Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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Das II. Kapittel.

Von der Stat Perlberg.

J. UGrſprung des namens.

Il. Lage der Stat: ihre mauern, thore, ſtraſſen.

Ill. Statkirche, hauptbild des altars, groſſer leuchter, kanzel, orgel, koſtbare uhr, thurm und deſſen brandſchaden.

IV. Verzeichnuͤs der Infpe&orum und Diaconorum.

V. S. Niklastirche: Thurm wird mit S. Jalobs thurm zugleich entzuͤndet.

VI. S. Annenkloſter und Kirche dabei.

VII. e, Kapelle des H. Kreuzes zu Jeru­

ſalem.

VIII. Schulhaus, Rahthaus, Rulandsſeuͤle, Schlos.

IX. Die Stat hat eine zeitlang unter den Grafen von Meklenburg geſtanden. Der Markgraͤfin Ingel­burg aus dem hauſe Meklenburg freiheiten derſel­ben ertheilet.

X. Iſt die Hauptſtat in der Prignitz: deren zollfrei­heit, Stapelgerechtigkeit. Hat das Jus prohi­bendi mühlen auf der Stepenitz zubauen. Mark­graf Ludwigs krivilegium.

I. t

ie Hauptſtat dieſer Provinz iſt die Stat Perlberg, welchen namen einige liebhaber der alterthuͤmer bon den alten Pertonibus herneh­men, ſo hier ſollen gewohnet haben. An­dere wollen, daß es ſo viel ſolle heiſſen als Baͤhrberg, und vermeinen, daß der name von Albrecht dem Baͤren herruͤhre. Die mei­ſten nehmen ihn von einem nahe beigelege­nem wiewohl kleinen ſpring, die Perl ge­heiſſen, ſo hei den weinbergen entſpringet, und vor der Stat bei der Neuenmuͤhle in die Stepenitz fleuſt, an welchem auch die ſchu­ſter vor dem eine lohmuͤhle gehabt, und vor dieſem ſoll eingefaſſet ſein geweſen, auch mu­ſcheln mit perlen darin gefunden worden, der­gleichen ſich auch noch in den teichen, wo­durch er fleuſt, ſollen finden laſſen, und da­her der name Perl gekommen, auch fol gends die Stat Perlberg benamet ſein. Wo­hin auch Melanchthon in einem gewiſſen ſchreiben zielet, da er einen Johann Boͤtti­cher gerne zu dem Rectorat der Schule zu Perlberg befördert ſehen wollen: Nomen Oppidi veſtri non ab Urfa ſed a Margarito lerivari volo, cum enim Filius Dei Evange­ium Margarito conferat nominis ſonus vo­bis gratior fit. Und Chytraeus nennet fie

daher Mergarisopolin. Saxon. I. B. ſ. 39.

XI. Magiſtrats rechte der hohen und niederjagten, auch der hohen und nieder Gerichten.

XII. Benennung der ietzigen Rahtsverwanten, auch unterſchiedener Burgermeiſter der vorigen zeiten und deren verdienſte.

XIII. Anzahl der Buͤrgerſchaft: Gilden, Jahrmaͤrkte, Statwapen.

XIV. Vergleich Churfuͤrſt Friedrichs J. mit den Hera zogen zu Pommern und Meklenburg zu Perlberg getroffen.

XV. Irrungen mit den benachbarten von Adel: ver­

gleich mit den von Königsmark. XVI. Entſezliche plünderung der Stat A. 1638.

XVII. Feuersbruͤnſte, waſſerſchaden, begebenheiten mit einem muͤhlenſtein. XIX. Peſtzeiten.

XIX. Unterſchiedene merkwuͤrdigkeiten auf dem lande Perlbergiſcher luſpection.

Il. Die Stat lieget an der Stepenitz, welche ſich vor derſelben bei der ſo genannten Bleichſtelle in zwei aͤrme theilet, deren einer bei der Stat weg nach dem Wittebergiſchen thore, und einer daſelbſt gelegenen freiarke zugehet: der andere gehet an einer wieſe, der Hagen genannt, zwiſchen derſelben und der Statmauer weg bis an das wallhaus, welches umfloſſen wird, und machet der ſtrom daſelbſt wiederum zwei arme. Der eine arm gehet mitten durch die Stat nach dem ſchwibhogen, wo vor dieſem die nieder­lage und dazu gehörige ſchleuſe geweſen. Der andere arm gehet hei dem Kloſter S. Annen vorbei nach der eine zeitlang wuͤſte gelege­nen, ietzo aber neuerbaueten dammmuͤhle, von dar weiter hinter denen auf S. Niklas belegenen hauͤſern, woſelbſt dieſer arm eine lohmuͤhle, der Schuſtergilde zugehörig, trei­bet, und unterwaͤrts ſich mit dem dritten arm wieder vereiniget, und zur Stat hin­ausgehet. Der dritte arm ſondert ſich beim Kloſter ab, gehet die Statmauer vorbei nach der ſo genannten Thormuͤhle, woſelbſt er drei muͤhlengaͤnge treibet, und ſo dann

zur Stat hinaus. Ihrer groͤſſe nach er­

ſtrekt fie ſich auf 69 wohnhauſer, und druͤ­her, iſt auch ganz mit mauern und doppel­ten

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