11 Fünfter Theil, 1. Buch. Vll. Kap. Von der Stat Werben.
Altare pauperum& Exulum, Altar der Elenden oder dat Elenden Altar genennt wird. Der Altarſtein aber mit der naͤhſtfolgenden auſſchrift lieget ietzo vor der thuͤre, ſo zu dem gewoͤlbe gehet, und iſt die aufſchrift: Anno Domini 1412. III Menſis Aprilis ys dit Elende Altar gebawet und beſtetiget mit den Erſten willen alle morhen Meſſe tho holden unde ewyg tho liwvende. Kequieſcat in Pace Amen, His (derich Beli. Welcher Bolte dieſen altar zu ehren S. Marien, S. Annen, S. Katharinen und Dorotheen, Gertrudis und Margareten, S. Peters und Pauli, der H. Drei Koͤnige, S. Matthaͤt, Georgii, Antoni und Erasmi, der Hilgen Marteler geſtiftet, der Herrenmeiſter George von Slaberndorf aber 3 nach Miſeric. ſelbigen beſtaͤtiget. Weil dieſer Herrenmeiſter von 1491 bis 1527 regieret; die beſtaͤtigung aber von 1412 bis 1512 nicht wohl kann ausgeſetzet geblieben{eins ſo ſtekt wohl in dieſer aufs ſchrift ein irthum, und iſt anſtat 1512 geſetzet 1412; oder es mus ſich entweder mit der ſtiftung ſo lange verzoͤgert haben, oder dieſes eine zweite beſtaͤtigung ſein. | Noch it S. Ottilien Kapelle vorhanden, welche 1343 von einem Prieſter Dieterich Nodedeke am tage Kreuzeserhöͤhung geſtiftet und von Niklas Tyrbach Joh. Ordensmeiſter beſtaͤtiget worden: met beſtedinge des Erwerdigen in God Vaders und Heren, Heren Borcherdes Biſſchopps to Halberſtadt, ol mit telgtinge des Grotwerdigen Heren Nickel Tyrbach Meiſters S. Johans Orden 1473. 4. Palmarum; ietzo aber zur Beichtkapelle der Diaco-) norum gebrauchet wird, ſonſten aber nichts darin zufinden als der ſteinerne fus, worauf bor dieſem ein altar geſtanden, und dann ein groſſer grabſtein, worauf ein geharniſchter man in lebensgroͤſſe ausgehauen lieget, mit dieſerumſchrift: Eberhardus, Jonathae Filius, ab Holla, Nobilis Eques Brunovicenſis, Sereniſſimi Pomeraniae Ducis Philippi Il. Archicubicularius& Rei militaris Prefectus.. (Von dieſem grabmahl hat man folgende nachricht: Kund und zuwiſſen ſei hiermit ie„dermaͤnniglichen, als nach dem gnaͤtigen „Willen Gottes der Edler, Eberhard von Holle, des Durchlauͤchtigſten Herrn Phi„lip, des Namens des andern, Herzogen „zu Stettin, Porimern 2c. ꝛc. Obriſter Caͤmerirer u. Stallmeiſter, in Ihr Fuͤrſtl.
12 „Gnaden Legation an den Durch „gen Hochgebohrnen Fuͤrſten ö. »Herrn Joachim Hertzogen von Braun. eſchweig ꝛc. auf der Wiederreife zu Garde, „legen an einem hitzigen Fieber tzdtlich fran „worden, und von dannen an ſeinen geweꝛyſenen Praeceptorem Sn. Doctorem Fri. „dericum Corfinium geſchrieben, derſelbe „ihn auch todtkrank nach Werben abholen „laſſen, endlich den 21 May im wahren Erkenntniß GOttes ſanft und ſeelig abgeYſchieden: und wie unten benanıte von der „hochhetruͤbten Adelichen Wittwen und gan: „zen Freundſchaft demſelben fein Begraͤbniß „zu Werben zubeſtellen abgefertiget: auch beym Ehrbaren Raht durch den Pfarrern „Hr. Johann Barthen um einen ehrlichen „Ort in der Pfarrkirchen anhalten laſſn, „auch dazu zum beguemſten ausgeſehen der „Rottidichen Kapelle, und uns dieſelbe „um die Gehuͤhr dazu einzuraͤume gebeten: ein Ehrbar Rath auch neben den Kirchen „Vaͤtern ſich gantz willig und bereit erzeiget, „und am bemeldeten Orte unſerm liehen „Herrn Schwager und gutem Freunde ſein „Ruhe⸗Kaͤmmerlein zuberfertigen hergöͤn
„net, auch nichts dafür an Bezahlung er
nennen wollen, ſondern uns heimgeſtellet, „ihre Kirche, oder derſelben Diener mit veinem pio legato zuhedenken: haben wir „einem Ehrb. Rathe in allem Gute auf ihr „freundliches Erklaͤhren begegnen wollen. „Setzen und ordnen demnach anſtatt der „Hochbetruͤbten Adelichen Wittwen, ſo wol „auch der gantzen Freundſchaft eins für al „les, und alles fuͤr eins, jedoch das Gevylaͤute ausgeſchloſſen, ein hundert Gulden, „die wir auch, ehe die Begraͤbniſſe geſchie„ſchiehet, haar über erlegen wollen. Im„maſſen denn auch bey Uherreichung dieſes „Contracts die Gelder baar empfangen, und „ad pias cauſas angewendet folgender GeY„ſtalt und alfa: daß das Capital an gewiſ„fen Orten ewig zinshar hleiben, und die „Zinfe unter beyde Prediger fort und fort alle „Jahr ausgeteilet werden: und der Pfar„rer davon jaͤhrlich bier Gulden, der Ka„plan aber zwo Gulden haben, und der erſte „Zins auf Johannis Baptiſtae, wenn man Jſchreiben wird 1612, und fo folgend alle „Jahre auf Johannis Baptiſtae ſtellhaft ſeyn/ „und ohne aufenthalt erfolgen ſolle. Wo» „mit ein Ehrb. Rath nebſt den Kirchen Bw „tern freundlich zufrieden geweſen, und da„gegen zugeſaget, daß derſelbe Ort der Bes „graͤniß hinfort keinem mehr eingeräumel?
*
*
3——— as am* 2 a nan.
J— O——
— 4—