Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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Das III. Kapittel.

Von der Stat Prizwalk.

I. Urſprung des namens.

Il. Ihr anfang, Lage, mauern, thore, ſtraſſen.

III. Kirche, und deren inwendige beſchaffenheit.

IV. Verzeichnuͤs etlicher Katholiſchen Geiſtlichen, auch Inſpectorum und Diaconorum.

V. Hoſpital, ehemahlige Klauſe, berg Calvariae.

VI. Rahthaus.

VII. Magiſtrat, ietzige mitglieder deſſelben: benen­nung unterſchiedener familien, aus welchen vor dieſem die Burgermeiſter genommen.

VIII. Gerichte, vor dieſem erblich, ietzoe des Mas giſtrats.

I. von dieſer Stat hat der ehmahlige Kaͤmmerer, Hr Martin Fr. Pfau eine nachricht aufgeſezt, deren ſich nachgehends auch Hr. Johann Chriſtoph Hey in den zu Halle A. 1731, 1732, 1733 gedrukten IV. Specimini­bus Hiſtoriae Prizwalcenſis bedienet, der auch eine geſchriehene Hiſtorie dieſer Stat hinterlaſſen. Selbige liegt an der Dömnitz, dabon IV. Th. J. Abth. J. K. ſ. 979 nach­zuleſen, 11 meilen von Berlin, 3 meilen von Perlberg und 4 meilen von Havelberg. Der Namen dieſer Stat iſt fuͤr uns Teutſche etwas ungewoͤhnlich, und wird daher vorgegeben, daß ſie auch Prizwald genannt wuͤrde, welches in keiner alten ur­kunde gegruͤndet iſt; vielmehr aber findet derſelbe, wie bei vielen andern Maͤrkiſchen Staͤten ſeinen urſprung in der Wendiſchen ſprache. Es kann ſo viel heiſſen als Priz oder Przez, mache dich weg, und Walk oder Wolk, Wolf, Lateiniſch: Apage Lupe. Und wird erzehlet, es waͤre bor alters hier ein gro­ßer wald geweſen, und hätten ſich unterſchie­dene handwerks⸗ und landleute zuſammen ge­funden und luſt bekommen, ſich hier nieder zulaſſen, haͤtten aber, indem ſie den anfang machen wollen, einen wolf unter einer linde liegen gefunden, und denſelben angeſchrien Prizwoll oder Prizfouk, der wolf ſolte ſich wegpakken, und ſei daher bei dem orte auch nachmahls, wie eine Stat daraus wor­den, dieſer namen gebliehen. Wohin dann

IX. Buͤrgerſchaft: ehemahlige bauerſprache: vornem­ſte Gilden: Schuͤtzenbruͤderſchaft: Juden: Jahr maͤrkte: Statwapen.

X. Freiheiten der Stat, nach dem Seehauſiſchen rech­te vormahls eingerichtet, von den Markgrafen und Churfürſten bis zu ietzigen zeiten beſtaͤtiget.

XI. Kriegeslauͤfte und rauͤbereien.

XII. Peſtzeiten.

XIII. Feuer⸗ und waſſerſchaden.

XIV. Andere ſonderbare begebenheiten.

XV. Kiez, Gieſen dorf.

XVI. Sonderbare begebenheiten auf einigen zur Priz ­walkiſchen lnlſpection gehörigen doörfern.

auch folgende annoch zu Prizwalk befindliche alte verſe zielen:

Chriſti Milleno prope Centeno fuit anno

Quo die ſen hora, non fit tibi quaerere

cura Nondum Villa fuit quando Lupus jacuit Hic ſubter Lilia, Gens operum Slavica Prirzfonk inclamans locus hic hoc nomi­ne famans. Nemus grande fuit, quo vaga plebs latuit Carbonatores, Serratores reſidentes Et Tornatores primo Caſas facientes. Conſtruitur ſtatim Villa ſatis valida. Intrat paulatim Turbaque Teutonica. Ex his munitur ſepibus foſſisque Pha­langis Tunc Opidum Pritzuual6t nomen ab his reperit.

Nun ſcheint dieſes wohl eine erſindung zu­ſein, die von dem wapen hergenommen iſt: aber das wapen muß doch in einer aͤhnlichen ſache feinen grund habeu; und mag fein, daß es nicht auf einen wolf angekommen, ſon­dern der wald voll woͤlfe geweſen, und die leute, als fie ſich hier ſetzen wollen, die ge­gend von denſelben geſaubert, und daher ihr den namen als einem von denenſelben geſauber­ten ort und, fo zuſagen, Lupifugium gege­geben.

Daß auch dieſe ſache nicht ohne allen grund ſei, iſt daher abzunehmen, weil doch bekannt, 33 daß