Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
43
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43 vorrecht Churfuͤrſt Johann Sigismund A. 1618 beſtaͤtiget. Vergl. V. K. XI. 5. ſ. 33. X. Unter den ſonderlichen Begeben­heiten dieſes Orts ſein vor andern die viele Kriegesgeſchichte, ſo ſich alhier zugetra­gen: dann das land alhier iſt fo beſchaffen, daß es dem kriegenden theile, ſo es im beſitz hat, zu einem merklichen vortheil dienen kan, ſelbiges auch wegen des zuſammenſluſſes der Elbe und Havel gleichſam 2 flüſſe behauptet. Und erzehlen daher unſere Geſchichtſchreiber, daß nicht allein der Kaiſer Henricus Au­ceps ihm angelegen ſein laſſen, dieſen ort zubefeſtigen und wieder die Wenden zuver­theidigen, ſondern auch der Kaiſer Heinrich l alhier eine zuſammenkunft angeſtellet, und die Wenden den Chriſtlichen glauben anzunehmen und den bisher verweigerten (zehend zugeben bewogen. Helmold L. hie XIIX. ſ. S5. Poſtquam autem placuit piiſſimo Caeſari Henrico, curiam cele­brare in caſtro Werbene, quod eſt iuxta Albiam ad experiendos animos Slavorum venerunt omnes Principe Winulbrum in praeſentiam Caeſaris ſeque imperio ad bo­num pacis& ſubiectionis ohtemperaturos proteſtati ſunt. Und iſt dieſes vermuhtlich geſchehen A. 1012. Dann in dieſem jahr erzehlet Annaliſta Saxo, daß Kaiſer Hen­rich nach Seehauſen, und von da, ferner

nach Magdeburg gekommen, welches der

ruͤkweg von Werben geweſen. In natale S. Matthaei Sehuſen venit(rex) poſtera die

Magadaburg venit, Eccard. I. l. ſ. 423.)

Wiewohl fie hernach wegen uͤbler hezeigung des Markgrafen Dietrichs oder Theode­rici ruͤkgaͤngig worden, und dieſe Stat wieder eingenommen und verſtoͤhret. Und hat der Kaiſer Konrad ll. zwar darauf das Schlos feſter gemacht, und mit ſtaͤrkerer beſatzung verſehen, auch ums jahr 1033 einen landtag alhier gehalten. Die Slaven aber haben im folgenden jahre ſolches dennoch mit liſt wieder erobert, und die heſatzung getoͤdtet, mit­hin drei Grafen und vierzig bon Adel auf dem Rahthauſe erſchlagen, und die Stat gaͤnzlich ausgebrannt. Der Kaiſer Heinrich jll aber hat ums jahr 1050 fie von neuem wieder erbauet. Was maſſen auch hernach an dieſem ort eine Kommenturei aufgerich­tet worden, ohne zweifel um denſelben beſ­fer, wieder die unglauͤbigen zuvertheidigen; auch. Albrecht der Bär. im jahr 1160 die Kirche alhier geſtiftet, und den Johanniter­ordensbruͤdern übergeben, davon iſt in dem vorhergehenden III. und IV. 5. meldung ges

Fünfter Theil, J. Buch. VIII. Kap. Von der Stat Werben. 4 ſchehen. Ingleichen hat Dietrich, Albrechts

des Bären iuͤngſter ſohn, den na

Werben, Zheodericus de Werben a ret, wie wir in Albrechts des Baͤren, und deſſen Nachkommen leben ſehen werden; da auch des treffens um dieſe gegend wird gedacht werden, in welchem Markgraf Jo hannes Anhalt. geſchlechts den Biſchof von Halberſtat, Meinhard, gefangen bekommen.

Daß die Stat auch in andere algemeine angelegenheiten eingetreten, haben wir oben hin und wieder geſehen. S. 1. K. Vl. 5. 17, 21, 25, da fie an das Erzbisthum mit vereigenet und VII.§5. ſ. 28, da fie vom Bisthum Halberſtat zu lehn gegangen J. K. Vll. 5. ſ. 29. Da fie mit verſetzet worden. Il. K. ſ. 164. Da ſie theil genommen an der Muͤnzpacht. Daß ſie zum Witthum der Markgraͤſin Anna gehoͤret, wird unten X. K. in den Arneb. Geſch. X. 5. zuer­ſehen ſein.

Welchergeſtalt auch die Stat und Ein­wohner mehrmahlen, wegen aufenthalt ver­banter perſonen in ihrem Gottesdienſt ge­hindert, und dadurch der Magiſtrat genoͤh tiget worden deshalb bei dem Pabſt ſich zu­beſchwehren, erhellet aus nachfolgender Bul­le des Pabſts Bonifacius an die Geiſtliche Richter, darin dieſer ihr verfahren gemit­billiget und eingeſchraͤnket wird:

Bonifacius Epiſcopus ſervus ſervorum Dei ad perpetuam rei memoriam. Ho­neſtis& humilibus ſupplicum votis illis preſertim que divini culius augmentum& animarum ſalutem concernunt libenter annuimus iſtaque quantum cum Deo pol­ſumus favoribus conſequimur opportunts. Sane petitio dilectorum filiorum Rech

Pparochialis Fecleſie nec non Proconſulum, Con­ſul⸗uuswrè& Univerfitatis opidi Werben Halber­ſtadenſis dioceſis nobis nuper exhibita continebat, quod ſepe contingit dictum opidum ex eoC Eecleſiaſtico ſubici inter. dicto quod a nonnullis Judicibus tam 2 Sede Apoſtolica vel ejus legatis deputatis vel ipſorum ſuhdelegatis ſive Commiſſa. ris diverſis fungentibus auctoritatibhus quam etiam ab Grdinarijs Givitatis Hal­berſtadenſis& dicte Dioceſis ac aliorum locorum tam in perſonas extraneas accc dentes ad dictum OGpidum& ad illud de clinantes cauſa ibidem commedendi vel bibendi ſeu etiam pernoctandi quam etiam incolas& habitatores ipfius Opidi& alias inibi lares ſuos foventes vel aliqua bon immobilia habentes ibidem excommun.

cationis