Geognostisches. 43
sehr verschiedener Stärke und musste daher vor dem Rajolen erst planirt werden. Die Umgrabung des nördlich davon auf Schönhauser Flur gelegenen Landes erfolgte früher, und fand die Versandung bei dem Durchbruche im Jahre 1785 statt; noch früher sehr wahrscheinlich diejenige bei den Ziegeleien westlich von Schönhausen, welche aber erst zum kleinen Theile rajolt wurde.
Das Rajolen selbst findet in der Weise statt, dass man in kurzen Abständen lange, schmale Gräben anlegt und den Schlick _— sobald er nicht tiefer als. 15 Decimet. ansteht— an die Oberfläche bringt und ihn etwa 3 Decimet. stark ausbreitet, jedoch nicht mit dem Sande mengt. Der hier unter dem Sande liegende Schlick eignet sich für derartige Melioration deshalb vorzüglich, weil er in früherer Zeit bereits gutes Ackerland war, weder zu hart, zähe oder fett, noch von sonstiger ungünstiger Zusammensetzung ist.
Ein Blick auf die Karte zeigt, dass das versandete Terrain noch grosse Flächen einnimmt und demnach viel zu rajolen übrig bleibt; ein beträchtlicher Theil desselben dürfte aber für immer der Ackereultur entzogen sein, da bei grandiger Beschaffenheit und grosser Mächtigkeit des auflagernden Flusssandes die Melioration sich kaum bezahlt macht. Hierbei käme aber in Frage, ob diese sterilen Sandfelder nicht durch Ueberfahren mit Schlick von benachbarten Stellen in fruchtbares Land verwandelt werden könnten. Die gleichmässige Vermengung des Lehms oder Thons mit Sand — wie sie die Pflanze fordert— ist freilich schwierig und nur nach gehörigem Durchfrieren im Winter einigermaassen zu erreichen, Zufuhr von Mergel oder Kalk bringt aber den zusammenhängenden Lehm bald zum Zerfallen, und lässt er sich dann im Frühjahr leicht mit dem Sandboden vermischen.