Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
119
Einzelbild herunterladen

|

19 Fünfter Theil, IL Buch. Ill Kap. Von der Stat Prizwalt

confratribus tradidirnus noſtri ſigilli mu­nimine roboratum. Supplicantes inni­bus noſtris ſucceſſoribus, quatenus nos­tram conceſſionem ratam habheant, atque beneſicium premiſſis confratribus clemen­ter indultum potius augeant, quam infir­ment. Datum Wir/fock Anno Domini MCC Vll ſeptima Idus Marti. Hiernaͤchſt ſtehet in einem alten perga­ment buch ſ. 40 folgende nachricht: de Pra­veſt von Prizwalck, Er Niklas Walden­

borch haht den Rath to ſynem Calande

to Gaſt, der Rath gaf em averſt twe vertel beres dazu.. 1 V. An dem Kemnitziſchen thore lieget ein

Hoſpital& Spiritus zum H. Geiſt genannt,

in welches Buͤrgerfrauen aufgenommen wer­

den, ſo man Beguinen nennet, und jaͤhr­lich etwas korn, hölz, und alle feſttage et» was fleiſch, ingleichen alle quartal die ge­ſammelte elmoſen an gelde bekommen. Naͤhſt dabei liegt ein ſo genanntes Siechen­haus oder Spitalbude, Domus Leproſo­rum, welches aber nur im fall der noht ge­brauchet wird. Aus den alten urkunden iſt noch ein hieher gehoͤriger ſchenkungshrief bor­handen, in welchem Markgraf Hermann, Hermannus Branden. Marchio& Dominos de Henneberg legiret in R emedium peccatorum ſuorum,& Patri quondum Ottonui pie me­mori Domui Hoſpitalis Scti Spiritus in Prizwalè proprietatem reddituum Octo Talentorum in Theloni Pritzcewalck, quos Dominus Iobannes de Stendal titulo Pheo­dali poſſedit c. Teſtes hujus rei ſunt Nobiles Viri Dom. Buſſo de Barhey Hridſe de Alvencleuen. Das Datum iſt auch zu Albensleven A. 1300 5 poſt Quaſimodog.

Ingleichen hat einer Oszo de Puckwik zwei pfund, Dao Talenta, jaͤhrlichen einkom­mens zu gewiſſen zeiten das jahr durch an die armen in dieſem Hoſpital auszutheilen, vermachet, in folgenden worten heſte­hende:

Nos Scabini& Chyſules Priswalch no­tum eſſe volumus tam preſentibus quam futuris& proteſtamur quod Mgr. Out de Fueluic de Genſu Arearum quem habebat in Priswalch dederit omni andi Spiritus ibidem Duo talenta. Ita ut quinque ſo­lidis in Nativitate Chriſti& quinque in Paſcha,& quinque in Pentecoſte, in Fe­ſtis vero quatuor beate Virginis ſingulis quatuor ſolidis, in feſto omnium ſancto­rum tribus ſolidis, Martini tribus, MNico­ldi, Infirmi predicte Domus ac Debiles

alentis& uno Talento quo

4. 120 Cibis& Potibus recreentur. Reſidun vero quicquid fuerit, de Hijs duobus

rum ante Civitatem Prismalch j bus& infectis Domus dabitur Pr rum; Hec autem ne robore careant Appenſu Sigilli noſtri& munimine ap probamus. Datum Priswalch Anno De. mini MCCCILL in Dominica qua cantu. tur Exurge. ö; Auch hat A. r 306 der Magiſtrat

germeiſter und Schoͤppen der En,* walk auf anſtiften der Bürgerfchaft und mit verwilligung und befoͤrderung des Pfarrers Heyſo von Krakow die H. Seiftkapelle erbauet, dem recht des Pfarrert unge, gekraͤnkt, welchem die opfer, ſo in dieſem Haufe oder Kapelle geopfert würden, dem Pfarrer ſelbſt allein zufallen ſolten, nicht aber dem, der bei dem altar dienete. Hier­naͤhſt bermachte Herr Johannes von Werben, der damahls dem altar dienete, von ſeinem vaͤterlichen erbtheil jährlich 2 ta­lent, die Schoͤppen 2 talent, und der Mas giſtrat namens der Stat 4 talent, welche acht talente Herr Johannes von Werben und feinen nachfolgern ſulten gegeben wer­den in den quartalen Weihenachten, Oſtern, Johannis und Martini. Und damit es dem Pfarrer nicht zum nachtheil gereichen möchte: ſo ſolten die Burgermeiſter zu die­ſem altar, wann er vacant fein. würde, eine tuͤchtige perſun mit feiner und fei ner nachfolger genehmhaltung vorſchlagen. Auch wurden wegen der in dieſer H. Geiſtka­pelle zuhaltenden meſſe gewiſſe einrichtungen gemacht. Das Datum von dem brief, den der Magiſtrat ausgeſtellet, war Prizwall 1306 am H. Dreikoͤnigs feſt. Zeugen waren

Heyſo von Krakow, Gerhard von Pin­now, Johann von Bukwald, Albert

von Wepelitz. Welches alles dann Bi­ſchof Arnold von Havelberg beſtaͤtiget und beſiegelt in ehen dem jahr 1306 am feſttage Johannis des Taufers,)

Auch hat dor dem noch eine Kapelle oder vielmehr Klauſe, Berg Culvaria geheiſſen, an der landwehre bei dem Gieſendorfiſchen wege geſtanden: welche aber ſchon laͤngſt ein­gegangen, und hat A. 156 ein damahli­ger Burgermeiſter namens Witte, wovon dieſer ort noch Wittenhauͤschen heiſſet, ein luſthaus alda hinſetzen laſſen, fo aber auch nicht lange geſtanden, ſondern A. 1588 wieder eingeriſſen worden. Dir