„Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet zum Herzen Jerusalems und rufet ihm zu, daß erfüllt sei seine Dienstzeit, daß seine Schuld gesühnt sei, denn es hat empfangen aus der Hand Gottes doppelt für all' seine Sünden. Eine Stimme rufet: In der Wüste bahnet den Weg des Herrn; ebnet in der Steppe eine Straße unserem Gotte! Jedes Thal erhebe sich, und jeder Verg und Hügel senke sich, und es werde die Krümmung zur Ebne und die Hügel zur Fläche." (Je- saia 40, 1. 2. 3.)
Und an wen glaubt Ihr, lieben Freunde, feien diese Worte gerichtet, die Worte: „tröstet, tröstet mein Volk?" An wen anders, als an den Propheten und Seher in Israel, an den Lehrer und Verkündiger des göttliche» Wortes, an den geistlichen Hirten der Gemeinde des Herrn. Er ist es ja, der das Volk oder die Gemeinde trösten, er, der die Religion, die reichlichen Trost jedem Trostbedürstigen spendet, an's Herz legen soll.
slv'j)' »Den Strauchelnden sollen seine Worte
aufrichten und erheben," V'2121 „und wan
kende Kniee soll er stärken und aufrecht halten." Lieben Freunde, seitdem ich das Gotteswort Euch verkündige, habe ich Euch oft getröstet, habe ich Euch oft zu Herzen, wenn auch nicht immer zu Willen gesprochen. Es ist das Einzige, -was ich gethan, mit Freude gethan, mit Kraft und Nachdruck gethan. Weil das Wert allein mir angehörte, habe ich es Euch nicht karg und dürftig zugemessen, habe ich es reichlich ausströmen lassen, wie es in mir gelegen, wie cs in meiner Brust sich geregt und bewegt. Ihr neigtet mir willig Euer Ohr, und ich sprach manch gewichtiges, inhaltschweres Wort in Eurer Mitte. Hättet Ihr mir eben so willig auch Eure Hände geliehen, ich würde manch schöne That unter Euch vollführt haben. Läge es nur in meinem Willen und in meiner Kraft, wahrlich, unser Gottesdienst wäre