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[Neue Nr. 3242] (1880) Brunne : geologische Karte / geogn. u. agronom. aufgen. durch F. Klockmann ...
Entstehung
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12 Geognostisches.

Gebilden hervortreten. Es wird bei der Besprechung der einzelnen Ablagerungen noch näher darauf zurückzukommen sein.

Weit untergeordneter, was die räumliche Verbreitung an der Oberfläche anlangt, tritt der Untere Diluvialsand(ds) auf, jedoch auch dann niemals für sich, sondern: stets unter einer, allerdings dünnen Steinbestreuung, ‚welche letztere als das Aequiva­lent des Oberen Geschiebemergels aufzufassen ist. Für den Auf­bau der Hochfläche ist der Untere Sand jedoch von nichts weniger als geringer Bedeutung, denn er: bildet deren Kern und die Unter­lage für den Oberen Diluvialmergel.Unter letzterem kann er auch unter besonderen Umständen zu Tage treten. Diese Um­stände sind zwiefacher Natur. Einmal ist es die Denudation, die Einwirkung der atmosphärischen und der strömenden Gewässer, welche am Plateaurande den Mergel entfernt hat und den unter­lagernden Diluvialsand zu Tage treten lässt. Deshalb ist auch sein Vorkommen hauptsächlich an den Thalrand geknüpft und namentlich der Südrand ‚des Bellin von Dechtow bis Lenzke lässt deutlich diese nicht minder Charakteristische. Verbreitungsweise erkennen, wie es die des Oberen Mergels und der Beckensande ist. Andererseits verdankt der Untere Diluvialsand sein Hervor­treten an der Oberfläche der Aufpressung, einer Krafterscheinung, die uns vielfach bei den Diluvialablagerungen des norddeutschen Flachlandes entgegentritt und Anlass zu den häufigen Störungs­erscheinungen gegeben hat. Der mächtige Druck, ‚der von dem Gewicht des auflastenden Inlandeises ausgeübt. wurde, ist als die Ursache dieses eigenthümlichen Verhaltens anzusehen.

In Folge der Aufpressung finden wir den Unteren Sand an den wenigen Stellen, wo er auftritt, sogar die höchsten Punkte unter den benachbarten Kuppen einnehmen, so in der Nähe von Brunne, wo dieses Verhalten ganz augenfällig ist. Weniger fällt die Aufpressung in die Augen an zwei kleinen Punkten durch­ragenden Unteren Sandes in der Nähe des Denkmals.

Ausser diesen drei Ablagerungen, über deren petrographischen Charakter in ausführlicher Weise in den Allgemeinen Erläuterungen »Die Umgegend Berlins. I. Der Nordwesten« abgehandelt ist, sei noch an dieser Stelle auf das geognostisch wohl interessante, aber