Geognostisches. 15
zwischen den Stationen Buschow und Nennhausen hinziehen, sind
von grosser technischer Wichtigkeit, da sie die ganzen dort befindlichen Ortschaften mit Brennmaterial versehen. Nur an gewissen Punkten, die sich als schmale meist in der Mitte der Niederungen befindliche Becken abgrenzen liessen, wurde der Torf bei 2 Meter nicht durchbohrt. Dort, wo die Mächtigkeit desselben geringer ist als 2 Meter, bildet entweder Schlick oder Sand sein Liegendes. In den Buchten im Süden des Blattes treten dagegen Wiesenthonmergel unter demselben auf,
Moorerde. Als solche wird ein Humusboden bezeichnet, der nicht wie der Torf deutliche Pflanzenreste erkennen lässt und ausserdem mehr oder weniger reichlich mit Sand vermischt ist. Derartige Moorerde kommt sowohl an den Rändern der grösseren Niederungen, als auch in kleineren Becken vor.
Moormergel ist eine kalkhaltige Ausbildung der Moorerde, welcher der Hauptsache nach hier dadurch entstanden ist, dass die von den Diluvialhochflächen herabströmenden und mit Kalk beladenen Gewässer diesen Kalkgehalt in den sich an die Plateaus anschliessenden Niederungen wieder absetzten. Demzufolge finden wir die Moormergelflächen auch hier nur in unmittelbarer Umgebung der Diluvialhochflächen.
Wiesenthonmergel von ähnlicher Ausbildung wie derjenige, welcher in der Etzin- Ketziner Bucht vorkommt, tritt hier im Marzahner Fenn und in den Niederungen bei Gortz auf. Der Zusammenhang dieser Niederungen mit der Havel ist deutlich nachweisbar. Es sind dies zweifellos Absätze der Havelwasser, welche in Ausbuchtungen, woselbst das Wasser zur Ruhe kam, den mitgeführten Kalk- und Thonschlamm absetzten*).
Schlick, welcher durch den Einfluss der bis in diese Niederungen gelangenden Elbwasser abgesetzt ist, findet sich nur im nordwestlichen Theile des Blattes. Er tritt dort nirgends direct zu Tage, sondern bildet, wie bereits erwähnt, das Liegende des
') Vergl. F. Wahnschaffe, Mittheilungen über das Alluvium der Rathenower Gegend. Jahrb. d. Königl. preuss. geolog. Landesanst. für 1885. Berlin 1886. S. 124—132, sowie die Erläuterungen zu Blatt Rathenow.