58 Agronomisches.
dient die Kiefer als Baum des kurzen Umtriebes, da die Massenerzeugung bei 50—60 jähriger Wuchsdauer ungleich grösser als bei höherem Alter ist, und sich hier kaum stärkeres Holz durch Alterssteigerung erzielen lässt. Andere Kleinbesitzer haben keinen schablonenmässigen Umtrieb, sondern schlagen je nach Bedarf oder Nachfrage. Hand in Hand mit solcher Waldzerstückelung geht ferner intensive Streunutzung, weshalb vielfach die Bestände— namentlich im Schönhauser Bauernholz— verkümmern und in Folge dessen ein nur unzulängliches Bollwerk gegen den Flugsand bilden.
Die langgestreckte, dem Plateau ziemlich parallel laufende Thalsandinsel nahe dem Forsthause bei Wuster- Damm trägt des hohen Grundwasserstandes wegen auffallend kräftige Kiefern und Birken, ausserdem Eschen, Weiss- und Rotherlen. Der Umlauf beträgt bei ersteren 100—120, bei den übrigen 25—30 Jahre. Die Kiefern wachsen jedoch zu schnell, leiden auch an Rothfäule, und lässt sich ihr grobes Holz nur als Brennmaterial verwerthen. Die Erlen werden zu Pantoffeln und Schippen, die Eschen und Birken vom Stellmacher verarbeitet.
‚ Der Flugsand ist die geringste Bodenart— das Princip der Lockerheit—, zu leicht beweglich und daher als Ackerboden das denkbar ungünstigste Land. Selbst durchnässt zeigt er losen Zusammenhang, erwärmt sich rasch und stark und lässt die Luft leicht eindringen. Zwar ist der Beweis mehrfach erbracht worden, dass. bei sehr intensiver Cultur selbst Weizen darauf gut gedeiht, doch fordern derartig kostspielige Experimente im Grossen kaum zur Nachahmung auf. Die ausgezeichneten Kiefernbestände in der Stadthaide bei Jerichow beweisen aber, dass der Flugsand bei sorgfältiger Behandlung vortreffliche Kiefern erzeugen kann; im Schönhauser Bauernholz mangelt solche jedoch, und trifft man in nächster Umgebung genannter Ortschaft, ebenso auf manchen, breiten Gestellen und Wegen wahre Sandwüsten an, weil die Kleinbesitzer zwar aus den ererbten Holzbeständen grossen Vortheil zogen, nicht aber in gleicher Weise für die Zukunft sorgten.
Der Humusboden
leidet gewöhnlich an so grosser Nässe, dass der Fruchtbau darauf gefährdet ist, da durch das Wasser der Zutritt der Luft abgehalten,