Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 29 [Neue Nr. 3438] (1889) Jerichow : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch H. Gruner
Entstehung
Seite
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42; Geognostisches.

Düne angelangt niederfällt und infolge der Schwere hinabrollt, und um so tiefer, je gröber er ist.

Abrutsch- bezw. Abschlemmmassen

sind auf der Karte durch bräunlich gelben Farbenton angegeben, und nur an den Gehängen, Einbuchtungen, kleinen Rinnen oder Senken des Klietzer Plateaus vorhanden. Sie bestehen gewöhn­lich aus mehr oder minder stark mit humosen Substanzen ver­mengtem tiefgründigem Sand.

Aufschüttung oder Rajoltes Land.

Zu ersterer gehört die hohe doppelte Umwallung der Burgwall!) genannt nahe dem Schrotgraben an dem von Schönhausen nach Wust führenden Fusssteige, über den er sich etwa 4 Meter hoch erhebt. Von der farbigen Unterscheidung aller übrigen Aufschüttungen, wie z. B. der Deiche, des Eisenbahn­planums, der Dämme in den Wiesen u. s. w. wurde um der Klarheit des Kartenbildes keinen Eintrag zu thun abgesehen.

Rajoltes Land gekreuzte graue Reissung ist haupt­sächlich längs des Deiches zwischen Fischbeck und den zu Schönhausen gehörigen Ziegeleien, in kleinerem Umfange auch zu beiden Seiten der Chaussee südlich der zuerst genannten Ort­schaft und unweit des Landgrabens bei den»Trüben« vertreten. Es kennzeichnet zugleich den Umfang versandeter Flächen bei früheren Deichbrüchen. Bei Fischbeck z. B. versandeten im Jahre 1845 ca. 500 Morgen, die nach Abfluss des Wassers einer Wüste glichen. Der Sand lagerte aber nicht gleichmässig, sondern in

1) Schönhausen und Fischbeck gehörten früher der Altmark an, welche gegen Ende des 14. Jahrhunderts an den Grenzen ihrer Feldmarken überall Wartthürme und Burgwälle erhielt. Danneil sagt in einem Aufsatze des Ledeburschen Allgemeinen Archivs für die Geschichtskunde des Preussischen Staates, 1831, Bd. IV, S. 208, darüber Folgendes:»Zu dieser Zeit nämlich in der traurigen Periode nach Markgraf Waldemars Tode, gegen Ende des 14. Jahr­hunderts entstanden die Wartthürme und die Burgfreden, die an der Grenze der Feldmark angelegt, besonders dazu dienten, die auf dem Felde beschäftigten Arbeiter und die Hirten von der Ankunft der Räuber in Kenntniss zu setzen und die Viehheerden in ihre umwallte Burg aufzunehmen«,