Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3145] (1885) Nassenheide : geologische Karte / geognostisch und agronomisch aufgen. durch E. Laufer und K. Keilhack ...
Entstehung
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16 Agronomisches.

Da, wo der Boden des Thalsandes zu Ackerland Verwendung ge­funden hat, ist vor Allem ein jegliches Brachliegenlassen desselben zu vermeiden, da in diesem Falle von demselben gerade die schwach humosen und zersetzteren Sande der Oberkrume leicht durch den Wind davongeführt werden können.

Der auf dem vorliegenden Gebiete vorkommende Flugsand­boden ist fast ausschliesslich hier auch als Niederungsboden noch zu betrachten. Er ist überall bewaldet, vorwiegend mit Kiefern, aber auch mit Birken, was nur gebilligt werden kann, da frei­liegende Flugsandgebiete die ganze Umgegend schädigen.

Der Boden des Alluvialsandes(Flusssandes) ist meist von dem des Thalsandes durch grössere Grundfeuchtigkeit, häufig auch höheren Humusgehalt unterschieden. Soweit dieser Boden der Gemeinde Neu-Holland angehört, findet er hier zweierlei Ver­wendung, einmal als Ackerland und ferner als Wiesen- oder viel­mehr Hüte- und Weideland für die in diesem Districte stark be­triebene Rindviehzucht. Die Grundstücke werden abwechselnd einige Jahre mit Feldfrüchten bestellt, um dann wieder einige Jahre zur Hütung zu dienen. Durch den von den Viehherden zurück­gelassenen Dünger ist in dem Boden auch nach längerer Zeit eine grössere Menge Nährstoff vorgebildet, welche den Boden für die weitere Bestellung mit Kartoffeln und Getreide geeigneter macht. Ebenfalls wird auch etwas mehr Humus in der Oberkrume an-. gehäuft. In nassen Jahren oder gar bei Ueberschwemmungen leiden jene Ländereien natürlich sehr leicht. Die Gebiete des Alluvial­sandbodens, welche bewaldet sind, zeigen öfters einen frischen Graswuchs unter den Bäumen, häufig auch stellen sich hier Brom­beersträucher als Unterholz ein.

Der Höhensandboden ist nur dann ein besserer Sandboden, wenn er dem Oberen Diluvialsand oder Decksand angehört, und

zwar in dessen regelmässiger Lagerung auf dem Oberen Diluvial­mergel. Der durch diese Lagerung, wenn nicht 1 Meter Tiefe überschritten ist, in Folge des im Untergrunde befindlichen Lehmes vorhandene Feuchtigkeitsgehalt nützt dem Sandboden ganz merklich.

Der Sandboden des Unteren Sandes(oftmals als Oberkrume auch Oberen Sand führend) ist seiner geringen wasserhaltenden