Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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39 Fuͤmfter Theil, J. Buch. VIII. Kap. Von der Stat Werben. 40

riecheiden, Gnaden, vnde allen guden Wonheyden, die ſie han oldinghes ghehat hebben, oder ghebruckt hebben, vnde willen en die meren vnd betern, vnde nicht minren oder krencken. Ok wil wi en vnde ſcholen die Briue halden ewichlicken, die ſie van den alten Vorſten, Marggreuen tu Branden­borch, vnſen Vorvaren, vnde von Vro­wen Annen, der Herthoginnen von Bretz­flow, vnde von dem Hochgeborn Ludowi­che, Marggrauen tu Brandenborch, vn­ſen liuen Bruder vnde ok von vns hebben, onde vernyen vnde ſtedighen en ok die mit dießem Brieue. Were auer, dat fie jen­ghe Brieue hadden, die verdorben weren von altere, oder von andere redliker vorſum­niße, die ſie vernyet wolden hebben, die ſchole wi en bernyen, wanner fie dat von bns eyſchen. Vnde willen die Eyninghe hres Leens und Gudes, die wi en nu dun, ſtede vnde gantz holden. Mit Orkunde dißes Briues, die berſeghelt is mit vnſem Inghe­ſeghele deme groͤtzien. Des find Tuͤghe de Erwirdighe Vader in Gode, Her Hinrick Biſſchop tu Lebuz vnde die veſten Lüde, Hans de Huſmer Ridder, Wedeghe von Wedel, Hinrich von der Schulenborch, Guntzel syn Bertenſleue, Claws Biſmar­cke, Dyderick Moͤrner Proueſt tu Bernv­we, vnde ander erbar Lide ghenuch. Ghe­gheuen tu Werben nach Godes Ghebort, dritteinhundert Jar, darna in den ſeſtighe­ſten Jare, des neghiſten Donredaghes vor dem Palme Daghe.. A. 1403 am tage Simonis und am abend allerheiligen zwoͤlf bohten hat Margraf Jobſt der Stat 2 Hufen und einen hof im Wulfswinkel gelegen, geſchenket, und von allen abgaben befreiet.

Daß auch kein fremder aͤkker, wieſen oder guͤter behalten ſolle, darüber hat Churfuͤrſt Joachim l. 1525 einen gnadenbrief erthei­let, Joachim IL aber A. 1570 2 nach Margar. erneuert und beſtaͤtiget.

Hierher gehöͤret auch die Zollgerechtig­keit. Es wird nemlich von allen aus⸗ und durchgehenden guͤtern der Landzoll erleget; ingleichen was von korn und andern wahren alhier eingeſchiffet wird und die Elbe hinun­ter oder hinaufgehet. Eben fo muͤſſen auch die in der nähe herum gelegene doͤrfer, wenn fie gleich die Stat nicht berühren, dennoch bon ihrem korn und andern gütern, ſo fie anderswohin verfahren oder verkaufen, den zoll erlegen. Dieſer ſtehet zum theil dem Raht zu, welcher ſelbigen A. 1541 von

Churfuͤrſt Joachim II. gegen 800 fl.

ten. Auch muß hierher. was mit der kahnfaͤhre zu Röbel, Abben­dorf und Gnevesdorf uͤbergehet: wie dann auch an der Sandauiſchen Fähre ein Ne­

benzoll angeleget worden; wiewohl die Stat

wieder die gedachte Kahnführer viel einzu­wenden hat. Dieſes alles aber hat mit dem Elbʒoll, deſſen oben 1V. Th. I. K. IV. 5. ſ. 960. gedacht worden, nichts zuthun.

Sonſt ſezt die Faͤhre ienſeit der Elbe an entweder an der Stat, oder am Quitzöͤbel­{chen ufer, und iſt nach dem vergleich von A. 1496 das dorf Quitzöbel gehalten das anland zugehen, wo es die Faͤhrleute am bequemſten finden: wogegen aher die von Quitzoͤbel freie fuhre zugenieſſen haben.

Die Fiſcherei erſtrekt ſich auf der Elbe fo wohl, als auf der Havel ſo weit, als der Stat graͤnzen gehen; und graͤnzet auf der Elbe oberhalb mit dem Koͤnigl. Amt Tan­germuͤnde, unterhalb mit Quitzoͤbel bei dem ſo genannten Kruͤgerswerder, da der Her­ren von Bülow Fiſchgerechtigkeit angeyet. Auf der Havel hat die Stat einige anfech­tung gehabt, iſt aber bei ihrem recht 1724 geſchuͤtzet und beſtaͤtiget worden.

Unter den paͤchten, ſo E. Magiſtrat bes bet, iſt auch die Pfefferpacht. Es ſein nemlich vor der Stat 5 Windmuhlen, ſo einzeln Einwohnern zuſtaͤndig. Diele ges ben E. H. Magiſtrat jaͤhrlich für iede mühs le m pfund pfeffer, welches mit 8 gr. pfle­get bezahlet zuwerden. Und hat vermuht­lich der Magiſtrat zum aufnehmen des als gemeinen beſten der Stat gewiſſen Einwoh­nern die muͤhlenſtellen umſonſt uͤberlaſſen und nicht mehr als ein pfund pfeffer in recogmi. tionem domini beibehalten. S. oben Il. K. XL. 5. n. 24. ſ. 266.

A. 1343 hat Ludwig der Aeltere dem Raht 1 hufe landes bei der Stat gelegen, geſchenket: Prudentibus& diſcretis viris conſulibus civitatis Werbin... dedimus donavimus preſentibus damus& dona. mus unum manſum cum dimidio ante c vitatem prenotatam ſitum a fluvio dicio Werunge incipientem usque ad fluvium dictum Aland protendentem, quem ſtre nuus vir dictus de Redmgesdorp.. tenuit & poſſedit cum omni.. Zeugen fein geweſen Deck, Lindowe, Wolffteiner, Hufe­ner pincerna, Lochis, Helbe milites& Haf­fo de Wedel Senior. Dat. Stendal die B

Ihome. A. 1369

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