46 Agronomisches.
Höhenangaben, aus den Signaturen für Wiesen, Hütungen, nasse und trockene Gräben, deren Anzahl, ihren engeren oder weiteren Abständen, aus der Lage der Deiche u.a.m. hervor. Denn als Wiese benutzte Schlickflächen sind kaltgründig, besitzen. schweren undurchlässigen Boden, sowie niedrige, wassergefährliche Lage; Terrains mit»nassen« Gräben zeigen gewöhnlich humosen Boden an, trockene Gräben dagegen markiren meist leichteren Oberboden und strengen Untergrund, der um so zäher ist, je näher und zahlreicher die Gräben bei einander liegen. Zu Deichbauten benutzte man aus Sparsamkeitsrücksichten— wenn irgend angänglich— höher liegende Ländereien und überwiegen daher in ihrem Bereiche die Mittelböden(Lehmböden).
Der milde, schwach humose Lehmboden 1) bezw. sandige Thonboden ist vorherrschend in der südlichen Hälfte des Blattes und besonders in dem von den Ortschaften Fischbeck, Kabelitz und Jerichow umschlossenen Theile zur Ablagerung gekommen. Dieser zartkrümelige, tiefgründige Schlickboden vereinigt die guten Eigenschaften der Thon- und Sandbodenarten in sich; er ist mild, leicht zerreiblich, hat nicht die strenge Consistenz des Thons, schwindet zwar bei anhaltend trockener Witterung, bekommt aber nur geringe Risse. Er ist weder zu nass, noch zu trocken, nicht zu kalt, noch zu hitzig, weder zu bindig, noch zu locker, nimmt. das Regenwasser leichter als der Thonboden auf, hält in der Verdunstung das rechte Maass, trocknet überhaupt nie vollständig aus, sondern befindet sich stets in angemessenem» mittlerem Feuchtigkeitszustande. Die Feldfrüchte leiden daher weder von Dürre, noch Nässe, und hat er daher dem Thonboden gegenüber den Vorzug der Sicherheit im Ertrage. Wegen seiner grösseren Porosität besitzt er in hohem Grade die Fähigkeit, alle in der Luft enthaltenen, gasförmigen Stoffe aufzunehmen und in den Poren zu verdichten. Er gestattet den Pflanzen leichte Anwurzelung und lässt sich nicht schwierig und fast zu jeder Zeit bearbeiten. Jeder Dünger ist für ihn geeignet, und verwerthet er diesen höher, als irgend ein anderer Boden. Hinsichtlich des Anbaues eignet er sich für alle Pflanzen mit stärkeren, fleischigen Wurzeln und
1) 8. die Anmerkung auf S. 45.