Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
255
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255 Fünfter Theil, I Buch. Vll. Kap. Von der Stat Witſtok.

und des Salvatoris, welche die krohn über fie halten: über dem alten mann ſtehet Salva­tor Mundi Salva nos. Unter dem haupt und bahrt deſſelben Beata Trinitas, und weis ter herunter Unus Deus. Oberwaͤrts ſchwe­ben zwei engel mit dem bildnuͤs der taube. zur rechten ſtehet die H. Anna mit ihren zweien kindern, zur linken ein ander gekroͤhn­ten frauenbild. Unterwaͤrts ſtehen viel kin­der bilder. Ganz unter des HErrn Chriſti bild mit vier andern bildern, derer eins den Pabſt, das ander einen Kardinal, die uͤbrige beide zwei Biſchoͤfe vorſtellen, welches vie­leicht die vier Evangeliſten in gleichfoͤrmig­keit derer in S. Marienkirche zu Muͤnche­berg ſein ſollen. Auf den fluͤgeln vor dieſen bildern ſiehet man inwaͤrts die 12 Apoſtel­bilder mit ihren marterinſtrumenten. Auf der auswaͤrtigen delke des rechten fluͤgels ei nes alten mannes bild ein kruciſix vor ſich haltende und der welt zeigende. Auf dem linken S. Marienbild, mit dem mond un­ter den fuͤſſen, und uͤberwaͤrts zwei engel, ſo eine krohn uͤber ihr halten. Ganz auswaͤrts dem rechten flügel, S. Chriſtoph. Zur lin­ken S. George zufuſſe, wie er den drachen erſticht. Weiter oberwaͤrts dem vorgemeld­ten hauptbilde ſtehet ein umſtrahltes Ma­rienbild, zur rechten S. Johannes der Tauͤ­fer mit dem lamm, zur linken S. Johan­nes der Ebangeliſt, und auf iedweder ſeite der Aügel vor ihnen vier kleine Heiligenbil­der. Ganz oben ſiehet man noch einmahl der H. Annenbild, und noch über demſelben ein klein krucifix mit der H. Marien und Johanne. Und endlich ſtehen noch auswaͤrts dem obern flügel, zur rechten der H. Marti nus, als ehemahliger Patron, zur linken der H. Chriſtoph.

Der Altarſtein ſelbſt iſt ein alter grab­

ſtein von zweien Plebanis, von deren einem man nichts leſen kann als Anno, das uͤbrige bedelken die altarbilder, auf der andern ſeite aber komt hervor, quondam Plebanus in Nackl. welches dorf eine meile hon Ruppin lieget. Hierauf folget Anno MCCGCC. obiit Dominus Nicolaus Henninghi Pleba­nus in Beſen,(welches dorf eine meile von Witſtok lieget, und noch von dem Hrn. In= ſpectore beſorget wird:) quorum anime re­quieſcant. Das gewöhnliche wort in pace ſindet ſich nicht dabei. mit den gewöhnlichen zuͤgen darauf zuſehen. Und hat man einen gleichmaͤßigen altarſtein in der Kirche zu Prizwalk zuſehen, wie in dem vorherg. Ill. K. IV.§. ſ. 112. gemeldet

Beider bilder ſein

256 worden. In der mitte dieſes altarſteins aber darin ein ſteinern heiligthümern, ſo

iſt ein vierkantig loch, kruͤgelchen mit einigen ö. haben.

ur rechten des Altars ſtehet ein anſehnli­ches hauͤschen oder thuͤrmlein mit. ſchnitzwerk von engeln mit den Paßions In­ſtrumenten, auch der H. J. Marien mit dem Kindlein ꝛc. gezieret, inſonderheit aber

darum merkwürdig iſt, daß das gan:

ze werk bis an die ſpitze aus einer eiche verfertiget iſt, und faſt oben bis an das

gewoͤlbe reichet. Um der einen thuͤre zur

linken hand, deren ſonſt drei und alle von kupfer ſein, lieſet man: Na Chriſtus gehort MCCCCC XVI. Ieſus Nazarenus Rex Ju­deorum. Help Sunte Anne ſulf drude. Hinrick W. Ein gleichmaͤßiges hohes aus kalkſtein gehauenes werk von bier ſtokwerk iſt in der Kirche zu Furſtenwalde zu ſehen. 8. Fuͤrſtenw. Geſch. Vl. S. ſ. 4.

An dem geſtuͤhle auf dem chor von beiden ſeiten des Altars herunter ſtehet an dem zur rechten hand der H. Martinus und gegen= über die 9. Maria mit dem Finde als neue Patronen. An dem zur linken abermahl der H. Martinus: und enthält dieſes ge» fühle ferner auf beiden ſeiten die hildnuͤſſ der Apoſtel mit untergeſchriebenen ſtuͤkken des Symboli Apoſtolici, iedoch daß man dieſelbe von der linken anzehlen muß. Zu­lezt folget 8. Paulus ganz alleine, nach die­ſem die vier Ebangeliſten, und endlich Luthe­rus und Melanchton. Gegen norden hat A. 1484. der Biſch. Wedigo eine kapelle bauen laſſen, und vier altariſten dabei beſoldet, um der Jungf. Maria zu ehren horas zuhal­ten. Gegen mittag aber hat Biſch. Ottoll. die Sakriſtei anbauen laſſen.

Die Taufe ſtehet nicht weit vom Altar und iſt ganz von holz. Oben auf der dekke ſie­het man einige Engelbilder, derer zwei die werk­zeuge der Paßion tragen, und uͤber den H. Johannes den Tauͤfer mit dem kreuze, einem huch, und einem darauf liegenden laͤmchen.

Vor der Taufe unter der Orgel ſtehet noch ein umſtrahltes Marienhild mit dem H. Chri­ſtoffel, und uͤber derſelben ein kleines gehaüſe. So daß der H. Chriſtoh und H. Martinus hier viel zuthun gehaht haben.

Die Kanzel iſt gleichfalls von holz. Der auftrit und ſtuhl fein mit den 12 Apoſtelbil­

dern ſamt dazwiſchen ſtehenden kleinen ſeulen

gezieret. Der Stuhl ruhet auf einem wie­wohl ſehr niedrigen Moſesbilde. Die delle ift mit etlichen Tugendbildern gezieret: va

AO