95 noſtro ſub Secreto preſentibus appenſo. Welche urkunde auf pergamen geſchrieben annoch in einem loche mitten in dem altar in einer hoͤlzernen buͤchſe verwahrlich lieget. Die Altartafel enthielt ehedem ein mit ſtrahlen umgebenes Marienbild, Mariam radiatam, über derſelben die kroͤhnung Mas rie, über dieſer die verkuͤndigung Mariaͤ, daruͤber die haltung des Nachtmahls, und ganz oben Chriſti auferſtehung. Zu beiden ſeiten ſahe man vieler Heiligen und Apoſtel bilder, wovon die unterſte riege aus lauter bruſtbildern bon gekroͤhnten frauensperſonen beſtunde. An der auswärtigen ſeite der flügel ſahe man die geburt Ehriſti und die an:
kunft der Weiſen aus Morgenland; auch
ſonſten noch in der andern abtheilung Laurentium mit dem roſte und andere kleine bilder.. Hö Unfern dem Altar ſahe man eine kleine zweifache Marie auch mit ſtrahlen umgeben in einem kleinen gehauͤſe, um welche noch einige lichterſpitzen befindlich, welche die Gewandſchneider vor alters mit lichten verſehen muͤſſen. Herum ſtund: Ach Menſch traw Gott dem Herren dein, All Hoffnung z auf ihn allein, Sei from tho recht und fuͤrchte ihn, von gantzem Hert Sinn. HAM Dergleichen doppelt umſtrahltes Marienbild auch in einem gehauͤſe gegen der kan zel gehangen; und werden ſich noch an andernorten, ſonderlich zu Prenzlow mehr finden,
Weiter vorwaͤrts ſtund ein groſſer leuchter mit ſieben ſpitzen, wobon die mittelſte etwas hoͤher und enthielt ein Marien⸗ und ein S. Annenbild, und zwar beide beſtrahlet, weil fie mit den ruͤkken an einander ſtunden. Uns terwaͤrts war ein adler von gleichem metall mit ausgebreiteten fluͤgeln, welcher anſtat des pulpets mochte gemachet ſein, und auf 3[Swen ruhete unten aber an dem fuſſe was ren folgende worte zuleſen: Matias Güde in deme Jare unſes Heren M. VC. un XXI. duſſe Lucter hort to Marie un ſunte Anne.
zen, Muht und
Hiernaͤhſt iſt ein altar dem Apoſtel An.
dreas und der Barbara zu ehren von den Kalandshruͤdern geſtiftet, und 1318 von dem Plebano aus Kurdestorp( Kuhsdorf.) Heylo begiftet, die ſchenkung aber von dem Biſchof Theodoricus von Habelberg in einem briefe beſtaͤtiget worden, dabon ſich dieſe uͤberſetzung gefunden:* Im Nahmen des Herrn Amen. Wir IVdericus von Gottes Gnaden Biſchof der
96 Kirchen zu Havelberg thun dur en wa
tiges allen und jeden kund und. ſich vor uns geſtellet der Ehrwuͤrdige A Heyſo Pfarrer zu Curdeftorp und zu 8 ren des Allmaͤchtigen Gottes, auch ſeiner 65 aller feiner Wolthaͤter Seelen Wohlfarth wegen andachtig vermachet einen Hoff in dem Dorffe Predule(Proddoͤhl) gelegen, wel. hen bishers Werner und Johannes Gehrin dere von Predulen genannt, inne gehabt, auch die Pacht und Zinſe nebſt den Davon fallenden Dienften von 4 freien Hufen, ſo zu vorgedachtem Hofe gehören, zur Stiftung und begiftung eines Altars, der mit un: ſerm Conſens in der Kirchen des Heiligen Biſchofs und Bekenners Nicolai in der Stadt Pritzwalck von den Calands Brüdern deſſelben Diſtricts nemlich dem Heiliz gen Apoſtel Andreae und der Heiligen Jung. frauen und Maͤrtyrin Barbarae zu Ehren mit groſſer Andacht erhauet worden, auf: richtig bittende, daß wir gedachte ſchenkung zubeſtaͤtigen geruhen möchten. Da wir aber vermeinen, daß wir ſolchem heiligen Verlangen und andaͤchtigen Begierde durch= aus nichts verſagen muͤſſen, ſo confirmiren
wir Krafft unſerer ordentlichen Auctoritaͤt,
und welche wir ins beſundere in dieſer Dioeceſi haben in dieſem Stuͤcke borbeſagte ans daͤchtige und loͤbliche Donation mit anges haͤngten unſerm Inſiegel aus gewiſſer Wiſſenſchaft im Nahmen des Herren, und ber bieten hey Straffe des Bannes und angedroheten ſtrengen Fluches, daß ſich ken Menſch frebentlich unterſtehe, vorbenamte Donation, nebſt borerzehlten Gütern zubeſchaͤdigen, zumindern, zuvperaͤuſſern, zu verletzen, zuverderben noch auf irgend eine Weiſe zuherhindern, weil fie Gott gemidmet ſind, und nicht mehr zum zeitlichen Gehrauch anderer Menſchen gehören. Gegeben zu Wittſtock Anno 1318 den anden Tag vor Martini. ö.
Auch iſt ein altar bon 2 rittern Eginhard und Bertold gehruͤdere vun Stuͤven geſtiftet und won dem Biſchof Arnold heſtaͤti get worden: und lautet die uͤberſttzung bon dem ſtiftungsbrief alſo:
„Wir Arnold von Gottes Gnaden, Di fchof der Kirchen zu Havelberg, enthieten
allen und jeden glaͤubigen Chriſten, die ge,
genwaͤrtigen Brief ſehen werden, unſern Gruß in dem Sohne der glorwrdigſten Jungfrauen. Unter andern Bekümmern ſſen womit wir in unſern Hirten Amte gedrulket werden, liegt uns ſonderlich x J