Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
165
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16, Sünfter Theil, IL Buch. J.

Th. ſ. 232, und VI. Th.. 39. Das wort Provincie Saxonie Miniſter iſt ein beſonde­

rer titul dieſes ordens, und bedeutet den Pros

vinzial oder Oberdirector des ordens durch ganz Sachſen, welchem nach dieſes gar ein vornehmer mann geweſen, der uͤber ſo viel Kloͤſter zugebieten gehabt, dem Kloſter aber zu ſonderbaren Ehren gereichet, daß ein ſol­cher mann hier gelebet und geſtorben ſei.

Indeſſen hat Churfuͤrſt Friedrich II. im jahr 1443, dieſem Kloſter einen beſondern ſchutzbrief ertheilet, worin er anzeiget, daß weil das Kloſter durch die unfaͤlle der vori­gen zeiten um ihre urkunden und andere zu­behoͤr gekommen: fo wolte er es daher für ſich und im namen ſeiner nachkommen in ſei­nen beſondern ſchutz genommen haben. Ge­beut auch Raht und Buͤrgerſchaft zu Kyritz bei ſtrafe 10 mark ſilbers ſich an keinem der Brüder oder ihren hauͤſern zuvergreifen, und beſtaͤtiget zugleich ein vermaͤchtnuͤs der von Köonigsmark, von 1 wſpl. rokken jahrlich an die hruͤder zuliefern, ſeinem buchſtablichen inhalt nachfolgender maſſen:

Wir Friedrich von Gots Gnaden Marg­graue zu Brandenburg, des heiligen Romi­ſchen Reichs Ertzkamrer und Burggraue zu Nuͤrenberg, Tun wiſſen allen Unſern lieben getruwen und Untertanen. Wie diejeni­gen und Andechtigen Brudere Sande Fräncisci Ordens zu Kyritz in unſer Stad wonhafftig umb Schutz, Beſchirmunge und Zurdernuſſe Uns angefallen haben mit des muͤtiger bete, nemlich wen ire Cloſter Stiff­tes und aller Zulegunge beraubet worden iſt von Umbſetzunge land, leute und herſchafft, und daſſelbe Cloſter von ſulchen Gebreche wegen manicherleye unwillen, und in ire FIreyheit inſpruch gelieden hatt, und Sich

in zu kunfftigen czeiten groſen Infals,

Obermuts und Gewaltt beſorgett, es were

denn, daß Sie bon unſer herſchafft und Fur­

ſtenthum gehanthappt worden. Wenn nun ſulche der Vorgenanten Brudere Bete unde Zuflucht, Gottlich, redlich und notdorff­tig iſt und unſern Furſtenthum wol czemet und auch zubehort elende zubeſchuͤttzende und fordern fuͤr allen. So nehmen wir vor Uns und allen unnſern Nachkomen Marggrauen zu Brandenborg lutterlich umh Gots willen und unnſerm Fuͤrſtenthum zu eynem Wolſtehen das vor genante Cloſter und Bruder in unnſern Schutz und heſchir­minge und begnaden Sie in Crafft dißes Briefs als des genanten Cloſters Stiffter, V. Th. der Maͤrk. Hiſt.

Kap. Von der Stat Kyritz, 166

daß Sie mugen und ſullen gebruchen al­ler Fryheit der Sie den von Alder bißher­gebruchet haben in allen Steten, Huſe­ren und Garten, die Sie jetzund inne ha­ben, oder noch ine gewynnen mugen mit wyllen und wiſſen unnſers Furſtenthums und gebiethen allen den unnſern getruwen und Underthan und beſundern dem Rathe und gemeynen Burgeren zu Kyritz bey unnſer und unnſer Nachkoõmen ungnade zu myden unde bey buſſen czehen Margk Sil­bers, das keiner das Cloſter Brudere und huſer ader Inwohnere beſweren ſullen, noch uff Straſſen, Gaſſen, noch uff Margketen oberwalden, herkommen, Gewonheitt. We­re aher ymandt der Freuelich die Brudere oder die do wonen In iren huſern wolde be­ſweren ober ir alden herkommen, gewonheitt, der ſall der vorgeſchrebene Bueße unnſerm Furſtenthum verfallen ſein als offte als das geſchege. Ouch ſo begnaden wir dieſelbenn Brudere in obergeben in crafft diſſes Briefs eynen wyſpel Korns, den unnſer lieben getruwen die Konigsmargken gnant den­ſelben Brudern in Teſtament vor ires geſchlechte dechtniſſe gegeben haben, und beſtetigen die Gabe in allermaſſe als der gnanten Koͤnigsmargke Briefe die ſie den mergnanten Brudern darober gegeben ha­ben Innhalden ane alles geuerde. Zu Or­kunde haben wir unſer Ingeſigell an deſſen Briff laſſen hengen, der geben iſt zu Prenez­low nach Gots gebortt Vyrczen hundert Jar und darnach in dry und vyrezigſten Jare am donrestage nach allerheiligen tage.

Es iſt aber nach eingefuͤhrter Kirchenver­beſſerung eingezogen worden, und ſoll der lez­te hier auch ein Bruder Hermen mit den leren Dermen ꝛc. geweſen ſein, wie ſonſten in den Brandenburgiſchen Geſchichten wird gemeldet werden. Das Kloſter aber iſt nachhero dem von Klitzing gegeben, von die­ſem auf einen Henrich Weiden buͤrgerſtan­des, und nach Ihm auf feinen. Sohn Vie­tor Weiden und weiter auf dieſes Sohn Gabriel Weiden gekommen, und als Dies fer ohne Erben berſtorben, von dem Conſi­ſtorialraht Schmiden ausgebehten worden, von welchem es einer Julius Berg gekauft, deſſen Sohn Gabriel Berg es ebenfalls zu lehn getragen: der hat ehedem in Schwedi­ſchen Krieges dienſten geſtanden. Nachhers hat ein gewiſſer Herr von Retzow ſelbiges ge­habt, und an den ehmahligen Hauptman

errn.. von Juͤrgas zu Ganzer ver: kauft, deſſen beide ſoͤhne, als der Herr Ma­

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