Agronomisches. 47
festen, steifen Blättern, und gedeihen darauf Halmfrüchte, Futterkräuter, Wurzel- und Handelsgewächse aller Art, ganz besonders aber Gerste; diese ist im Sommerfeld. die Hauptfrucht, und nennt man ihn deshalb auch Gersteboden.
Der höhere oder geringere Werth dieses Lehmbodens ist vor allem an die Mächtigkeit, die Art des Untergrundes und die mehr oder minder feuchte, resp. durch Wasser gefährdete Lage gebunden. Erstere wechselt zwischen 5—9 Decimeter, erreicht auch mitunter 3 Deeimeter, der Lehm bleibt alsdann aber in seiner Gesammtmasse selten constant, sondern bildet Uebergänge zu sandigem, sehr sandigem und fettem Lehm.
Vielfältig ist die Oberkrume einige Decimeter stark von sandigerer Beschaffenheit, dafür aber das Liegende etwas geschlossener, in welchem Falle jedoch der agronomische Werth des Bodens durch den in höherem Grade wasseranhaltenden Untergrund in keiner Weise schädlich beeinflusst wird.
Der tiefere Untergrund besteht in sehr feinem oder gröberem Sand, Grand, sowie auch Thon. Dieser sowohl, wie auch der feine Sand(Schwemmsand) bewirkt Undurchlässigkeit, sodass die Saaten bei geringerer Oberkrume leicht auswintern, das Wasser im Frühjahr.zu lange in den Furchen steht und häufig Umackerung und Wieder-Einsaat erfolgen muss.
Die Bonitirung des Thonbodens bezw. Lehmbodens!) erfolgte theils in die zweite, theils dritte Klasse, für welche im Kreise Jerichow II die Reinerträge von 12 Mark und 9 Mark pro Morgen festgestellt wurden.
Zwischen Jerichow und Fischbeck cultivirt man darauf: ‚Weizen, Gerste, Hafer, Rüben, Klee, Erbsen, Raps— da in Fischbeck viel Viehzucht getrieben wird— auch Grünfutter, besonders Wicken.
Die bäuerlichen Besitzer haben Dreifelderwirthschaft und bringt
Ertrag pro Morgen
1. Weizen+ 4 7 10—16 Ötr.
Gerste ne 0. 2165» 9.) Hafer.... 0. W180» | Fatterräben Wu 200»
1) S. die Anmerkung auf 5. 45.