12: Geognostisches.
und der Plauen’sche Canal, welcher südlich Ferchland von der Elbe zum Plauen’schen See führt, 6,26 Meter Gefälle besitzt.
Die Herausbildung der zwischen Bittkau und Sandau liegenden Elbniederung— zu welcher das vorliegende Blatt gehört— kann nicht auf die Elbe zurückgeführt werden, denn sie ist augenscheinlich als eine Fortsetzung des älteren, oben bereits erwähnten Glogau-Baruther Hauptthales, das die Spree- Nuthe- Gewässer aufnahm, anzusehen. Letztere waren es auch, welche am Ende der Diluvialzeit— durch den Anprall der aus dem Berliner Hauptthale strömenden Gewässer bei Sandau westwärts abgelenkt— die gewaltige Ausbuchtung herbeiführen halfen, die unter dem Namen»die Wische« allgemein bekannt ist. Damals erzwangen sie sich auch bei Hämerten in der Richtung auf Stendal und von hier nordwärts über Eichstädt und Walsleben Abfluss, von wo sie — ebenfalls in der Richtung auf Osterburg abgelenkt— an der Erweiterung der Wische theilnahmen.
Nach und nach überwand die Gewalt der in verwildertem und höchst wandelbarem Laufe fliessenden Elbgewässer die ihrem Vordringen entgegenstehenden Hindernisse— die zahlreich aus der Niederung hervortretenden Diluvialhochflächen—, welche durch Ab- und Unterspülung immer mehr an Terrain verloren und von denen z. B. diejenigen bei Parchau, Güsen, Derben’sche Berg, sowie Ferchland gewissermaassen nur Reste oder stehen gebliebene Pfeiler einstiger ausgedehnter Diluvialhochflächen darstellen. Und da die Gewässer groben Sand, Grand und Schlick absetzten, die Uferländereien, sowie auch das Flussbett mit der Zeit so hohen Auftrag erfuhren, dass die weiter abgelegenen Gelände nicht mehr der Elbe zu, sondern von ihr ab entwässert wurden, so verliess der Strom bei Hochfluthen sein Bett ganz oder theilweise und suchte tiefer gelegene, nähere Wege in nördlicher Richtung auf, Dies gelang zunächst zwischen Rogätz!) und Kehnert. In dem
1) In der»Geschichte der Altmark« von Wohlbrück findet sich bereits folgende Angabe: Man muss nämlich wissen, dass die Elbe zwischen Magdeburg und Rogätz ehemals einen anderen Lauf hatte als jetzt, und dass sie schon bei Wolmirstädt oder Elbeu die Ohre aufnahm und dann.in dem Bett der heutigen Ohre auf Rogätz weiter fortfloss.
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