ls
1 ef is In lei ts
1d li
19 rß
hl Vs n ts h
6
13. Fünfter Theil, J. Buch. X. Kap. Vom Kloſter Neuendorf. 132
heiligen Roͤmiſchen Reichs Ertzcaͤmerer und Churfüͤrſt, in Preuſſen zu Stettin, Pom„mern der Caſſuben und Wenden, auch zu „Croſſen in Schleſien Hertzog, Burggraf „u Nürnberg und Fuͤrſt zu Rügen 20, Bes „kennen hiemit oͤffentlich, nach dem unß „die Wirdigen unſere liebe andaͤchtige Do„mina, Prioriſſa und ganze Convent des „Jungfrauen Kloſters zu Newendorff, de„muͤtiglich erſucht und bitten laſſen, daß „wier fie bei den Einkünften und Deputat, „fo fie jeder Zeit zu ihrem Auffenthalt noch „haben, gnaͤdiglich erhalten und laſſen wol „ten, daß wir demnach in gnaͤdiger ermey„nung ihres Chriſtlichen billigen Suchens, „ihnen daſſelbe gnedigſt gewilliget haben, „dergeſtalt und alſo, daß von ſolchem Ein„kommen und Deputat allewege Achtzehen „Jungfrauen ſo in bemeldtem Kloſter „Neuendorf dem lieben Gott mit beten und „Singen fleißig dienen mügen, unterhalten „werden ſollen. Und ſollen künftiglich die „Jungfrauen, fo in beruͤrter Zahl einge„nommen werden, nicht ehe als wenn ſie „Zwantzig Jahre erreichet, und in dem„ſelben Kloſter zubleiben gedencken, durch „den Pfarrherrn zu Newendorf eingekleidet „werden. Truͤge ſichs aber zu, daß unter „denſelben eine oder mehr, vor oder nach be„ſchehener Einkleidung, gefreyet und zun „ehren begehret wuͤrden, oder fie ſelbſt lenger „im Kloſter zubleiben keine Luſt hetten, ſo „ſoll ihnen daſſelbe jeder Zeit frey und offen ſtehen, doch daß dagegen an derſelben Statt „andere angenommen, die Zahl alſo wieder „erfüllet, von demſelben Deputat unterhal„ten werden ſollen; welchen Verſtand es auch haben ſoll, da eine oder mehr Todes „abginge. So ſollen auch obgemeldte Jung„frauwen ſchuldig und verbunden ſein, ein „ehrliches Jungfraͤuliches Leben zuführen und „in aller Zucht und Erbarkeit der Domina „und Prioriſſin zugehorſamen und ſich ders Y„ſelben befehlichs zuberhalten. Auch ſollen „gemeldte Cloſter Jungfrauen, neben dem Gottesdienſte ſich befleißigen ihrer Apothe„ken, inmaſſen wie bißhero geſchehen mit „allen nutzbaren guten gebrandten waſſern „Und andern gemeinen Specer eyen aufs beſte, nals ſie es zuwege bringen koͤnnen, zuverſe„hen, und dieſelbe den duͤrftigen Leuten „umb leidliche Bezahlung zukommen laſſen. Es auch ſonſten mit Kirchen gehen, Cere„monien, Beten, Singen und Predigen, „gleich den Cloſter Jungfrauen zu Arendſee nunſerer bekannten wahren Religion Augs
„purgiſchen Confeſſion und Kirchen Ord„nung allenthalben gemäß halten. Und wir „der Chur⸗ und Landesfuͤrſt willigen ohge„nannten Kloſter Jungfrauen zu Neüen„dorf, ſolche angezogene Einkuͤnfte und Meputaten allermaſſen, wie gemeldt, uns Y„ſerm jetzigen und kuͤnſtigen Verwalter und „Befehlichshaber zu Neüendorf ernſtlich „hiemit befehlende, jnen gedachten Cloſter „Jungfrauen, daſſelbe alles zu rechter Zeit „unweigerlich und unvermindert zu verrei„chen und folgen zulaſſen, und daneben ein „fleißiges aufſehen zuhaben, daß auch das„felbe allenthalben, wie obſtehet, von viel bes „ruͤhrten Kloſter Jungfrauen vollkömmlich „nachgelebet und erfolget werde. Alles ges „treulich und ungefaͤhrlich. Urkundlich mit „unſerm hiemit aufgedrucktem Daumringe „beſiegelt. Geſchehen und gegeben zu Letz„lingen, im 1579 Jahre. n.
Wie ſolches auch bei dem Angelo zuleſen IIl. B. ſ. 378, 379. welchem zugleich die punkte beigefuͤget ſein, vermittelſt welcher ſie bei der Domina, Priorißin und ganzen convent verbleiben und ſich einkleiden laſſen wolten.
Mit der Kirchenberbeſſerung hat die ver. waltung der Kloſterguͤter auch eine andere geſtalt gewonnen; und ſelbige zwar nicht fo gleich zu den Churfuͤrſtl. Tafelguͤtern gezogen, ſondern damahls Hieronymo von Draebsßdorf auf 20 jahr übergeben worden, ſelbige beſtens ſeines gefallens zunutzen und zugebrauchen, der auch einen Schoͤſſer oder Amtmann gehalten, und durch ſolchen ſie verwalten laſſen; iedoch ſo, daß zu unterhaltung der Kloſterjungfrauen das noͤhtige abs gegeben werden muͤſſen, als welche nach der zeit, obwohl nicht allezeit in gleicher anzahl, beibehalten worden bis auf gegenwärtige zeit.
Als A. 1629 das berufene Edictum reſtitutorium heraus kam, kraft deſſen die nach dem Paſſauiſchen vertrag in Proteſtantiſche haͤnde gerahtene Geiſtliche guter den Papisten wieder herausgegeben werden ſolten: hatte man auch, ohne zweifel auf des Grafen von Schwarzenberg heimliches angeben, wie auf andere in der Mark gelegene Kloͤſter, alſo auch auf dieſes ein auge geworfen. Allein man ſuchte ſich auf allen fall auch hier in ſicherheit zuſetzen und zuerweiſen, daß dieſes Kloſter ſchon vor dem Paſſauiſchen vertrag reformiret und eingezogen worden, und zwar 1. weil gleich bei der erſten Kirchenviſitation den Kloſterjungfrauen die ohen angefuͤhrte, der Kirchen verbeſſerung ges
maͤſſe