zw Fünfter Theil, IL Buch,. Kap. Bon der Stat Perlberg. ten waſſergraben umgeben geweſen: wiewohl
die mauern, inſonderheit bei dem groſſen waſſer A. i709, an dem Wittehergerthor
auch ſonſt ſchaden gelitten, welches um ſo viel weniger zuherwundern, weil fie, wie zu
Stendal und an mehr orten, keinen grund haben, und ſich bisher mehrentheils durch
die darzwiſchen ſtehende thuͤrme und withauͤ
ſer derer bei 50 geweſen, erhalten hahen. (Jetziger zeit iſt ſie an der morgen ſeite noch mit einer mauer eingeſchloſſen; durch welche iedoch von den daran liegenden einwohnern ein leder eine thuͤre nach der Stepenitz hinaus durchzubrechen A. 1730 erlaubnüs erhalten, da die Stat reit erei zur beſatzung bekommen: wiewohl ieder inhaber ſolcher wohnung ſich eidlich verbinden muͤſſen, ſolche nicht zum nachtheil der acciſe zum unterſchleif gebrauchen zulaſſen. An der mittagsſeite ſein anſtat der mauern ſeit 1740 funfzehen neue hauͤſer aufgebauet worden. Von dieſen neuen hauͤſern an bis an die alte ſcharfrichterei, und ferner bis an das Doberziniſche thor, und won Pachmer bis zum Wittebergiſchen thor ſtehen auch noch mauern. Die waͤlle ſon derlich zwiſchen dem Parchmer⸗ und Witteberger thor aber fein 1738 niedergeriſſen, die graben ausgefuͤllet und zu gaͤrten gemachet worden. Den wall rechter hand des Doberziniſchen thores hat man 1753 angefangen herunter zuwerfen
und mit hauͤſern zubeſetzen, wie dann ietzo
ſchon 2 errichtet ſein. K Thore ſein drei: das Parchemerthor gen norden, das Wittebergiſche, gen weſten, und das Doherziniſche, gen oſten, wobei zugleich ein hoher thurm mit einem ſeiger und weiſer. Die Hauptſtraſſen ſein: die Tuchma
cher der Wollenwebherſtraſſe, Bekker
ſtraſſe, Judenſtraſſe, wobei ein kleiner ort der gegend, der Judenhof genannt, wiewohl ſonſten hier keine Juden vorhanden; . Haferſtraſſe, Krumme
ſtraſſe, zwei Maͤrkte, auf den Sieben buͤrgern, welches ſieben kleine hauͤſer ſein,
mit waſſer befloſſen. Der Damm, Roſenhof, Hohesende, am Scharfenberg.
Ill. Die Hauptkirche wird zu S. Jakob genannt, iſt nicht hoch, iedoch wohl gewoͤlbet und ruhet auf ſechs pfeilern. Das kohr iſt niedriger als navis oder das mitlere theil der Kirche, an welchem auch auswärts an der nordſeite der mauer ein kruziſix mit darüber ſtehenden worten: Anno Domini
MC CCLXI Incepimus ſtruere I. N. RI
zuſchen, anzuzeigen, daß diefes hel d 9
man. ö..
Das Hauptbild auf dem Alt ehedem eine S. Marien fröhmung,* che mit s engeln umgeben und auf iedweder ſeite mit zwei gekroͤhnten frauens: und drei mannsthildern vergeſellet war. Noch weiter ſtund jur rechten S. Petrus, und neben
ihm S. Katharine, zur linken S. Paulus,
vberwarts derſelben aber die Verkündigung Maria. Auf den flügeln des altars ſtund die hiſtorie des leidens Chriſti, von dem fuswaſchen an: oben die auferſtehung und him, melfahrt. Bei dem fuswaſchen naͤhſt über dem altartiſch zur rechten hand ſahe man zu, gleich eine fliege ſehr naturlich gemahlet, und wurde dieſes für das zeichen der Kirche ausgegeben: welches man, wie mehr dergleichen vorgegebene zeichen, dahin geſtellet fein laͤſt. (Es iſt aber A. 1753 dieſer altar abgetragen und ein neuer errichtet worden: nach dem ein unbekannter wohlthaͤter 150 rthl. dazu in den Gotteskaſten geleget. Es if ſelbiger nach Korinthiſcher ſauͤlen ordnung eingerichtet und beſtehet aus 2 ganzen ſeulen und 4 pilaſtern oder wandpfeilern, davon 2 ohne ſeulenſtuhl, 2 aber his an den verduͤnten ſtam von unten auf ahgeſchnitten. Vor den abgeſchnittenen ſeulen, fü die auͤſſerſten fein, ſtehet vor der zur rechten Moſes mit den geſetztafeln, vor der zur linken der Evangeliſt Johannes mit der feder und dem buch; ne ben ihm der adler, ſo ein tintefas im ſchnabel traͤgt. Ueber ieder von dieſen ſtatuͤen iſt ſeitwaͤrts ein bruſtſtuͤk von einer frauensperfon angebracht. Das in hog mdßiger form gezogene fronton wird durch je darüber ſtehende gloria und deren ſtrahlen und gewoͤlle unterbrochen, um welche 7 engelkoͤpfe Ders um ſtehen. Zu beiden ſeiten des ſrontons uͤber dem gebaͤlke ſitzen zwei engel: zu beiden ſeiten der gloria ſtehen 2 vaſen, aus welchen flammen herausgehen. Mit verferti
gung ber gemaͤhlde iſt man noch beſchaͤftiget.)
Zu beiden ſeiten des altars an der mauer ſiehet man die begehung des Oſterlammes, ſamt der haltung des Nachtmahls mit dem brot: zur linken die communion mit dem kelche/ wobei das Quitzoiſche wapen, und darunter eine nalkete perſon, auf welche blut aus Chriſti leibe fleuſt, welches den von Quihom. ‚fo dieſes bild machen laſſen, bedeuten fol, und dabei zur rechten Chriſti triumph mit durchſtechung des teufels und des todes, zur linken Adams leichnam.. hauch
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