Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
225
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225 Fuͤnfter Theil, II. Buch. VI.

Es iſt auch noch bor dem Bergthor eine Kapelle oder Kirche zu S. Marien vor­handen geweſen, von welcher auch der berg, worauf ſie geſtanden, heute zu tage der Ma­rienberg genannt wird, und haben daſelbſt das dorf Wuſtrow, Sandorf und andere na­he bei Lenzen gelegene döoͤrfer ihren Got­tesdienſt halten, der Paſtor zu Lenzen auch in den Kermiſſen und andern feier­lichkeiten dieſer Kapelle denſelben darin ver­richten muͤſſen. Dafür, hat er gewiſſe paͤchte aus dieſen orten gehabt, welche zum theil die ießige Paſtores und Inſpectores noch genieſ­ſen, die Kapelle ſelbſt aber iſt ganz einge­gangen, und fein nur noch etliche uͤberbleib­ſel dabon borhanden.

Auch iſt vor dem Heidethor ein Hoſpital und Kapelle zu S. Gertraut geweſen, ſo auch bon andern zum H. Geiſt genannt wird. In derſelben iſt ein altar zum H. Geiſt ge­weſen, welchem Markgraf Ludwig 1628 acht . geldes jährlichen einkommens bon z ſtuͤk­ken landes in Premslin vermacht, wie Angelus ſ. 136 anzeiget. Es iſt aber 1638 durch die Saͤchſiſche voͤlker verwuͤſtet wor­den, welche darin ihr quartier genommen, und nachdem ſie aufgebrochen, alles einge­aͤſchert. Es ſein zwar eine zeither die ein­kuͤnfte deſſelben aufgehoben worden: aber nur um es wieder zuerbauen und einzurich­ten: wie dann ietziger zeit ſeit 1720 ſechs arme frauen darin noch zur zeit erhalten werden.

IV. Die Paßores und Hyſßeciores alhier, erhaltenen nachrichten nach, ſein geweſen, und zwar der lezte aus den Katholiſchen zei­ten Jakob Schumacher oder Schomaker, wie mir kurz zuvor geſehen. Ob er ſich zur Lutheriſchen Religion bekant, dabon hat man nichts gewiſſes: doch iſt es zubermuh­ten, weil bald an feine ſtelle ein anderer bes rufen worden; und ſich nichts findet, woraus das gegentheil zubermuhten.

Der erſte nach der Kirchenberbeſſerung, dabon man gewisheit hat, iſt Jakob Bech­lin. A. 1548, bermöge deſſen dergleichs mit E. Raht auf 10 jahr angenommen nach Oculi.

Dieſem hat gefolget Andreas Roͤcler, ſo das Concordienbuch mit unterſchrie­ben, deſſen grabſchrift annoch in der Kirche bei der thuͤr nach der Schule zu vorhanden, in folgenden worten:

Sub hoc Monumento

Vir Reverendus& Doctus Dnus. An­areas Rhſeleru, pius Eccleſiae Doctor, Re­

V. Theil der Maͤrk. Hiſt.

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Kap. Von der Stat Lenzen. 226

ligionis ſinceras Propagator& acerrimus HDefenſor, una cum Conjuge pientiſſima. Quiete fruitur. Quem non obiifle, ſed abnſſe, non amiſſum, ſed praemmiſſum ex hac mortali vita ad immortalem& beatam certo credimus, XII. Liherorum Parens, quorum ſex in Domino, ſex adhuc in vi­vis, Sit anima ejus in faſciculo Viventiutn.

Die jahrzahl ſeines antrits und abſter­bens iſt nicht dabei, iedoch iſt unſchwer zu­erachten, daß er um und nach dem jahre 1570 hier geweſen. 1

Ferner M. Valentin Roͤſeler, des bor, hergehenden ſohn, ſo ums jahr 1590 hier geſtanden. Seiner Ehefrauen Dorotheen Wernikens, ſo A. 1596 in der Michaelis nacht verſtorben, grabſchrift iſt noch in der Kirche zuſehen, von ihm aber nichts weiter vorhanden.

Joachim Falkenhagen, ums jahr 16275.

Johann Wullenweber, iſt erſt Rector Scholae, dann Diaconus, endlich lan worden, bis etwa 1626. Seine Ehegat­tin hat Maria Wernken geheiſſen.

Thomas Succermus, iſt erſt Cantor gewe­fen, hernach weiter geſtiegen und ums jahr! 1626 zum Inſpectorat befördert worden Hat M. Valent. Roͤſelers tochter zur ehe gehabt.

M. Johann Malmius, angetreten 1634. Im jahr 163 8, 10 Dec. aher wegen der gro­ßen kriegesunruhen entweichen muͤſſen und

(nicht wieder gekommen. Weil auch der Dia conus Johann Bierſtaͤt mit ihm die flucht ergriffen: iſt in 3 monaten 1638 kein Pre­diger in Lenzen geweſen. Das Inſpectorat aber hat 18 jahr ledig geſtanden. Dann Johann Bierſtaͤt kam zwar© Reminiſc.

1639 wieder zum vorſchein und verwaltete die Sacra allein, aber nur als Diaconus; doch aber endlich als Inſpector angetreten 1657, geſtorben 1672, 4 Marz.

Joachim Dreuüßke, anfangs Diaconus und 1674 zum Inſpectore angenommen, ger ſtorben 1680, 29 Aug.

M. Matthias Haſſe, anfangs Diacon. in der Neuſtat Salzwedel in das 6 jahr, und von 1675. Hernach zum Inſpectore anher berufen 1681, 23 März, geſtorben 1731, 8 Maͤrz, und begraben am lezten Oſtertag, an welchem derſelbe auch vor zo jahren als in ſpector eingewieſen war.

Andreas Heini, trat an 1791. Ihm wurde 1737, 4 Adv. Hr. Alexius Heinrich Bierſtaͤt zur ſeite geſetzet der aber noch in dem jahre 5 verſtorben, und ihm iſt gefolget

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