Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 29 [Neue Nr. 3438] (1889) Jerichow : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch H. Gruner
Entstehung
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Il. Agronomisches.

Nach Maassgabe der Mischungsverhältnisse der vier Haupt­bestandtheile des Bodens: Sand, Thon, Kalk und Humus unter­scheidet man im Allgemeinen sandigen, thonigen, kalkigen und humosen Boden. Bei einer specielleren Gliederung für praktische Interessen werden auch Lehm, Mergel und der Steingehalt als Klassencharakter benutzt, wodurch 7 Hauptgruppen: Sand-, Thon-, Lehm-, Mergel-, Kalk-, Humus- und Steinboden entstehen. Die Bildung ihrer Abarten geschieht nach demjenigen Bestandtheil, welcher neben dem die Hauptklasse bedingenden als der wesentliche angesehen werden muss, und spricht man demzu­folge von sandigen, grandigen, mergeligen, kalkigen, humosen, eisenschüssigen, bezw. auch salzigen Bodenarten.

Die innerhalb der Section auftretenden vorherrschenden Boden­profile, welche sich an ihrem linksseitigen Rande angegeben finden, unterscheiden zwischen Sand-, Humus-, Kalk- und lehmigem Boden, weshalb in dem nachfolgenden agronomischen Theile dieser Erläuterungen die gleiche Gruppirung beibehalten ist.

Auf Section Jerichow tritt der lehmige, resp. thonige Boden in den Vordergrund, demnächst schliessen sich in abstufender oberflächlicher Verbreitung Sandboden, Humus- und Kalkboden an. In Uebereinstimmung damit befindet sich die verschiedene Bewirthschaftungsweise, indem die lehmigen Bodenarten sofern sie durch Deiche geschützt sind dem Ackerbau, die reinen fast durchweg trocken gelegenen Sandböden der Waldwirthschaft, die grösstentheils nassen und Ueberschwemmungen ausgesetzten Humus­böden als\WViese und die zum Theil höher und daher trockener als die vorigen gelegenen, sehr untergeordneten Kalkböden als Wiese und Acker dienen.