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die Ziegeleien Drainröhren— an denen grosser Bedarf ist—, Mauersteine und Dachziegel. Als
humoser Thonboden abgelagerter Schliek besitzt dem Thonboden gegenüber grössere Lockerheit, zerfällt leichter und bis in grössere Tiefe als dieser, und die schweren, pechschwarzen, glänzenden Schollen— daher Pechboden genannt— zerkrümeln bei guter Bodenbearbeitung bald; allein der Boden blendet im
Sommer gesehen, weil der Humusgehalt die Condensation für
Wassergas vermehrt, das Wasser energisch zurückgehalten und die durch Oxydation der Humussubstanzen frei werdende Wärme im Frühjahr zur Verdunstung des Wassers vollständig verbraucht wird. Schon durch seine Lage in nächster Nachbarschaft der nassen, weit ausgedehnten Wiesenflächen»der Trüben«, in deren Nähe stets. niedrigere Temperatur als auf den höheren Ackerstücken herrscht, ist der Pflanzenbau sehr gefährdet, und erfriert das Wintergetreide nicht selten.
Der humose Thonboden lässt sich in mässig feuchtem Zustande gut bearbeiten, in trockenem wird er hart, rissig und brechen beim Pflügen grosse Schollen los, in zu nassem aber thürmen sich lange Schwarten auf. Das beste Mittel zu seiner Verbesserung besteht in Drainage, Anlage genügend breiter und tiefer Abzugsgräben, guter Bodenbearbeitung und kräftiger Zufuhr von gebranntem Kalk. Dieser setzt den Humus schneller um, macht den Boden lockerer, wärmer, thätiger und durchlässiger.
Man findet hier darauf Weizen, Roggen, Gerste Hafer, Futtergräser, Kleegrasgemenge und Kohlarten.
Der humose Schlick nahe der zum Rittergute in Wust gehörigen Ziegelei ist weniger streng, sandiger und als
humoser Lehm') bezw. humoser sandiger Thon zu bezeichnen. Seine Mächtigkeit beträgt nur 1— 2 Deeimeter und besteht der Untergrund in Lehm, sandigem Lehm, Thon und Sand oft in buntem Wechsel. Er dient der Cultur von Rübsen, Weizen, Gerste und Klee, die etwa. den sechsfachen Ertrag liefern und folgt der Rotation zweijährige Brache.
» S. die Anmerkung auf S. 45.