Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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6 Fünfter Thell, L Buch. Vlll. Kap. Von der Stat Werben. 46

cationis feu interdicte ſententie fulminate cxiſtunt vel eisdem eſt ingreſſus Eccleſie jnterdictus& quandoque predicti Judi­ces mandant in eorum proceſſibus vel in­terdum vigore Provincialium aut Syno­dalium conſtitutionum prohibetur ne in dicto opido etiam poſt receſſum talium perſonarum excommunicatarum, vel qui­bus eſt ut prefertur ingreſſus Eccleſie in­terdictus per dies& interdum per Menſes aliquot divina officia celebrantur absque culpa predictorum Rectoris Proconſulum, Con­ſulum& Cniverſitatu propter que Divinus Cultus diminuitur& exinde diverſarum animarum pericula ſubſecuntur ac Populi devotio a Divinis officijs retardatur atque lenteſcit. Quare pro parte dictorum Rec­toris, Proconſulum, Conſulum& univer ſitdtis no­bis fuit humiliter ſupplicatum, ut provi­dere ipſis ſuper hoc de opportuno reme­dio paterna diligentia curaremus. Nos igitur qui diebus noſtris divinum Cultum augeri Criſtianique populi devotionem conſervari ac animarum periculis ohviare intenſis deſiderijs affectamus, hujusmodi Suplicationibus inclinati, prefatis Recte­ri, Proconſulihus, Conſulibus& Univer­ſitati, ut poſtquam hujusmodi perſone quacunque etiam auctoritate excommu­nicate& quibus eſt ut prefertur ingreſſus Eccleſie interdictus, ſi que ad prefatum Opidum acceſſerint& ibidem comme­dendo vel bibendo aut etiam pernoctan­do moram traxerint, etiam ſi in eodem Opido Lares ſuos foverint vel ibidem ali­qua hona immobilia obtinuerint, dummo­do Proconſules, Conſules& Univerfitas pre­

dichi illos realiter. inde expellant, vel inde

ſponte receſſerint in eodem opido in ip­ſorum Proconſulum, Conſulum& Uni­verſitatis preſentia divina officia excom­municatis,& interdictis excluſis celebrari libere poſſint, dum tamen opidum ipſum pecialiter non fuerit Eccleſiaſtico ſuppo­fitum interdicto. Nec id Rectori, Bro­conſulibus, Conſulibus& uni verſitati pre­atis aut alicui ſeu aliquibus eorundem contigerit ſpecialiter interdicti tenore pre­lentium de ſpeciali gratia indulgemus, Apoſtolicis nec non hujusmodi provin­cialibus& ſynodalihus Conſtitutionibus & aliß contrarijs non obſtantibus quibus unque. Nulli ergo omnino hominum licat hanc paginam noſtre conceſſionis nnftingete vel ei auſu temerario contraire. quis autem hoc attemptare preſumſerit V. Th. der Mark. Ziſt.

indignationem omnipotentis Dei& bea. torum Petri& Pauli Apoſtolorum ejus fe noverit incurſurum. Datum Rome apud S. Petrum. VI. KI. Junij Pontifica­tus noſtri Anno Undecimo.

Es laͤſſet ſich aber das jahr eigentlich nicht beſtimmen, in welchem dirſes geſchehen: weil der Paͤbſte viel ſein, welche den namen Bonifacius fuͤhren; ſonſt auch keine um­ſtaͤnde vorkommen, aus welchen ſich das jahr angeben lieſſe: auſſer, daß{ich mehr brie­fe gleichen lauts ſinden, auch einer von 1402, darin er ſich Boneſacius X nennet.

XI. Wir wollen uns aber zu dem, was in dem verwichenen jahrhundert bei u. mit dieſer Stat vorgegangen, weil die alten urkunden auſſer dem, was in den vorigen 5§. 5. ange­zeiget worden, wenig an haͤnden geben, wen­den: unter welchen iſt, daß der Königl. Daͤniſche General Fuchs A. 1626, nach­dem er zu Tangermünde eine ſchifbruͤkke ſchlagen laſſen, und über dieſelbe gegangen, wie wir in den Tangerm. Geſch. mit mehren geſehen, ſolche nebſt allem vorraht daſelbſt abbrechen und anher nach Werben bringen laſſen, und ferner bon Havelberg über dies ſelbe anher gekommen, hieſelbſt ſein lager aufgeſchlagen, und folgends durch die Alt­mark ins Luͤneburgiſche zu dem König von Daͤnnemark gegangen.

Nachhero aber als Konig Guſtav Adolph den krieg in Teutſchland zu führen angefan­gen, und A. 163 die Kaiſerliche aus Pommern Vertrieben, den Kaiſerl. Gene­ral Tilly aber, welcher mit einem theil ſei­ner armee in dem Magdeburgiſchen ſtund, wahrzunehmen bor noͤhtig erachtet, und das her den ſchlus gefaſſet, ſich an einem feſten ort an der Elbe niederzulaſſen, und zuer­warten, was es mit den Kaiſerl. waffen gegen die bereinigte Stände in Ober⸗Teutſch­land, und mit dem miserſtaͤndnuͤs zwiſchen den Sachſen und Tilly, für einen aus­gang nehmen würde: ſo hat er zuboͤrderſt der Stat Werben, als eines paſſes, ſich ges ſucht zuverſichern. Hat deswegen, wie er im anmarſch war, den Oberſten Baudis borangeſchikt, welcher mit 1000 pferden durch die Elbe geſetzet, und die Stat des nachts überrumpelt, auch zoo Kaiſerliche fusboͤlktr hom Lichtenſteiniſchen regiment gefangen genommen. Der Konig mit den Stabsoffiziern haben den 11 Jul. ihr quar­tier in der Stat genommen; zum lager aber iſt die Merſche, eine gegend zwiſchen der ehr und Elbe nahe hei den Elbteichen

oder