Geognostisches. 23
spathgehaltes schwach lehmig, bald mehr, bald minder reich an Geschieben in allen Grössen und— weil den Angriffen der Tagewässer stetig ausgesetzt— gewöhnlich frei von Kalk. In seinem Mineralbestande überwiegt der Quarz— ca. 90 pCt.—, den Rest bilden meist der Verwitterung stark anheimgefallene Feldspatharten, Hornblende, Glimmer u. a. m.
Der Thalsand(das)— mit Bezug auf das Vorkommen in den alten Stromthälern so benannt— gehört der oberdiluvialen Abschmelzperiode an und ist als das jüngste Glied des Oberen Diluviums aufzufassen. Er bildet zahlreiche, isolirt aus der Elbniederung tretende, umfänglich meist beschränkte Partieen, Inselzüge und Complexe von oft sehr zerrissener, vielgestaltiger Form. Am Ende der Diluvialzeit verbreitete er sich ohne Zweifel über die ganze Niederung und wurde erst später— nachdem die Elbe ihren Lauf hierher gerichtet hatte— in seinem Zusammenhange gestört, umgelagert und weiter fortgeführt. Auf der Karte ist der Gesammteindruck nur deshalb ein geschlossener, weil der Untergrund der geringer beschlickten Flächen ebenfalls mit der Farbe des Thalsandes angegeben ist.
Die in den übrigen Verbreitungsbezirken des Thalsandes, z. B. im Berliner Hauptthale oder dem nahen Tangerthale beobachtete ebene Oberflächenform kommt auf dem Blatte im Allgemeinen weniger deutlich zum Ausdruck, und tritt er hier wie Hügel aus dem umgebenden Schlickterrain, eine Erscheinung, die nur durch den Abrutsch und die Abspülung seitens der Elbgewässer herbeigeführt sein dürfte. Auch die grosse, zwischen Kabelitz und Schönhausen liegende Thalsandinsel zeigt Unebenheit, welche durch Sandwehen noch vermehrt worden ist.
Dass der Thalsand ursprünglich bereits beträchtliche Bodendepressionen enthalten haben muss, lassen die als»der Trüben« bezeichneten Wiesenflächen erkennen. Diese— etwa 3 Meter, bis zum Liegenden gegen 5 Meter tiefer als die benachbarten Thalsandhöhen gelegen— enthalten als Liegendes Torf und nur’ über demselben Schlick; das Elbwasser mit seinen Sinkstoffen ist daher unzweifelhaft erst nach der Bildung des Torfs und beim Durchbruche zwischen Gr.-Mangelsdorf und Kabelitz hierher gelangt.