Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3440] (1880) Bamme : [geologische Karte] / Topogr. aufgen. v. Königl. Preuss. Generalstab ; geognost. und agronom. aufgen. durch F. Wahnschaffe unter theilweiser Hülfeleistung des Culturtechniker Wölfer
Entstehung
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Il. Agronomisches.

Die vier Hauptbodengattungen, Lehmboden, bezw. Thonboden, Sandboden, Humusboden und Kalkboden sind im Bereiche des Blattes vertreten, obgleich der erstgenannte nur die äusserste Grenz­ausbildung eines Lehmbodens zeigt, so dass die Ackerkrume desselben nur als ein lehmiger, zuweilen selbst nur schwachlehmiger Sand bezeichnet werden muss.

Der lehmige Boden gehört ausschliesslich dem Diluvium an, während der Thonboden sich auf das Alluvium beschränkt. Grössere Flächen des lehmigen Bodens finden sich zwischen Bamme und Gräningen, sowie überhaupt an dem ganzen Rande der dortigen Diluvialhochfläche. Kleinere Gebiete kommen an der Westseite des Galgenberges, am Premnitzer Berge und in der Umgebung von Seelensdorf vor. Der Lehmboden gehört hier überall dem Unteren Diluvialmergel an. Trotz des geringen, durchschnittlich nur 24 pCt. betragenden Gehaltes an plastischem Thon ist dieser lehmige, oder oft nur schwach lehmige Sand der bessere oder zuverlässigere Ackerboden der Gegend. Er verdankt dies einerseits seinem Gehalte an feinsten Theilen, die neben plastischem Thon eine hinreichende Menge direct für die Pflanzen­ernährung verwerthbarer Substanzen enthalten, vorwiegend jedoch seiner bereits erwähnten Zugehörigkeit zu der wasserhaltenden und schwer durchlässigen Schicht des Geschiebemergels. Der an sich noch immerhin leichte und wenig bindige Boden bietet nämlich infolge dieser, das Wasser schwer durchlassenden Eigenschaft seines Untergrundes, des Lehmes und noch mehr des intacten Mergels selbst den Pflanzen auch in trockenster Jahreszeit eine genügende

Feuchtigkeit. b*