Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
159
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159 Fünfter Theil, IL Buch. AV.

ner dieſer gegend Korazer Wenden genen­net werden. Oh von dieſen aber eben die

Stat erbauet worden, laͤſſet(ich wegen aͤhn­

lichkeit des namens zwar wohl muhtmaſſen, aber nicht erweiſen. Welches alles man ie­doch zu weiterer unterſuchung ausgeſetzet fein. laͤſſet. K

II. Die Stat hat eine laͤnglich runde ſigur, und lieget an der Jaͤgelitz in einem guten und zum akkerbau recht tuchtigen ſchwarzen und in vier feldmarken beſtehen den grunde, wel­che feldmarken zwar der Stat ſtreitig gema­chet worden, als ob fie zu groß und Dörfer daraus konnten gemachet werden; die ſache iſt aber durch die Churfuͤrſtl. Herren Raͤhte, Hr. Krauſen und Hr. Merian unterſuchet worden, und dahin gediehen, daß weil kei­ne andere nachricht zufinden geweſen, die Inhaber und Beſitzer ſo thane oberwehn­te vier Feldmarken Riedau, Stolpe, Weſtphalen und Nowen bei ihrer Poller. ſion zuſchützen, ſelbige auch ohne groſſen Praeſuditz der Einwohner der Stat Ky­ritz nicht entzogen oder ſolche zu Dor fern gemacht werden konnen; als laſſen S. Thurfuͤrſtl. Durchl. es allerdings bei ietzigem Zuſtande bewenden 31. 1693, 25 April.

Die Statmauern hergegen ſein an un­(terſchiedenen orten wandelbar: wie dann auch 1732 hinter der ſcharſrichterei ein ſtuͤk

von 60 fus, und 1735 im Junius hinter dem Kloſter h ö 100 fus. len. Jene luͤkke iſt mit paliſaden, dieſe mit. einer heller wand wie der ausgefüllet worden.) zel, Orgel und andern ſtülken und zieraten

Sie iſt aber ſonſten mit doppelten, auch an etlichen orten mit dreifachen, und mit ſchöͤ­nen eichbauͤmen beſezten waͤllen, an der ſeite aber, da es ſumpfig iſt, mit wenigern um­geben, weil bon dar der Stat ohne dis (nicht wohl beizukommen. A. 1739 aber hat man angefangen 2 waͤlle vor dem Holzhauſ. thore zur rechten zu gaͤrtens zumachen, wo­mit man auch 1740 fortgefahren, alle Stat­waͤlle herunter geworfen und der Bürgers ſchaft gegen einen leidlichen canonem zu gaͤrtens gegeben. Das pflaſter, welches ſehr wandelbar worden, brauchte eine ver­beſſerung und A. 1726 iſt ſelbige auch er folget, und damit im Julius der anfang ge­machet worden: dabei ſich aber das ungluͤl zugetragen, daß 3 menſchen, ein grobſchmid Andreas Vogler, eines bekkers Mich. Do rings tochter und eine dienſtmagd in der

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Kay. Von der Stat Kyritz 160 ſandkute vorm Rudowiſchen thor vom ſand

uͤberfallen und erſtitket worden..

Thore ſein das Riedauiſche, bon d feldmark Nie dau alſo genannt, das Bu ſterhauſiſche, nebit welchem ein zugemaner­tes thot, wie in mehren Maͤrkiſchen Staten

) zufeben, S. J. Th.. 283. und das Hon

hauſiſche, von einem dorfe dieſes namens alſo geheiſſen.

Die Straſſen fein(chöne breit, und des

rer zwei, hauptgaſſen: die Brüderſtraſſe

und die Breiteſtraſſe, und zwei kleinere, die Schulſtraſſe und die Weberſtraſſe.

Ill. Die Hauptkirche wird zu S. Ma

rien genannt, wie dann auch Der H. J Ma.

rien bildnüs annoch in dem Kirchenſiegel (gefuͤhret wird. Doch findet ſich auch, daß fie S. Niklas genennet wird. Daß( mit allen gerechtſamen dem Domſtift zu Sten, dal von Ludwig dem Altern A. 1338 hereige, net worden, haben wir geſehen ohen in der

Beſchr. von Stendal V. S. ſ. 27. Sie if) aher vielem ungluk durch feuersbrunſt unter.

worfen geweſen, und nicht allein A. 1598, 4 April durch einen donnerſchlag ſamt dem thurm ber waͤſtet, ſondern nachdem man(fie 1599 und 1600 wieder erbauet, A 1622, 8 Sept. durch eine groſſe feuersbrunſt, ſo die halbe Stat in die aſche geleget, zum an­dern mahl gaͤnzlich verderbet worden: bon welcher zeit an ſie, weil die Einwohner we gen anderer feuerſchaden zum bau unberm, gend worden, lange wuͤſte liegen geblieben, und kann daher nichts von einigem Altar, Kan­

derſelben gemeldet werden. Doch ſoll der thurm nach Hr. Buchholz angeben 1624 ſchon wieder ſein erhauet worden. Von dem altar aber welchem einige bon Adel gewiſſe einkünfte und das ius patronatus beigeleget, welches bei einem andern altar geſtanden, iſt folgende urkunde vorhanden:

In nomine Domini Amen. Omnihus in per petuun ad quos preſentes petvenerint nos infra ſeripti Hrinſ Pam. Dominus cum heredibus noſtris, Henmingo, Helmico, Iyit­eino& Henr ir ac Bufone& Alardus dö­minus de Rohre cum noftris fratrihus Ludol­

Pho, Ottone, Hampone Henningo» Meynär­

do cupimus hotüm eſſe, quod cum iure devoltit titülo ſucceſfiohis redditus& proventus ſex ffuſtorum ad dotationem unſus altdris per no ldum Dominum Colnyt bone memorie quondam affignatorum ad

nos

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