Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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181
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180 Fünfter Theil, IJ. Buch. IV. ſtat muͤſſen geliefert werden, dahon in dem

II. Th. Ill. K. ſ. S655. gedacht worden. Heut

zu tage iſt es nicht mehr ſo boͤſe, daß man ſich Mord und Todſchlags zu befürchten hätte, Die vier Hauptgilden ſein die Tuchma­cher, Schuſter, Bekker und Schneider, welche auch zu gemeinen Statſachen gezo­gen werden, nebſt welchen noch vier Abge­ordnete aus der Buͤrgerſchaft ſein: wird auch ſo unterſchrieben, Raht, Gewerke und Abgeordnete. Welcher geſtalt von den Gewerken die tuchmacher und wollenwe­ber 1333 von dem Minoriten orden beehret und zu theilnehmung an ihren meſſen, vigi­lien, gebehten, faſten, kaſteien und andern guten werken, angenommen worden, davon iſt oben III.§5. ſ. 163. meldung geſchehen. A. 1622, 26 Mai war wegen der ſchlechten muͤnze ein aufſtand und 2 hauͤſer geplündert. Vergl. Prizw. Geſch. vorhergeh. K. XIV.§. EL Jahrmaͤrkte fein: x> und«nach Can­tate. 2.) und 9 nach Dionyſii. 3. 0 nach Faſtnachten der viehmarkt, und 5 krahm­markt, welcher von lezt verſtorbenen Koͤnigl. Maß. hochſel. gedaͤchtn. und auf verlangen des Magiſtrats zu Kyritz dazu geſetzet worden 1692, 23 Jan.. Der Stat wapen und groſſe Siegel, fuͤhret im gruͤnen felde eine guͤldene Lilie zwi­ſchen vier thuͤrmen mit der umſchrift: Sigil­lum Burgenſium de Kyriz. Das kleine fuͤh­ret nur die Lilie, welche ſie noch von den Herren von Plotho haben, wie die Stat Wuſterhauſen, welche denenſelben zur helfte zugeſtanden, und eine halbe Lilie daher im wapen fuͤhret. XIII. Von Kriegesgeſchichten aus den alten zeiten iſt zuwiederholen oben J. K. Vl. VIL 5. ſ. 2 12. wohin dann auch zus rechnen, daß dieſe Stat A. 1 381 den montag nach lnvocavit feindlich angehalten, und fo weit gedrungen worden, daß die feinde albe­reit auf den mauern geweſen, durch die Buͤr­ger aber dermaſſen zurüf getrieben worden, daß ſie unberrichter ſache wieder abziehen muͤſſen. In andaͤchtigen nachrichten zu Ky­ritz lieſet man auch, daß ein engel damahls auf der mauer ſoll erſchienen, und die fein­de abzutreiben geholfen haben. 6. A. 1411 iſt die Stat abermahl bon eini­gen, wie es ſcheinet, zuſammen gerotteten truppen belagert worden, und den 13 Jul. auf Margariten tag ſo weit damit gekom­men, daß die feinde albereit hinein und auf den markt gedrungen. Deſſen ungeachtet

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Kap. Von der Stat Kyritz. 182

aber ſein ſie dennoch durch tapfern wieder­ſtand der Bürger zuruͤkke getrieben und in die flucht gebracht worden, daß ſie die bela­gerung aufheben und ſich zuruͤk begeben muͤſ­ſen. Von beiden treffen lieſet man in einer alten bibel beigeſchrieben: Anno Domini 1381 die proxima poſt lnvocavit Hoſtes de. praedatoresque ſuper murum Civitatis Ky­ritz jam reſidentes, ſed Diuina opitulatione repulſi fuerunt a Civibus fortiter dimi­cantibus. Und weiter: A. 1411 in die Ki­liani eadem Civitas dicta Kyritz ab lnimi­cis erat Anguſte circumvallata usque in diem Margarethae,& iterum a Deo glo­rioſe erepta, cui Laus honor& gloria per infinita ſecula. Sonſten klaget Angelus bei dieſer zeit, und dem jahre 1410 ſehr, daß die rauͤberei damahls in der Prignitz und Meklenburg gar uͤberhand genommen, und daß, wie auch ſchon anderwaͤrts erwehnet worden, Landgraf Wilhelm zu Thüringen, ſo der zeit die Mark inne gehabt, und Her­zog Albrecht zu Meklenburg, eine zuſam­menkunft gehalten, um einen ſchlus zufaſ­fen, wie dieſem unweſen Möchte nachdruͤklich gewehret werden. Annal. II. B. ſ. 169. Nachdem auch zu Kyritz von langen zei­ten her und noch ietzo den montag nach In. vocavit ein Dank⸗ und Lobfeſt mit 2 pres digten gehalten wird, und ſolches wegen ei­ner ſolchen erloͤſung eingeſetzet fein ſoll: ſo waͤre daſſelbe wohl auf das erſte treffen von A. 1381 zuziehen. Man iſt aber erinnert worden, daß dergleichen feindſeligkeit auch A. 1411 da die fehden noch mode waren uns ter der anfuͤhrung eines Don Baſſewitz bor­

gegangen, und die Stat helagert, aber durch

Gottes beiſtand den montag nach Invocavit waͤre errettet, und von der zeit an gedach­tes Lobfeſt gehalten worden; wie dann auch das ſchwert ohne ſtichblat und buͤgel zu Raht­hauſe noch gezeiget wird, man dem von Baſſewitz in dieſſem treffen abgenommen. An dieſem dank⸗ und lobefeſt wird auch noch den armen geld und broht zu Rahthauſe aus­getheilet.

Bei dem groſſen Teutſchen kriege hat die­ſe Stat ohne zweifel das ihrige ſo wohl em­pfunden, als die ſaͤmtliche benachbarte Staͤ­te und lande: man hat aber nichts aufgezeich­net gefunden, als daß ſich A. 1626 im ſom­mer einige Mansfeldiſche truppen hier auf­gehalten, und A. 1636 die Schwediſche armee unter dem General Banner in die­ſer gegend geſtanden, und in der Stat fuͤnf regimenter fusvolk einquartiret geweſen.

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