Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 29 [Neue Nr. 3438] (1889) Jerichow : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch H. Gruner
Entstehung
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50; Agronomisches.

Der sandige Lehmboden bezw. Thonboden*) ist erheblich magerer und humusärmer als der vorige und um so weniger werth-. voll, je gröber und höher sein Gehalt an Sand, je geringmächtiger, trockener und grandiger der Untergrund und je nasser er gelegen ist. Wie aus den rothen Einschreibungen hervorgeht, ist er be­sonders nördlich von Jerichow. verbreitet und das Profil:

ST 510 und ST 39 S-|

vorherrschend. Infolge der feuchten Lage, des feineren Sandgehaltes, der

reichlichen Düngung und guten Bearbeitung steht dieser Boden dem sandigen Lehmboden mit Thon- oder Lehm-Untergrund und zwischengelagertem Sand wie solcher z. B. auf dem sogenannten Rittergutsfelde westlich von Schönhausen angetroffen wird im Ertrage sehr nahe. Als Durchschnittsprofil ergiebt sich:

ST 37 S 15 STod. T

Dieser Boden lässt mit nahezu gleichem Erfolge den Anbau derselben Früchte wie der milde Lehmboden zu, ‚wobei freilich nicht verschwiegen bleiben darf, dass er reichliche Düngungen von Ammoniak-Superphosphat, Chilisalpeter, Thomasmehl und Kalk erhält. Der Ertrag ist aber nicht sicher und wird durch das Drängwasser der Elbe stark beeinflusst, welches häufig Um­brechungen und neue Einsaaten bedingt.

Ungünstiger verhält sich in physikalischer Hinsicht der als fetter Thonboden zu bezeichnende Schlick, denn er besitzt starken Zusammenhang, hindert das Eindringen der Wurzeln, er­härtet bei anhaltender, trockener Witterung sehr stark und bekommt breite, tiefe Risse, wodurch die Pflanzenwurzeln von der sie be­deckenden Erde entblösst werden und leicht Schaden nehmen. Er saugt das Wasser nur langsam ein, nimmt nächst dem Humus­boden aber am meisten davon auf, hält jedoch dasselbe länger als jener an. Einmal mit Wasser gesättigt, lässt er weder dieses, noch

1) S. die Anmerkung auf$. 45.