Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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wodurch drei theile der Stat nebſt dem Rahthauſe, wein, und bierkeller, dem See­hauſiſchen innern thor ausgebrannt, wel­

cher brand drei tage und ſo viel naͤchte ge­

waͤhret, daß auch die von Seehauſen, Sten­dal und Tangermuͤnde heruͤber gekommen,

und loͤſchen geholfen. Dabei iſt ein ſehr hef­

ſtiger wind geweſen, welcher dieſes ungluͤl vergroͤſſert.

A. 1631 den 27 Mai morgens um 4 uhr iſt ein feuer in der Stendaliſchen ſtraſſe aus­gekommen, wovon dieſelbe ganze ſtraſſe weg­gebrannt bis auf 2 hauͤſer nahe am Stenda­liſchen thore, die alte Burg, das Bergi­chen, die eine ſeite des Rademarkts, die Schepenſtellen, Salzſtraſſe, der Markt, die Hakenſtraſſe nebſt dem Kaufhauſe, Pfarr­hauſe, die Schulen, Kuͤſterei und Haus­mannswohnung, in allem 222 wohnhauͤſer ohne brau⸗ und malzhauͤſer, ſcheunen, ſtaͤlle (und hintergebaude. 1702, 20 Febr. fein abermahls 5 hauͤſer abgebrant.

Hundert jahr nach dem vorigen brand A. I731, 24 Okt. wurde der guten Stat abermahls mit einer feuersbrunſt gedrohet, welche nicht weniger gefaͤhrlich zuſein das an­ſehen hatte: indem eine magd in eines akker­manns Nikl. Bloͤmkens hauſe beim flachs­ſchwingen im keller ſich bei der kaͤlte der koh­len hedienet. Es wurde aber dennoch durch gute anſtalten der flamme einhalt gethan, daß es nur hei dem einen hauſe blieb, obwohl auf beiden ſeiten mit ſtroh gedekte haůſer und nicht weit davon Kirche und Rahthaus be­findlich.

XIV. An Peſtzeiten findet ſich, daß die peſt 1426, ingleichen 1548 hier gewuͤtet, wie viel leute aber eigentlich daran geſtorben, davon iſt keine nachricht vorhanden.

A. 1583 hat dieſelbe wiederum gewuͤtet und bei 1000 menſchen weggefreſſen. Zu anfange des Teutſchen krieges hat ſie aber­mahl und zwar ganze drei jahr als A. 1626, 27 und 28 gewuͤtet, in welcher zeit, ver­möge des Kirchenregiſters 624 menſchen he­graben: hergegen dieſe Stat 1681 und 1682 bei vorgekehrten guten anſtalten mit der peſt verſchonet worden, oh fie ſchon an zweien ſeiten angeſtekte Staͤte, Stendal, Tangermuͤnde und Werben zur nachharſchaft hatte..*

XV. von andern begebenheiten iſt zumel­den, daß A. 1540 am ſontage nach Peter Paul ein ſehr ſtarker regen gefallen, wel­

43 Fünfter Theil, i Buch. Vll. Kap. Von der Stat Oſterburg.

cher z tage und 3 naͤchte beſtaͤndi ten, und ſo viel waſſer gebracht, 4 keller, auch hauͤſer und kammern volgelau fen und man auf den gaſſen mit tröoͤgen fa ren muͤſen. Ingleichen iſt A. 1558 nach Margareten abends um 8 uhr wieder ein ſo ſtarker regen, und damit uͤberaus groſſe zakkigte hagelſteine, theils wie tauben · theilz (wie kleine huͤnereier gefallen. Auf denſel ben wil man theils geſichter, theils ſiegel he, merket haben. Ruͤdemanns Collect....) Die Waſſerſluhten, welche die Stat See

haufen betroffen, haben auch hier ihre be, truͤbte wuͤrkungen geauͤſſert. S. IV. Th.] K. Il. 5. ſ. 953.|

Von dem vor dem Viehthor entſtandenen e,,. S. III. Th. Il. K. XIlx j.

611. A. 1612) nach Miſericordias iſt,* Kirchenrechnung, der Maͤrkiſche Geſchicht­ſchreiber V. Niklas Leutinger von der Wars te herein bis zu S. Martin geholet worden, und auf dem abend von dieſer welt abgeſchie­den, und des dienſtags zur erden beſtattet worden.

A. 1709 fein auf Koͤnigl. befehl die 2 Warten thuͤrme vor dem Seehauſiſchen tho­re, die nach Enzelts bericht hei dem vor= mahls noch im ſchwange gehenden Fauſtrecht und Privatkriegen oder vielmehr raubweſen,

wieder die viehraüber erbauet, weil fie vom regen an der weſtſeite faſt ausgeſpuͤhlet, auch das dach bon dem einen ſchon abgefallen ge­weſen, und von dem andern den taͤglichen einfal gedrohet, herabgenommen, das geld davor aber, zur ausbeſſerung der ſchadhaften ſteindaͤmme anzuwenden, verord­net worden..

Von dem auf einer ſo genanten Klappe befindlichen Tannenhaum, welchen Burger­meiſter Erxleben an ſein grabmahl ſetzen lat fen; ſiehe Rüͤdemanns Collect. Ill.. 366, 367. Es iſt aber eigentlich keine Tanne, ſondern Fichte oder Kienbaum: geſtalt dann Tannen in dieſen gegenden nicht zuſehen. Wann auch erzehlet wird, daß A. 1730 die hieſige Kaͤmmerei ein ſandiges wuͤſtgelegen akkerland mit tannenſaamen heſaͤet, un ſolches fo wohl gerahten, daß fie ietzo in dem ſchoͤnſten anſehen ſtehen; ein gleiches auch an zweien orten im Schönbekfchen geſilde ge­ſchehen: fo iſt ſolches ebenfals nicht von en gentlich ſo genannten Tannen, ſondern ent­weder bon Fichten, oder von Kienbaümem zuverſtehen, welche man hieſiger orten au

Tannen zunennen pfleget: gleich wie nn

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