Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
121
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121 Fünfter Theil, Il. Buch Ill. Kap. Von der Stat Prizwalk. 122

Die Schule ſtehet nahe bey der Kirche, und iſt nach dem groſſen brand, da ſie abge­brant, wieder auf gebauet, binnen welcher zeit hinter dem Rahthauſe uͤber einem ſtall Schule gehalten worden. Das iezt noch ſtehende gebauͤde, ſo 3 ſtok hoch und 2 au­ditoria hat, iſt 1662 aufgerichtet worden.

‚Uber der thuͤre ſtehet:

Ferte Deo LaVDes pVerl, pla CorDa

rreferte.

Der beſold des Rectoris, der in alten zei­ten Schulmeiſter genennet wird, iſt gar klaͤglich geweſen, ein altes protocol ſagt: der Schulmeiſter fol jaͤhrlich von dem haus ſe haben fuͤr ſein ſommer und winter wand 2 pf. Brandenburgiſch, und alle vierteljahr 6 ſchilling Brandenb. fuͤr ſein vierteljaͤhrig lohn.

Inzwiſchen hat die Schule hrabe Maͤn­ner zu Lehrer gehabt, die auch manchen bra­ben mann gezogen. Unter den Lehrern fein vor andern merkwürdig V. Sabellus Chemni­tius, ein Statkind, ſo hier Rector geweſen und General Superintendent worden und iſt feiner im J. B. Il. K. IIx.S5. ſ. 39 gedacht worden. Zazacharias Garcdeus, Rector, eben­fals von hier gebuͤrtig: wurde Beiſitzer im Scoͤppenſtuhl zu Brandenburg, und iſt 1586. 9. März geſt. Sein Leben ſtehet in Hr. Hey Spec. IV. Hiſt. Priæwalc. und vor ſeinem Vuch: Succeſſ. Fam. March. Brand. M. David Heiniſch Rector 1574. wurde Burgermeiſter: Joh. Konow war Cantor 1591 ſtarb aber als Burgermeiſter 1638. M. Georg Weber aus Berlin, wurde Rector 1612, kam als Subrector 1617 nach Berlin, wurde daſelbſt nachge­hends Rector, endlich auch Burgermeiſter. Abadias Müller war 1634 Conrecho

und wurde Archidiac. und Inſpectbt

Chriſtoph Schmid, war 1634 Cantor und wurde endlich Burgermeiſter. M. Sam. Roſa, der hier Conrector, in Berlin Subconr. und Subrect. und in Salz: wedel Rector geweſen. Georg Jordan, war Conrector und wurde Stadtvoigt zu Plauen im Meklenb. Jak. Buchholz Can­tor 1694, iſt Rector zu Penzlin nachge­hends Baſtor und Probſt zu Woldeg wor­deu und 1726 geſtorben. Sam. Dreu­ſike Cantor, nachgehends Conrector zu Perlberg, endlich Rector zu Habelberg, woſelbſt er auch geſtorben. Joh. Chri­ſtoph Hey, war Kkeckor, ein geſchikter Mann, deſſen gleich anfangs dieſes Kapit­tels gedacht worden.

VI. Das Rahthaus iſt dreifach uͤber

einander gewoͤlbet, und fein in dem oberſten ſtok, die Audienzſtube, und nebſt der die Regiſtratur und Acciſeſtube, alle auch ge­woͤlbet; und heiſſet man dieſes theil das Neue Rahthaus, ſo an dem alten ange­hauet, welches ein groſſer ſaal iſt, und ietzo zum gewandſchnit und die tuͤcher zuſchauen gebrauchet wird. Auch haben bor dieſem die Buͤrger auf dieſem ſaal ihre Bauer oder Burſprache gehalten, wobon in dem fol­genden IX. 5. mit mehren. Unten fein die wohnungen der Rahtsdiener und ein behaͤlt­nuͤs der feuerſpruͤtzen.

( A. 17335 iſt das ganze Rahthaus fo wohl inwendig, als auswendig abgeputzet, und ausgebeſſert, auch der broht⸗ und fleiſch­ſcharn daran gebauet, und deß zum anden­ken oben am Rahthauſe nach dem markte zu folgendes Chronodiſtichon geſetzet:

TheMlDls ar reno Vata CapVt sIC

e Xhlbet Orbl.

Der Raths Kornboden iſt 1603, 30 Apr. nachmittags um 11 uhr eingeſtuͤrzet, iedoch ohne pferde und menſchen zu beſchaͤdigen, die darin gewohnet. Iſt nachgehends unten ge­woͤlbet worden.

XII. Der Magiſtrat beſtund zu Frie­drichs J. zeiten aus 8 perſonen, davon der erſte Vrene geheiſſen, wie aus einer alten Rahthauͤslichen nachricht von 1416erhellet, und oben haben wir III. 5. ſ. 111. 1352 ihrer eilfe geſehen. Es findet ſich auch ſonſt noch, daß 6 Burgermeiſter und 8 Rahtsherren insgeſamt 14 geweſen.

A. 1335 hat Markgraf Ludwig der Ael­tere den ganzen Magiſtrat abgeſetzet, da­von ſich iedoch die urſach nicht finden wollen.)

Nach dem Teutſchen kriege hat man die zahl etwas gemindert, und ſein 4 Burger­meiſter und 4 8enatores geblieben, welche, weil fie mit der adminiſtration umgewechſelt, man den Alten und Neuen Raht geheiſſen. Die gewöhnliche verſetzung iſt donnerſtags nach Pauli bekehrung, und werden den tag darauf alle Gilden und Viertelmeiſter beſtaͤ­diget, die auch vor dieſen den folgenden ſonn­tag bei oͤffentlicher Burſprake ausgerufen, und die ſtatuten verleſen worden: wobei zu­gedenken, daß A. 1644, 4 Febr. bei verle­ſung der ſtatuten die Buͤrgerſchaft bei der Burſprake uͤbel empfunden, daß ſelbige in Hochteutſcher ſprache wären verleſen worden, denen aber der Magiſtrat geantwortet, daß

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