Wilhelm, als Kaiſerl. Generalifimus ſic mit ſeiner ganzen macht in die Altmark auf Tangermuͤnde begeben, und daſelbſt mit al. len Generalſtaͤben und zugehörigen hohen und niedern perſonen, auch der infanterie oder fus volk das hauptquartier genommen, der meinung, die benachbarte bauern in der Altmark an ſich zubringen, und durch ihre beſezte paͤſſe den Schweden in dem Luͤnebur, giſchen auf den hals zugehen; lies auch zu dem ende etliche von ſeinen truppen nach Oſterburg gehen, und dieſe ohne das hon den Einwohnern ganz verlaſſene Stat einneh­men. Weil aber ſolches nicht zuſtande koͤn. nen gebracht werden; und uͤber dem die Schwediſche aus Salzwedel, die Kaiſerl. truppen wieder von Oſterburg zuweichen sungen; fo lies er eine ſchifbrůͤkke ſchlagen, und gieng den 4 Febr. über dieſelbe mit als lem voll zurüffe; hinterlies aber doch 1000 mann fusvolk die brüffe zubewahren, und nahm feinen weg über das Furſtenthum An. balt, Leipzig und weiter in die Oberlaͤnder. Die beſchwerde aber, ſo die Stat wiederum ausſtehen muͤſſen, indem drei Fuͤrſtl. und Deneralſtaͤbe in der Stat, und faſt die ganze Infanterie in den Vorſtaͤten, auch nament­lich Hunerdorf regimenter gelegen, iſt faſt unbeſchreiblich geweſen; und erzehlet Ritner, der Gottesdienſt nicht allein durch das gepolter der heer und bagagewaͤgen ſehre ver­ndert worden, die Einwohner auch ohne as aus ihren von volk üͤberſchwemmeten V. Theil der Mark. Hiſt.

8 Fintter Thel, 1 Buch Vl. Kap. Van der Stat Tangermünde; 54

hauͤſern nicht abkommen können; ſondern es tten ſich auf der kanzel und an dem altar die Jeſuiten und Mesprieſter ſehen und hoͤ­ren laſſen, auch taͤglich etliche meſſen vor dem altar gehalten. Die hauͤſer und gaſſen haͤt­ten voller volts gewimmelt: die meiſten aus der Buͤrgerſchaft wären aus noht ausgette­ten, und hatten nachmahls die hauͤſer wuͤſte gefunden: das vieh waͤre bon etlichen eins quartirten den leuten vor den augen ge­ſchlachtet; wiewohl die Generals perſonen, wenn es geklaget, gerne huͤlfe gethan. Auſſer­halb der Stat waren viel tauſend ſchoͤne obſt. baume bis auf die wurzel niedergehauen, auch fünf windmuͤlen zum theil ganz niederge­brochen, zum theil alſo verwuͤſtet worden, daß ſie ohne ſonderbare groſſe koſten nicht konten ausgebeſſert werden. In der Klo­ſterkirche und andern gebauden, war das holj und balken ausgeriſſen, und zur bruͤllen über den Tangerfluß verbrauchet worden: und würde gar leichte geſchehen ſein, daß durch ankunft der Schwediſchen, welche mit etlichen regimentern zu ros und zu fus nebſt den ſtuͤkken über Oſterburg, die Kaiſerliche al. bier heimzuſuchen, ausgeſant worden, die­

ſem ort noch mehr unglütk an feuer und plun­

derung zugetreten waͤre; wo nicht dieſe durch

unrichtige kundſchaft, als wenn iene ſchon aufgebrochen, zurük gegangen wären.

. A. 1644 im monat Jun. hat der Kate ſerliche General Gallas bei damahligem krie­ge jwiſchen Schweden u. Daͤnnemark mit ei: ner anſehnlichen armer, der Kron Daͤnnemark zuhuͤlfe, feinen marſch durch die Altmark genommen, und zu Tangermünde fein haupt­quartier gehalten, wodurch das in dem bes ſten wachsthum ſtehende getreide ſehr zer­treten und zerfahren worden, mit groſſem misfallen des Generals ſelbſt, der es iedoch wegen der groſſen menge bolks nicht wehren koͤnnen, die Stat auch mit der miliz der­maſſen beleget worden, daß, weil dieſelhe überflüßig wollen traktiret werden, viel Bür­ger ihre hauͤſer berlaſſen. Iſt aber nach ge­haltenem ſtillager den dritten tag wieder auf gebrochen, und fein hernach die thaͤtlichkeiten zwiſchen beiden armeen Kalſerl. und Schwe­diſchen bei Bernburg vorgegangen, der Sal: las aber genoͤhtiget worden, mit berluſt ſei­ner anſehnlichen armee, ſich wieder zur in die Kaiſerliche laͤnder zubegeben. Nach welcher zeit weder die armeen die Altmark ſonderlich mehr beruͤhret, noch die Stat Tangermünde weiter beſchweret worden.

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