Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 29 [Neue Nr. 3438] (1889) Jerichow : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch H. Gruner
Entstehung
Seite
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Agronomisches.

Ertrag pro Morgen Klee.... 1. 2540 Otr.iin, 2 Schnitten. 8.( Erbsen.... nn 44 Sml0 Wicken

Mitunter liegen die Felder auch in der Fruchtfolge: Weizen, Brache, Raps. Weizen bedarf in der Rotation Intervalle von 3, Gerste und Hafer 6, Erbsen und Rüben 9 Jahren. Anbau von Raps wird des gegenwärtig gedrückten Preises wegen wenig be­trieben, ebenso der Zuckerrüben, deren Cultur in früheren Jahren aber in grösserem Umfange für die Darre bei Fischbeck*) er­folgte, des geringen Werthes der Rübenschnitzel wegen aber ein­geschränkt wurde.

In der Gegend von Kl.-Mangelsdorf ist der Thon- bezw. Lehmboden wegen reichlicher Beimengung von feinem Sande leichter oder magerer, dafür im Untergrunde thoniger; er kann zu jeder Zeit ob trocken oder nass bestellt werden und ist deshalb nicht minderwerthiger als bei Fischbeck. Der Frucht­bau besteht. in Klee, Weizen(1014 Scheffel pro Morgen) Futter­rüben(200 Ctr.), Hafer(bis 24 Scheffel), Roggen, Gerste, auch wohl Rübsen.

Kunst-Dünger erhält der Boden in der Gegend von Fisch­beck nur ausnahmsweise, da bei den günstigen Wiesen-Verhält­nissen der dortigen Wirthschaften und der stark betriebenen Vieh­zucht viel Stalldung producirt und der ganze Acker damit regel­mässig alle 3 Jahre gedüngt wird. Recht günstig haben sich aber Beigaben von Chilisalpeter bewährt. Das Rittergut Kl.-Mangels­dorf verwendet mit grossem Erfolge aufgeschlossenen Peru-Guano, und Rüben erhalten hier stets Chilisalpeter.

Schwach humoser, milder, tiefgründiger Lehm-?) bezw. Thon­boden bildet zum grossen Theil auch den Boden der beinahe aus­schliesslich als Wiese benutzten, ausserhalb der Deiche gelegenen

1) Diese ist auf der Karte als Cichorienfabrik aufgeführt; Cichorien werden bei Fischbeck aber nicht cultivirt und gedeihen nach Angabe des Hrn. Orts­vorsteher Bleis im dortigen Boden überhaupt nicht. Von dem in geographi­schen Werken bei Jerichow gerühmten Tabakbau ist ebenfalls nichts zu sehen.

2) S. die Anmerkung auf S, 45.