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ceſſoribus, absque impedimento aliquali ac pro impetitione qualibet cum omni Jure, judicio iafimo& ſupremo, cum Sylvis, Pascuis, Pratis, Campis, Aquis& Nemoribus,& nihilo minus cum omnibus proventibus jam ſepius dictis redditibus aſpectantibus absque ulla petitione perpetuis temporibus pacifice, libere,& quiete penitus poſſidebunt. Ad evidentiam firmorem preſentes noſtrorum ſigillorum appenſionibus fecimus communiri. Datum Lemiſen ſub anno Incarnationis Domini Milleſimo Tricenteſimo Quinto feria ſexta poſt Luce Evangeliſte. Alſo haben wier angeſehen feine ziemliche Bete, und auch ſonderlich, zu Vermehrung Goͤttliches Dienſtes ſolchen Ihren Brieff und Transpoſition aus Fuͤrſtl. Obrigkeit gegenwertiglich confirmiret und beſtetiget: Confirmiren und beſtetigen den in Krafft und Macht dieſes Brieffs getrewlich und ungefaͤhrlich. Zu Urkund mit unſerm anhengenden Inſigel verſigelt, und geben zu Coͤlln
an der Sprew am Montage nach Catha
ringe, Chriſti Gehuhrt Funfzehen hundert und im Vierzehenden Jare.)
Von dem Jure Patronatus bei derſelben iſt anzufügen, daß ſolches vor dieſem das Stift zu Arnhurg gehabt, fo auch noch kurz vor der Kirchenverbeſſerung A. 1534 einen zum Pfarrherrn anher berufen Jakob Schomakker, nachdem Werner von der Schulenburg Probſt zu Dambek ſolche ſtelle reſigniret, ſo aber dem Kapittel davor jaͤhrlich ſieben gulden, nach Werners von der Schulenburg tode aber ſechs gulden erlegen muͤſſen:
„Wy Dechant Senior und gantze Capittel to Arnburg bekennen apenbahr mit duſſen unſen Schrifen dat wy den werdigen und andechtigen Ern Jakob Schomaker hebben gedan und gegenwerdig don unſe Pfarre to Lentzen Havelbergl. Geſtriches damit wy begnadet ſint won der Her: ſcop to Brandenburg umb jarliche Penſion dy tidt ſynes lebendts mit allen utzbarung und Gerechticheide höͤgeſte und ſydeſte in allen ſteden dar ſe to hoͤrende und belegen ſindh nichts buten beſcherden. Mit einer Primarien effte Benefitio am bequemeſt und die Parre mit guden Gebuwden unſtrafflich wol to holdende up ſien eigen Koſt und terung, dar vor ſegl und will he unſ und unſen Nakomlingen geuen up to kamende Paſchen na dato duſſer Schrifft undt darnha up alle volgende Paſchen Suen Rinſche Gulden
Fünfter Theil, Il. Buch. VI. Kap. Von der Stat Lenzen.
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an guder gangbarer Munthen up ſine Ei Koſt und terung. Dieweil und ſo.
Ehrbar und Wirdig Ern Werner van der
Schulenburg Probſt to Dambke leuet, der
Unß die gemelte Parre reſignirt hefft. Ouerſt
na ſinem Dode ſcal und will vorbenante Ern Jakob Schomaker geuen alle Jar wu byr beruͤrt Soͤß Guͤlden. Und offte ſich gemelte Ern Jacob Vorbetern kuͤnde, und die Parre upſaͤggen wolde dat ſuͤluige(cal und will he unß intimeren, und ankuͤndigen up Wynachten und den Wort up in naͤchfolgende Paſchen mit bervidunge gebaren, und nachſtelliger Penſion darvan treden, undt ruͤmen ꝛc. Hieby an und auer ſinth gero pen undt to tuͤgen getagen, die Erhafftigen undt bederben Ern Valentin Luͤtke, und Hanß Diſtelow Preſter und liegen Havel. hergl⸗Stricheß. Ok to Orkunde undt me; res gelauen hebbe wy voͤrgedachte Kapitels Herrn duͤße unſe Schriffte bekrefftiget undt beueſtigt mit unß Capittels hirachter gedrucket Ingeſegel. Geſchen to Arnburg im Jar na der Geburt unſes Herrn Jeſu Chriſti, don men ſchreff duſent, viffhundert und im vier und druͤttigeſten Jahrs am Achten Dage Stephani Protom.“
II. Daß auch ein Kloſter hier geweſen, lehret Adamus Bremenſis L III c. 22. Tunc
etiam per ſingulas urbes coenohia fiebant
ſanctorum virorum Canonice viventium. item Monachorum& ſanctimonialium, ſicut hi teſtantur, qui in Liubice, Aldinburg, Leontio, Razisburg,& in aliis civitatibus ſingulas viderunt. Welches Helmold L. II c. 20. ſ. 60 mit eben den worten wiederholet. Von ſelbigem findet ſich aber keine nachricht: iſt auch unbekant, wo es geſtanden. Vieleicht hat es bei der Kirche gelegen. Dann nordwaͤrts am kohr der Kir) che iſt ein ganz gewoͤlbetes Gebaude geſtanden, welches man die Alte Schreiberei genannt, und worin die Kalandsbruͤder, Fratres Calendares, vor dieſem ihre zuſammenkunſt gehabt: man ſiehet auch noch daß aus der Kirche dahinein eine thuͤre gegangen, ſo itzo aber vermauert iſt. Gedachte fratres haben auch ihre eigene wohnung an dem orte gehabt, wo man von der Kirche nach dem Amte oder Burg gehet. Nach der Kirchenverbeſſerung aber ſein die einfünfte des Kalands, an den Dom zu Köln an der Spree geſchenket worden, welche Ders nach der Magiſtrat an ſich gelöſet, iedoch daß fie davor faͤhrlich ein gewiſſes an den Dom nach Berlin geben muͤſſen. ö.