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129 SFimfter Theil, 1. Buch X. Kap. 1. Vom Kloſter Neuendorf.
Die uͤbrige ieztlebende Conventualinnen I. Die Priorin Frauͤl. Klara Sophia von der Oſten, aus Berlin.
2. Frl. Maria Magdalena von Jeezen,
aus Poritz bei Bismark. 3. Igfr. Hedwig Eliſabet Falken, aus Gardelegen. ö 4. Irl. Maria Sophia Charlotte von Stephani, aus Kaͤthen bei Stendal. 5. Frl. Ottilia Maria Dorothea von Graͤweniz, aus der Prignitz
6. Frl. Charlotte Juliana von Eſebeck,
aus Gr. Salze. ö.
Welche von den Abteſnnnen es geweſen, die aus ihrem C. M ent die unnuͤtzeſten ausgeſucht ur, nach Kl. Heiligen Grabe ges chi, wie unten II. B. R. K. II. 5. wird erwehnet werden, hat ſich hier nicht finden wollen: und iſt ſehr zubeſorgen, daß das, was da angefuͤhret wird, eine fabel iſt.;
V. In der Kirche, welche die Jungfrau
Maria zur Patronin hat, ſindet ſich wenig merkwuͤrdiges. Uher dem geſtuuhle zur linken hand ſtehen die worte: Innocentius Papa VIIL und drüber fein bild. An dem geſtuͤhle aber ſiehet man folgende, wiewohl etwas unleſerliche worte: Gra Papalis Jubilei dum celebratur hic& in hoctemplo preſens ſtructura pat.. que. peccati
hanc ſollicitat. Anne de Schulenborch
mihique condonat. MCCCCILXXXII. laus ergo Deo referatur. In dem ober, theil der Kirche auf dem altar ſiehet man S. Annen bild die H Mariam an der ſeite und das kind JEſus auf dem arm haltende mit den unterſtehenden worten: Help Sunte Anna ſulf dritte.
Als A. 1732 dieſe Kirche ausgebeſſert und wegen der Kanzel der altar abgebrochen wurde: fand man im gemauͤer ein kleines weiſſes toͤpſchen, darin einiger nachlas aus dem Pabſtthum befindlich, als ein Dorn, ein ſubtiles gläschen, worin etwa 3 bis 4 rohte tropfen, ein ſtuͤkchen ſtein, etliche ſeidene laͤpchen von mancherlei farbe. Oben drauf lag ein ſiegel von wachs mit dem bilds nuͤs eines Biſchofs und kaum noch etwas leſerlichen umſchriſt: Alb. Dei gra. Halber
ſtaden. eccleie epi. Dieſes oben gelegene
ſiegel war ſamt dem toͤpfgen mit einem ganz dünnen bleiern blech bedekket.) VL Und weil das Kloſter in der mitte der Röͤmiſchkatholiſchen zeiten ſeinen anfang
30 genommen: fo iſt es auch in demſelben zu, ſtand bis zur erfoldgeten Kirchenverbeſſetunz
(geblieben, da dann vermoͤge desienigen ab; ſchieds, welchen die Viſitatores unterm dato Neuendorf 1541 tages nach Aegidii ge, geben, 1. die Domina und Jungfrauen der Churfuͤrſtl. Kirchenordnung gemaͤs ſich in lehre und ceremonien verhalten ſolten. Solte aus ſolcher ordnung taͤglich vor der ganzen verſamlung der Jungfrauen ein oder zwei artikel durch eine der Jungfrauen, wel cher es die Domina oder Priorin befehlen wuͤrde, abgeleſen werden. 3. Sonderlich ſolte der Katechismus fleißig borgeleſen wer, den. 4. Auch ſolten bei allen mittags mahl. zeiten 2 Kapittel aus dem Neuen, bei den abendmahlzeiten 2 aus dem Alten Teſta—ment Teutſch durch die Jungfrauen vorge leſen werden. 5. Solte ihnen frei ſtehen im Kloſter zubleiben oder heraus zugehen und ſich in den eheſtand zubegeben. 6. Die Mel ſe ſolte anders nicht gehalten werden, als wie es die Kirchenordnung vorſchriebe. J. Das Sakrament des leibes und bluhts des Herrn ſolte anders nicht, als unter beider lei geſtalt des brohts und weins verrichtet werden. 8. Die Geſaͤnge ſolten alle geaͤndert werden, gleich wie es im Stift zu Köln a. d. S. gehalten würde, 9. Die/ Eitanei ſolten fie wöchentlich 4 mahl aus dem dritten theil der Kirchenordnung ſingen. 10. Solte ein Prediger im Kloſter beſtellet, und 11. von ſelbigen des ſontags fruͤh die odentliche Evangelia und in der Veſper der Cate · chismus erklaͤhret werden ſpolches auch 12. alle mitwoch geſchehen.)
Die damahls vorhandene Jungfrauen haben ſich zwar noch lange zeit bei der Paͤbſtl. Kirche und deren gewohnheiten gehalten, auch weder die Evangeliſche lehre, noch De ren geſaͤnge und gebehtbuͤcher annehmen wol
len: nachdem aber Churfuͤrſt Johann©cor
ge fie deſſen etliche mahl erinnern, und daß fie hon ſolchen meinungen abſtehen, und ſich zu der Evangeliſchen Religion bequemen "möchten, fie ermahnen laſſen; fie auch wobl geſehen, daß wann ſie ſich weiter wiederſejzten, das Kloſter gar mochte eingezogen werden: ſo haben fie ſich endlich dazu ent ſchloſſen, Dabei aber den Churfuͤrſten gebehten, daß er ſie bei ihren alten gerechtſamen und einkbnften laſſen wolte, welches dann derſelbe ſofort verwilliget, und ihnen folgen de beſtaͤtigung ertheilet:
„Wir Johannes George bon. Gnaden Marggraff zu n ,,.
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