Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
179
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379 aufgetragen Hr. Philip Chriſtian Gutike, der es aber feinem Adiuncto Hrn. Kaspar Schoͤnermark 1741 uͤberlaſſen, der es auch noch fuͤhret, ein ſohn Hr. Hilarii Schoͤner­mark, der Koͤnigl. Poſtmeiſter und Sena. tor geweſen, und in eben dem jahr 1741, 30 Jan. im 75 jahr feines alters verſtorben. Welcher geſtalt dann die verdienſte dieſer al­ten famille hei der Stat in dieſem geſchik­ten und wohlverdienten abköͤmling noch dauern. Ihm ſitzen zur ſeiten:.

Hr. Johann Daniel Schartow, Pro Conſul. ö

Hr. Georg Krüger, Conſul u. Kaͤmmerer.

Hr. Heinrich Wilhelm Behm, Med. D.& Conſul Honorarius.

Hr. Chriſtian Schulz, Conſil Honor. und Senator..

Hr. Johann Gottfried Schreiber, Se cretarius. A)

Das Rahthaus iſt klein und hat unten die Audienzſtube, welche gewoͤlbet iſt: oben die Acciſe⸗ und Gerichtsſtube. A. 1674 iſt es meiſtentheils bis auf die audienz abge­hrant. Aus dem uͤberreſt aber iſt zuſehen, daß daſſelbe nach Gothiſcher ahrt gebauet geweſen...

In den vorigen zeiten fein Burgermeiſter geweſen aus der Schoͤnermarkiſchen fami­

lie nacheinander des ehemahligen Kaͤmme­

rers, Hrn. Joachim Schoͤnermark, aͤlter Vater, Joachim Schoͤnermark, Großba­ter, Johann Schoͤnermark, und vater (Kaſpar Schoͤnermark, auch ein Joachim Schoͤnermark, des Großvaters bruder. A. 1326 iſt unter den Burgermeiſtern Con­yadus de Schönermark, und 1337 Johannes de Schönermark als Sacerdos hei dieſer Stat vorgekommen. Müller in feiner Pract. March. Reſol. 99& 10 gedenket auch Caſp. & Germani Schönermark und in Wuſter­hauſen werden wir in der Kirche einen na­

mens Kunow Schoͤnermark finden. Aber

man weis nicht wie nahe die heutige mit ie­nen verwant fein, Angelus zehlet die Schö­nermarker mit unter die Adel. geſchlechter, welche Henrich der Vogelſteller aus Sachſen ſoll mit in die Mark gebracht haben. Aus der Gutkiſchen familie: viere in abſteigender linie,. Gutke, fo noch Katholiſch geweſen, deſſen ſohn Joachim Gutke, dieſes ſohn Martin Gurke, und dieſes ſohn wiederum der Burgermeiſter, Hr. Matthaͤus Gutke, und noch ein Philip Chriſtian Gutike. Sonſten ſein auch hier Burgermeiſter ge­

Fünfter Theil, I. Buch. IV.

180 | Lo­renz Stahlberg, Johann Jeſſe, Joacht Jeſſe, Kaſpar ö n rici, Chriſtoph Graͤvenitz, Jochim Sens; ke, Balthaſar Burſchap, Jochim Lam­precht, Anton Edler, Melchior Trap­pe, Jochim Kalebau, Franciscus Rofer, Georg Prunner, Jochim Wasmuht, Andreas Heinatz, Niklas Wasmuht und Heinrich Wiman, welches namens auch zwei Burgermeiſter zu Prizwalk geweſen. J. XI. Die Gerichte beſitzet halb E. Raht und halb der Lehnrichter, welches vor die, ſem geweſen die Maſſen, nachmahls die Kö­nige, ferner bermittelſt kaufs. die Frie­ſike, wiewohl wiederkauͤflich; Und hat der Lehnrichter gewiſſe jaͤhrliche einkuͤnfte an 9 bis 10 wſpl. halb rokken und halb gerſten, auch einen bauerhof zu Mechow gehabt. Der bauerhof aber hat ſich frei gekauft und gehoͤ­ret nun nicht mehr zum Richteramt. Bei dem Amte ſelbſt gilt die prae vention, daß, wann iemand erſtlich beim Raht klaget, ſo wird die ſache hom Raht abgethan: wann aber bei dem Lehnrichter, ſo wird(ie bei dem­ſelben entſchieden, wiewohl mit zuziehung einiger beiſtzer aus E. Raht; die ſtrafen aber fallen heiden anheim, die ſie hernach gleich theilen. In criminalibus treten hei­de theile zuſammen, und wird der prozeß im namen E. Rahts, Richters und Schoppen abgefaſſt. A

Das Schulzenamt iſt auch ein beſonde­res lehn, welches der Lehnrichter mit bes ſitzet, und gehen von demſelben auch die ap­pellationen nicht an E. Raht, ſondern an das Kammergericht. Er hat anbei auch li­mitatam jurisdictionem, und gehören vor ihm keine andere ſachen, als nur ge ringe ſchuldſachen, als die klahr ſein, und ihre richtige obligationen haben, und nicht über 50 fl. ſich belaufen, und die ſtrei­tige ſchuldſachen, fo nicht über 10 fl. und dann geringſchaͤtzige injurien ſachen, fo nicht auf bluht hinaus laufen; alles hermige rezeß von A. 1615, 25 Mai. R

XII. Die Hauptnahrung der Buͤrger­ſchaft beſtehet auf Akkerbau und Viehzucht. Der akkerbau iſt hier ſehr eintraͤglich wegen des guten und fruchtbaren akkers, deſſen ſchon im vorhergeh. II. 5. gedacht worden. Nicht weniger auch die biehzucht, weil es hier ein ſtarkes Rindvieh giebt, dergleichen man an andern orten nicht biel findet. Das Bier von dieſer Stat iſt bormahls in achtung

Kap. Von der Stat Kyritz. weſen, derer namen noch bekannt fein:

geweſen, und hat nach der Churfuͤrſtl. i