XXII. Von groſſen Feuersbruͤnſten, auffer der entſetzlichen von A. 1617, welche 5. XVI. der laͤnge nach gedacht worden, iſt zu melden, daß vor etlichen Jo jahren ihrer drei kurz auf einander gefolget; und zwar die erſte A. 1676.7 Sept. da abends um 7 uhr ein feuer aufging in der Langengaſſe, und nahm nicht allein die reihe hauͤſer bis an die Statmauer hinweg, ſondern es flohe auch uͤher die mauer in die Neuſtat und berzehrete die hauͤſer, welche nach dem Sten
dalſchen thor hin gelegen waren. A. 1678 iſt)o
am Johannistage die nacht um 1 uhr ein feuer in eben der Langengaſſe entſtanden, fo innerhalb 4 ſtunden den beſten theil der Stat eingeaͤſchert, iedoch Kirche und Raht(haus berſchonet. In eben demſelben jahr am 9 Okt. entſtund im Huͤnerdorf zur L. hand beim thor im erſten hauſe mittags um 12 uhr eine feuersbrunſt, welche das ganze Huͤnerdorf bis auf wenig hauͤſer in die aſche geleget: wobon eine ausführliche nachricht der Archidiac. Kraz ſeiner Friedensfeſtpr. 1680 beigefuͤget. A. 1682 um Johannis hat ſich) auch die peſte alhier anfangen, und iſt die Stat daher ein ganzes jahr lang geſchloſſen geblieben, bis wiederum auf Johannis A. 1683, da fie wieder geöfnet und die wache weggenommen worden, auch viel ausgewi4 familien ſich wieder herein begeben. XXII. A. 1670 iſt Churfuͤrſt Fridr. Wilhelm hieſelbſt am 6 Aug. angekommen, nach Stendal und Gardelegen, und am 19 eius ieder nach Berlin gegangen. A. 1701. Im monat Auguſt ſein S. K. M. mit ei
nem guten theil dero hofſtat anher gekom
men, und haben alhier 2 hirſchjagten, die eine auf eine halbe meile unweit der Weiſſen Warte, und die andere auf eine viertelmeile von der Stat bei dem dorfe Boͤlſtorf gehalten. Und weil Sie zum erſtenmahl als ein Koͤnig in die Altmark und dieſe Stat gekommen: ſo ſein Sie von den alhier verſammelten anweſenden, von E. Loͤbl. Altmaͤrkiſchen Ritterſchaft und namens derſelben zuerſt ienſeit der Elbe bei dero hohen ankunft bon dem Hrn. Landshauptm. der Altmark, dem Hrn. won Kneſebel mit einer rede und compli= ment; dieſſeits der Elbe aber nahe an der führe namens der geſamten Altmaͤrkiſchen! Staͤte von einigen davon anweſenden durch
rn. Burgemeiſter Noͤßlern aus Stendal, und endlich als allerhöͤchſtgedachte S. K. M. der Stat ſich genaͤhert, nahe vor dem EÄlbthor bon diefer Stat und dem Raht durch Hrn. Burgermeiſter, nachmahltgen
den fin wie Enzelt ſ. 106,( 7) erzehlet. Und 3*
57 Fünfter Theil,. Buch. Vl. Kap. Von der Stat Tangermünde, 359
Do und Obergerichtsraht D Johann Ch ian Kleſſen, mit einer kurzen rede aller. unterthaͤnigſt empfangen worden. Die Gaſſen waren hierbei von dem Elbthor an bis zu dem Königl. alten Schloſſe zu beiden ſeiten mit grünen. dannenhauͤmen beſtekket; die Buͤrgerſchaft auch in einer guten ordnung zu beiden ſeiten in reihen geſtellet, zwiſchen welcher S. Koͤnigl. Maſeſtaͤt mit dero Gefolge durchzogen. Und als Dieſelbe den ſo genannten Rosfuhrt hinaus in die Stat gekommen, ſein daſelbſt an der einen ſeite 12 knaben, ſo wohl gekleidet geweſen, mit in haͤnden habenden langen grunen und etwas berguͤldeten ſtaͤben, und um den kopf haben. den grünen kraͤnzen als ſchaͤfer, und auf der andern ſeite 12 wohl gekleidete maͤgdgen als ſchaͤferinnen in der reihe geſtellet geweſen, welche koͤrhchen mit blumen gehabt, und das mit S. C. M. bei dero annaͤherung mit einem zuruf viyat Rex! es lebe der König! beſtreuet. Demnaͤhſt war auf der ſo genannten Lan. genſtraſſe eine ehrenpforte von der Stat erbauet, durch welche Se. Koͤnigl. Maſeſtat gegangen, und daneben eine muſik geſtellet. Ganz oben auf ſolcher ehrenpforte war auf einer ſeite die Stat Tangermünde, und über derſelben eine Königl. krone gemahlet, worbei die aufgehende ſonne ihre ſtrahlen ſehen lies, mit der beiſchrift: Affulſit nunquam mihi gloria maior. Auf der andern ſeite
war ganz oben wiederum auf der ehrenpfor
ten ein groſſer hirſch in vollem lauf gemahlet, und dabei die worte geſchrieben: Adventum Regis anhelat. An beiden enden der ehrenpforte waren zu beiden ſeiten zwei pyramiden, und über ſelbigen an der einen ſeite zwei Koͤnigl. kronen, über die andern beide aber an der andern ſeite zwei, ein rohter und ein ſchwarzer Adler mit haltendem ſchwert und zepter zuſehen. Und fein nebſt andern auf der nach der Koͤnigl. Burg gehenden ſtraſſen, die Freiheit genannt, die daſelbſt zu beiden ſeiten geſtelte grüne. dannen mit gemahleten pomeranzen und zitronen behan. gen und durchflochten geweſen. Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt haben ihre einkehr auf der Königl. alten Burg in dem daſelbſt neuerbaueten Koͤnigl, hauſe genommen und einige tage lang ſich daſelbſt aufgehalten.
¶ XXIII. Von dem zu der Tangermuͤndiſch. Inſpection gehörigen doͤrfern iſt zumerken, daß zwiſchen Bellingen und Darnſtaͤt die erſte ſchlacht zwiſchen Markgrafen Alberto und Markgraf Hudern ſoll gehalten wor,
wann