Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3440] (1880) Bamme : [geologische Karte] / Topogr. aufgen. v. Königl. Preuss. Generalstab ; geognost. und agronom. aufgen. durch F. Wahnschaffe unter theilweiser Hülfeleistung des Culturtechniker Wölfer
Entstehung
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20 Agronomisches.

Die Vermischung der Oberkrume des lehmigen, sowie auch des reinen Sandbodens mit dem meist schon in geringer Tiefe erreich­baren Mergel kann daher nicht dringend genug empfohlen werden. Durch eine derartige Mergelung erhält die infolge der Verwitterung völlig entkalkte Oberkrume nicht nur einen für eine lange Reihe von Jahren ausreichenden Gehalt an kohlensaurem Kalk, sondern die Ackerkrume wird auch durch die Vermehrung ihres Thonge­haltes bindiger und für die Absorption der. Pflanzennährstoffe ge­eigneter.

Thonboden findet sich in ausgedehnten Flächen in den Niederungen an der Havel zwischen Pritzerbe und Döberitz. Er wird hier ausschliesslich als Wiesenland benutzt, ist aber durch die vielfachen Thongräbereien mehrfach bereits in Unland ver­wandelt worden.

Ein lehmiger Boden findet sich auch südlich von Rathenow. Hier hat ehemals eine Verbindung zwischen der Havel und dem Wilzensee stattgefunden, darauf deutet der Schlick hin, welcher

sich in geringer Tiefe unter jüngerem Sande findet. Durch die Kultur ist der Schlick mehrfach mit dem Sande gemischt worden

und stellt gegenwärtig einen sehr ertragsfähigen, lehmigen Sand­boden dar.

Sandboden.

Der hier vorkommende Sandboden gehört dem Unteren Di­Jluvialsande, dem Dünensande, dem Thalsande und dem Alluvial­sande an. Der Sandboden, der durch. die erstgenannten beiden Bildungen gebildet wird, ist als Höhenboden zu bezeichnen und hat in Folge dessen eine verhältnissmässig trockene Lage. Der Sandboden des Thalsandes umfasst die ausgedehnten Forsten der Königlichen Forst Grünaue, der Pritzerber, Gräninger und Seelens­dorfer Haide, sowie einen kleinen Theil der Rathenower Stadt­forst. Infolge des nicht allzutiefen Grundwasserstandes bietet dieser Boden, selbst zur trockenen Jahreszeit noch immer genügende Feuchtigkeit und eignet sich daher vortrefflich zur Kiefernkultur, wie dies die schönen Bestände der Königlichen Forst am Besten zeigen. Der durch den Alluvialsand gebildete Sandboden wird in