Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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27 Fünfter Theil, IL Buch 1. Kap. Von der Prignitz indgemein. 28

Croatien, Serbien, Selabonien. Bulga­rien, Koͤnig, Marggraff zu Branden­burg, des heil. Rom. Reichs Erz Caͤmme­rer, und des Königreichs zu Böhmen und zu Luͤtzenburg Erbe, bekennen und thun kund offenbar mit dießen Brieffe, allen den, die ihn ſehen, oder hoͤren leſen, daß wir den Edlen Caſpar Gans von Potlitz, unſern lieben getreuen, unſeren Lande und Städten der Priegnitz als einen Amtmanne von un­ſerntwegen zuvorſtehen und zuberweſen bes fohlen haben, befehlen ihn des mit Krafft dieſes Briefes, alſo, daß er das ehegenann­te unſer Land getreulich verſehen, beſchuͤtzen und beſchirmen ſolle, gegen allermaͤnniglich, niemanden ausgenommen, darzu ſoll er ha­ben alle unſere Rente, Zinſe und Nutzen, die wir da in der Prignitz haben, darzu ſol­len wir ihme alle Jahr hundert Schock Boͤhmiſcher Groſchen aus unſer Cammer geben, daruber ſoll er ehegenante unſere Lande verſehen und verweſen, ohne allerley Rech­nunge und Außſchlaͤge. Auch wäre es Sa­che, wenn die ehegenannte Caſpar Gans, unſer Land die Prignitz ein gantz Jahr, nach gebung dieſes Briefes, vorſtanden haͤtte, und fuͤrbaß nicht laͤnger fuͤrſtehen wolte, das ſoll Er uns ausgehenden Jahre, darnach ein dirtel Jahres zuvor verkuͤndigen, und Wiſſentlichen thun, daß wir dann die ehe­genannte unſere Lande, mit anders jeman­den beſtellen mögen. Auch ſollen wir ihn das vorgenanten unſers Landes Verweſun­ge nicht entwaͤltigen noch entſetzen, wir ha­ben Ihme dann die vorgenannte hundert Schock Boͤhmiſcher Groſchen, oder was im Brauch da waͤre, gantz und gar hezahlet, und wann wir ihm die hundert Schock gantz

bezahlet haben, ſo ſoll er uns, unſern Er­

hben und Nachkommen, Marggraffen zu Brandenburg, des ehegenannten unſers Lan­des Verweſung, unberpfand, unbekümmert, frey und ledig abtreten, ohne allerley wieder­rede. Auch waͤre es Sache, daß der ehege­nannte Caſpar von Verweſunge wegen unſer beyder Lande Ober⸗Elbe und in der Prignitz in unſern Dienſten und Geſchaͤfften gefangen wurde, da Gott vor ſey, ſo ſtehen wir ihme vor ſolcher Beſchezunge, die er von ſeines ſelbs Leibes wegen geben möchte nach redli­cher Achtunge. Was er auch von Haupt­Leuten fahen würde, die ſoll er in unſer Hand bringen, und uns zu gute kehren, daran ſoll er doch ſeinen Theil haben, nach Anzahl ge­wapneter Leute, die er auf ſein eigen Koſt und Schaden dazu gefuͤhret hatte, Mit Uhrkund

dieſes Brieffes verſiegelt mit unſern Rzmi­ſchen Königlichen,. o. Geben zu Ofen nach Chriſti Geburt bierze? hen hundert Jahr und darnach in dem eig, ten Jahre, den naͤchſten Dinſtag vor 8 Michaelis Tage. Unſerer Reiche, des Han. gariſchen in dem 23. und des Roͤmiſchen in dem 1 ſten Jahre..

XVII. In eben den urkunden ſ. 424, if auch der Brief, in welchem Markgraf Otto aus Baiern die Stände und Staͤte der Prig nitz an Kaiſer Karln IV. und deſſen ſohn Wenzel berweiſet, und welcher alſp lautet:

Wie Otte von Gotes Gnaden Marggraue zu Brandenburg, entbieten den Boſelen, den Roren den von Quitzow, den von Redigſtorpe, den von Rer berge, den von Koͤnigsmarcken, den Winterfelden, den Capellen, den van der Weyde, den Bißmarken,

den Floten, den von Steindal, den van Wartenber­

ge, Krichelndorpen, den van Moͤllendorpen, den Kar: ſteden, den Dupowen, den Duſedowen, den Borcha­gen und allen andern Rittern und Knechten, geſeßen in dem Lande Prignitz, und den Rathmannen und Ge: meynen Bürgern zu Kiritz, zu Pritzwalck, zu Havel. berg, zu Perleberg, zu Frienſtein, und zu Lentzen, un: fern lieben getrewen, unſere Gnade und alles Gut.

Liebe getruwen. Wir haben unſer gemeynen Lande,

die Marcke zu Brandenburg, unſern Herrn, dein Kei­fer und Kunige Wentzlow feinen Sone, umme an­

dre Lande und widerſtadunge vorwechſelt, und

erblichen vorlazzin, darum bewiſen wir uch ge­meynelichen und jglichen beſunders mit guten frien Wille an dieſelben unſern Herren den Keiſer und Kö­nig van Boreim, und an feinen Erben, und manen und heitzen vch ernſtlich bi uwen Truwen, die ir uns pflichtig ſyt, dat ihr denſelben unßen Herren dem Kei­ſer und dem Kunige van Beheim hulden ſullet, und en in allen Sachen undertenick und gehorſam fein, als ir uns geweſt ſiet, des wollen wir mit nichte von vd) entberen, und als ſchir als ir en ſolche Huldunge ge­tan habt, ſo ſagen wir vor uns und alle unſer Erben vch gemeinlichen und iglichen beſundern, und alle uwer Erben, aller Huldunge und globde, der ir vnd bis an deſe Tzeit pflichtig ſyt geweſt, ledig und loß, erblich und ewiglich mit dieſem geinwertigen unſen offenen Breve, dey wir zu Urkunde verſiegelt haben, mit unſym anhangenden Ingeſigel. Gegeben zu Strutzberg nach Chriſtus Geburt tuſend Jar, dreihundert Jar, darnach in dem drey und ſevenzig ſten Jare, an ſente Johannis Tage Decollttionis. Dergleichen abtretungsbriefe wir zum theil oben J. K. ſ. 33, 34 auch ſonſt geſehen, auch unten ſonderlich in den Geſchichten der Regenten mehr briefe dieſer ahrt ſehen WE den: nachdem doch die Baieriſche und Euͤt­zelburgiſche Herren mit abtreten, mit ber­kaufen und verfegen immer viel zuthun ge habt; und hat ſich der meiſten die Prigniß auch anzunehmen. Wir finden hier au Adeliche geſchlechter, welche heut zu tage . bo. nicht mehr vorhanden Das

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