35 Fimfter Then, 1 Buch. Vn. Kap. Bot der Stat Oſterb̃ang
vſen angeſeghelen, de he hangen ſunt an deſſen Bref, na Godes Bort dretteynhundert
Jar, in deme ver und vertegheſten Jare,
In ſunte Katherinen Auende der heylighen Juncvrowen..
Als Markgr. Woldemar wiederkam, trat
Oſterburg mit den andern Staͤten auf deſfen ſeite, wie aus dem oben II. K. XIX.§. ſ. 219. angefuͤhrten vergleich und andern briefen zuerſehen. Sonderlich iſt von Oſterburg zubemerken, daß die Fuͤrſten von Anhalt Albrecht und Woldemar ſelbige A. ı 351 an den Erzb. Otto abgetreten, und die Stat desfals ihrer pflicht erlaſſen:
„Wie Albrecht und Woldemar, Gebruͤdere, von der Gnade Gottes Fuͤrſten zu
Aſchanien, und Graben zu Anhalt, beken
nen offenbar, daß wir haben gelaſſen ledig und loß die Stadt zu Oſterburg in der Alden Marke, und laßen fie loß in dißeme kegenwordgen Brieve, alles gelobtes, das ſie
vns hat gethan, es ſy an Brieven, oder an
Worten, oder an welcherleye wis ys ſy, diwile, daß wir ſy nicht einloͤſen von dem Er: wertigen in Gote Vatere, unſerm Hern, Herrn Otten, Ertzbiſcvfe des heyligen Gothshuſes zu Magdeburg, oder von ſinen Nakomlingen, oder von ſynen Gothshuſe. Des habe wyr eyn Orkunde unſer groſſe Ingeſigeln an dießen Brief laſſen gehengen. By hiruͤber find geweſen die Erbaren Eůde, Her Gerlach von Hornels, Sanckmeiſter des vorgenanten Gothshuſes zu Magdeburg, Her Gumprecht von Aldenhuſen, Her Werner von Anvorde, Her Conrad von Eyckſtede, Her Thiele von Roretz, Her Bartold Marſcalk, Ritter, Albrecht won Alvensleben, Henning von Borgſtel, Claus von Bißmark, Conrad Hydde, Tyde Winecke unde vile gutir Lde. Gegeben nach GOttes Gebort, dritzenhundert Jar, in dem eynen und funftigeſten Jare, an Sante Agaten Tage der heyligen Jungfruwen.“ Und wird hierbon an feinem ort ein mehreres gemeldet werden. Die Kriegesunruhen in dem groſſen Teutſchen kriege haben ſich bei dieſer Stat, gleichwie in der ganzen Altmark, A. 1626 angefangen, und 18 jahr, his A. 1644 gewaͤhret. Und zwar anfänglich, beſage ertheilter Rahthauͤslichen von dem Burgermeiſter Friedrich Salzwedel damahls aufgeſezten nachrichten hat der ganze Koloredi
{che Regimentsſtab unter des Oberſtl. Os
walds von Bodendiek commando nebſt 4 compagnien und 400 pferden vom 1690tt.
40 bis zum I Nob. A. 1626 alhier gele henebſt der übermäßigen bern eg dr n der gemeiner Bürger feinem einhabenden fol daten 8 bis r0 rthl. die vermoͤgendere aber ihren offiziers 5o bis o rthl. und dem Oberſtlieutenant die Stat 600 rthl. und 13 ohm Rheinwein geben muͤſſen. Welche einguar. tirung der Stat, laut damahls aufgenom. mener richtigen rechnung, 56000 Fthl. zuſtehen gekommen. Den 7 Nob. deſſelben jahres 162 iſt Her
zogs George von Lüneburg regiment zu
fus, ſamt dem volkommenen ſtabe, 6 compagnien, und 2 400 pferden anhero geleget worden, und hat ſich bis zum 1 Jan. A. 1627 alhier verweilet: da dann ſelbiges die fen ort ohne einiges menſchen beihuͤlfe nach ihrem eigenen gefallen und belieben gebrand= ſchatzet und geplaget. Immaſſen dann der Raht ex patrimonio Curiae, weil die Bürgerſchaft durch die ſtarke erpreſſungen bon allem baaren vermögen erſchoͤpfet, für den Regimentsſtab allein auf einmahl durch ver handlung der damahligen Commiſſarien, Hrn. Thomas und Hempen hon der Kneſebek 7000 rthl. geben muͤſſen, und hat{ich die damahlige von der Buͤrgerſchaſt aufge: nommene rechnung betragen auf 120000 rthl.
Den 1 Jan. A. 1627, iſt der Oherſte Hausmann mit ſeinem regiment hereinge
ruͤkket, und darin gelegen 23 wochen, wel
chem in gegenwart der Hrn. Commiſſarien woͤchentlich Joo rthl. bewilliget worden, wo zu noch eine groſſe ſumme gekommen, ſo dem Regimentsquartiermeiſter Schnellen, und einem abgedankten Lieutenant, Niklas Sprotten, muͤſſen gegeben werden, und ſich in allem belaufen auf 17965 rthlr. Binnen dieſer zeit haben auch dem Herzog von Lüneburg. wochen lang, alle woche ro tonnen bier, ingleichen wöͤch entlich zo perſonen zum ſchanzen, nebſt einigen andern ſachen muͤſſen geſchikt werden welches man auf 2188 rthlr. gerechnet. Den 1 Nob. gedachten jahres 162) ſein von dem alten Pappenheimiſchen regiment der ſtab und 4compagnien unter dem COM mando des Oberſtwachtmeiſters Golzen, herein geleget, welche hier gelegen bis zum 2 Advent A. 1628, 55 wochen: und ij ſelbigen auſſer der verpflegung in natur hir chentlich gegeben worden an gelde 3 111. und an roggen 6 wſpl. Nach welcher ze die compagnien zwar mehr auseinander ge,
leget worden, nichts deſtoweniger*.*