Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
137
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137 Fünfter Zheil, L Buch, X. Kap.. Vom Kloſter Neuendorf. Es hat aber die Gemeine einen zuwachs

bekommen durch anbauung der benachbarten wuͤſten feldmark Hottendorf, welche 1750 mit 6 Franzöͤſiſchen und 2 Teutſchen fami­lien aus dem Wuͤrtembergiſchen beſetzet, ſel­bigen auch laut Königl. verordnung hauͤſer, vich und akkergeraͤhte, wie den vorigen, un­entgeldlich gereichet, ſie ſelbſt aber als glieder der Truͤſtaͤtiſchen Gemeine eingepfar­ret worden.

Aus den alten zeiten findet ſich daß A id

der Plebanus in Kalbe, Henrich genannt, und Dieterich von Mildenhaupt, Kappellan in Neuendorf, dieſes dorf von zweien Einwoh­nern aus Gardelegen gekauft, und es ſolcher geſtalt an das Kloſter gebracht: und weil dem Erzbiſchof von Magdeburg das eigen­

thum zuſtund; ſo hat er ſolchen kauf nicht

allein beſtaͤtiget, ſondern auch das eigen­thum dem Kloſter abgetreten:. In nomine Domini noſtri Jeſu Amen. N mater erroris oblivio geſta ſeu gerenda diluat, Oportet ut legitimis vel inſtrumen­tis publicis perhennentur, maxime que vergunt ad ſalutem animarum. Hinc eſt quod nos Qui Dei gratia Magdeb. Eccle­ſie Archi · Epiſcopus recognoſcimus teno­re preſencium publice proteſtantes, quod diſcreti viri ac devoti Dnus Henricus ple­banus in Cahvis ac Dnus Thidericus de Mil­dehoveth Capellanus in Clauſtro Nigendorp. Emerunt villam Hoddendorp a Conrado dicto Spelhovel& a Woltero Nigendorp Civibus in Gardelege cum omni Jure ſupremo& in­fimo in villa& in Campo cum manſis, pratis, paſcuis, lignis,&́ omnibus proven­tibus ejusdem ville ſicut idem poſſede­runt, proprietate autem ac collatione ſu­pra dicte Ville nobis reſervata que ad nos

& noſtrum Capitulum de jure pertinere

dinoſcitur, quam poſſeſſores tranſtu­lerunt ad altare Apoſtolorum beatorum in honorem dedicatum ſitum in clauſtro Migendorp oh remedium animarum ipſo­rum& omnium fidelium animaram ob ſa­utem ipſum altare cum predictis bonis de­

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138 vote dotando. Nos autem reſpiei plurima damna San mn n. Cenobii illata per noſtros ac devotion predictorum ſacerdotum cum pleno. len ſu noſtri Capituli proprietatem& c lationem ſußradicte ville cum omnibus juribus ejusdem que in ſepe nominata vj. la hahuimus& habemus ipſis ſanctimo. nialibus libere donamus& dicto altari ap. propriamus irrevocabiliter obſervanda Quorum omnium que in eadem villa ad nos& noſtrum Capitulum pertinent, juriin preſentibus penitus ahrenuntiamus pre­dicto Genobio in poſſeſſionem dando. In cujus donacionis noſtre teſtimonium& ro­bur perpetuum preſens ſcriptum ſigilli noſtri munimine& noſtri capituli firmiter juſſimus roborari. Teſtes hujus donatio. nis ſunt Honorabiles viri Henningus de Stein­förde, Albertus de Luderitz, Thidericus de

PNobitz milites, Albertus de Alvensleben, Jo.

hannis Maurin, Arnoldur de Suede famuli& quam plures alii fide digni. Datum An­no Domini Milleſimo, Trecenteſimo Quadrageſimo Dominica poſt Octavam Epyphanie.

Der erſte Prediger hat geheiſſen Didacas Halbholz, gebürtig aus Zuͤrch, woſelbſt er auch vorher Proponent Jeweſen: und hat anfangs Teutſch und Franzoͤſiſch gepredigt. A. 1739 iſt er als Emeritus erklahret wor den, und iſt nach Bismark mit einem theil der beſoldung gezogen, und daſelbſt 1746 im 76 jahr feines alters verſtorben.

Der ietzige iſt Hr. Johann Chriſtoph Stubenrauch, des ehemahligen erſten Pre­digers bei der Reformirten Gemeine in Mag­deburg und Conſiſtorial Rahts ſohn, der zuvor 5 jahr bei der Reformirten Schule in Nen Ruppin Rector geweſen war, und 1738, 9© nach Trinit. durch den damahli gen Koͤnigl. Conſiſtorialraht und luſpectot ietzigen erſten Koͤnigl. Hofprediger und Oher­Conſiſtorialraht, Hrn. Sal, der Gemeine vorgeſtellet und eingewieſen worden.