Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
60
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41 Fünfter Theil, 1. Buch. Vll. Kap. Von der Stat Oſterburg. 42

Stat noch ein merkliches aufgegangen, und hat man die ganze ſumme der koſten gerech­net auf 29871 rthl.

A. 1628 iſt der General Karpzov mit 5 geſchlagenen Regimentsſtaͤben hierein gele­get worden, wobei eine compagnie zu pfer­de unter Oberſtlieutenant Caronie, und eine zu fus unterm hauptmann Zeugern, wel­cher dieſe boͤlker begleitet gehabt, geweſen, welche 13 wochen ſtille gelegen, und haben auſſer der wuͤrklichen verpflegung den offi­ziers wöchentlich an baarem gelde müͤſſen ge: zahlet werden 39m rthl. und alſo die 13 wo­chen durch 5083 rthl. Hierzu iſt die wuͤrkli­che berpflegung gekommen, welche nebſt der unterhaltung der heiden compagnien zu ros und zu fus ſo hoch hinangelaufen, daß, weil alles ohne ordre zugegangen, die von der Buͤrgerſchaft eingegebene rechnung in die­fen 13 wochen ſich betragen auf 60660 thlr.

A. 1631 auf Jacobi iſt die Stat von den Schwediſchen truppen ganz ausgepluͤndert worden, daß in 6 wochen kein Bürger in der Stat zufinden geweſen: und hat man den ſchaden an verwuͤſteten getreide, auch weggenommenem Rindbieh, pferden und ſchafen auf 16440 rthl. gerechnet, ohne an­dere ſachen, fo an hausgeraͤht, kleinodien, baarem gelde, kleidung, bett: und leinge­raͤhte aus der Kirche und ſonſten genommen worden.;| Mint

A. 1636 iſt die Stat, nach dem zu anfan­ge das Banierſche leibregiment zu pferde, nachhero das Dewitziſche, und nach ſelbigem das Churlaͤndiſche und Finniſche darin ge, legen und den reifeſten borraht verzehret, wiederum zugrunde ausgepluͤndert worden, alſo daß in 16 wochen kein Bürger darin dauern koͤnnen, und ſein zu dem mahle an getreide, vieh und braupfannen bei 2970 rthl. ohne anderes hausgeraͤht weggenommen worden. Als auch der zeiten der Churfuͤrſt bon Sachſen und der Kaiſerl. General Haz­feld ihr feldlager vor Oſterburg geſchlagen und bei 14 tage daſelbſt ſtille gelegen: ſo ſein bon den armeen die vor der Stat gelegene S. Georgen Kirche, die Hoſpitaͤle bon S. Georgen, S. Martin, S Gertrauten, und S. Chriſtoffel mit allen ihren zubehoͤrigen gebaüden abgebrochen und einigeriſſen wor­den: welchen ſchaden man auf 5000 rthl. geſchaͤtzet.

A i638 nach Martini iſt bei dem marſch des Kaiſerl. General Gallas Oſterburg wie­derum zugrunde ausgepluͤndert, und zur ſelbigen zeſt ohne andere mobilien und haus­

geraͤhte an getreide und vieh bei 497 x rthl. verlohren gegangen; ingleichen eine ros­mühle in der Stat und eine windmuͤhle vor der Stat, iede zoo rthl. wehrt, abgebrochen worden.|

A642 auf gichtmeſſe iſt die Stat von den Kaiſerl. und Schwediſchen, ſo ſich zu anfangs ein ums ander darin aus⸗ und ein­geiaget, wiederum gaͤnzlich gepluͤndert, her­nach mit vier hrigaden Finniſchen fus­volks unter dem General Wrangel beleget, und nachdem die Kaiſerl. armee uͤber die El­be gegangen, und die beſatzung dieſen poſten aufgehoben, endlich der artillerie vollends zuverwuͤſten uͤberlaſſen worden, und ſein die Bürger bis Oſtern ſelbigen jahres aus der Stat geweſen, wobei man den ſchaden an verlohrnen vieh, und getreide, auch berwuͤſte­ten gebaͤuden in und auſſer der Stat, und berwuͤſteten gaͤrten, in dem zugleich alle obſtbaume umgehauen worden, auf 15000 rthl. gerechnet.|

Endlich iſt auch die Stat A 1644 au Bartholomaei, als der Kaiſerl. General Graf Gallas wieder aus Holſtein gekom­men, und ſein quartier alhier genommen, und 3 regimenter Kroaten hieſelbſt ſtehen laſſen, abermahl zugrunde ausgepluͤndert, daß auch nicht eine garbe in den ſcheunen ges blieben, wobei man den verluſt am getreide und vieh; ohne zinn, kupfer, betten, lei­nen und ander hausgeraͤhte auf 6050 rthl. gerechnet. Daß alſo dergeſtalt dieſe gute Stat auſſer dem, daß ſie funf mahl geplün­

dert worden, binnen den achtzehen jahren bei

3923850 rthl. und alſo bei nahe 4 tonnen goldes hergeben, und nichts deſtoweniger in allen ordentlichen und auſſerordentlichen anlagen nach dem wie es ſich ſchikken wollen, ih­

ren ſtrang ziehen muͤſſen: wobei zugleich alle

ſchriften und urkunden des Rahthauſes, bis auf etliche hin und wieder zerſtreuete und wie­der zuſammen geſuchte uber gebliebene ſtůlke, berlohren gegangen. a

IllII. Unter den merkwuͤrdigſten Feuers, brünſten fein? daß A. 1515 in der Sten daliſchen ſtraſſe, etliche hauͤſer mit vielem korn abgebrannt, ingleichen A. 1521 dreiſ­fig wohnhauͤſer, und noch A. 1566 auf Ale lerheiligen tag als den 1 Nob. as hauͤſer, und 5 oder 6 ſcheunen.

A. 1573 am montage nach Pionyſu den

12 Okt fruͤhe um 3 uhr iſt bei einem ſehr ſtarken winde, in eines Rahtsherrn Hans Berndes hauſe, ein feuer ausgekommen,

wo­