Geognostisches, 15
fläche tritt das Missverhältniss zwischen den losen Massen des Sandes und der bindigen Beschaffenheit des Mergels grell zu Tage. Die einzelnen Abtheilungen des Spathsandes, in welche derselbe, wie das Profil auf vorstehender Seite lehrt, zerfällt, können nicht immer aus einander gehalten werden, sind auch petrographisch und damit namentlich für den Landwirth völlig gleichwerthig. Bemerkt mag werden, dass sich häufig nach oben eine grandige Schicht einstellte, und dass letztere auch gelegentlich an die Oberfläche treten kann. Wenn nun auch die Karte in den letzteren Fällen meist oberen Geschiebesand angiebt, so kann hier allerdings ein Fehler in der Auffassung vorliegen, aber der Unmöglichkeit der Unterscheidung gegenüber wird dieser Fehler verzeihlich, zumal derselbe in praktischer Hinsicht von keinerlei Einfluss ist. Wie erwähnt, bestehen die Hügel aus Unterem Diluvialsand, der auch überall da oberflächlich zu Tage angetroffen wird, wo ihn nicht der Obere und Untere Geschiebemergel bezw. deren Verwitterungsgebilde bedecken. In besonderer Mächtigkeit zeigt sich derselbe in den schroffen Abstürzen am Südostrande der Stadt, wo er vorzüglich in den Sandgruben hinter den Ställen der Garnison aufgeschlossen ist.
Der Untere Mergel(dm) als Glied des Unteren Diluviums und als Bank innerhalb des Diluvialsandes erscheint an der Oberfläche in zwiefacher und genetisch aus einander zu haltender Weise, entweder auf dem Plateau selbst— die Senken zwischen den einzelnen Kuppen mehr oder weniger zusammenhängend ausfüllend— oder am Plateaurande.
Im ersten Falle verdankt er sein oberflächliches Auftreten durchweg der denudirenden Thätigkeit der atmosphärischen, namentlich aber der am Schluss der Diluvialzeit reichlich strömenden Schmelzwasser, durch welche die früher jedenfalls zusammenhängenden Diluvialkuppen bis auf die schwerer zerstörbare Schicht des Unteren Mergels durchwaschen wurden.
In dem anderen Fall des randlichen Vorkommens ist dasselbe auf die aufpressende Wirkung des Eisdruckes zurückzuführen. In diesen besonderen Fällen erhebt sich auch der Untere Mergel auf Höhen, die die Höhenlage des Oberen Mergels übertreffen, während