Agronomisches. 61
mehr und sind die Grundstücke an bäuerliche Besitzer vererbpachtet, welche die Pachtgelder heute noch an die von Schönwald’schen Erben entrichten. ı
Ungleich werthvoller sind die Wiesen in den bald mehr, bald minder breiten Rinnen zwischen den sandigen Höhen in der südöstlichen Hälfte des Blattes. Sie rechnen meistentheils zur 2. oder 3. Classe(Reinertrag 18 und 12 Mark pro Morgen) und gleichen _— besonders die gedüngten— an Güte und Ertrag vollkommen den ausserhalb der Deiche gelegenen Elbwiesen. So bringt z. B. die 100 Morgen grosse Wiese bei Kl.-Mangelsdorf in manchen Jahren 90—.120 Fuder Heu zu 20 Centner.
Der Torf findet als Wiese, Holz- und Ackerland, wie auch als Brennmaterial Verwendung. Das darauf gewonnene Futter ist aber sauer(d.h. es enthält saure Gräser), daher von geringem Nährwerth und erzielt der Morgen höchstens einen Ertrag von 8 Mark.
Südlich vom Bahnplanum ist er mit Birken und Ellern bestanden, welche theils recht guten Wuchs besitzen, theils aber auf ansehnlichen Strecken durch das ungewöhnlich zahlreiche Wild der benachbarten grossen Forsten beträchtlich geschädigt sind und nutzt man deshalb nur das hier wachsende Gras zu Heu und Streu, die pro Morgen ca. 9 Mark Ertrag bringen. Das Hiebsalter der Birken und Ellern beträgt 30—35 Jahre und dienen sie zu Nutz- und Brennholz.
Auch südlich von Wuster-Damm trägt der Torfboden Ellern und Eschen eingesprengt, von denen erstere sich sehr üppig entwickeln, letztere hingegen in etwa 20 Jahren des eisenschüssigen, versäuerten Bodens wegen trocken werden. Das Holz dient zur Herstellung von Mulden, Trögen, Schippen, Pantoffeln u. a. m.
Torfgewinnung als Brennmaterial findet jetzt nur noch in geringem Umfange nördlich von Wuster- Damm statt, weil die schlechte, holzige, krümelige Beschaffenheit wenig Absatz veranlasst; sie erfolgte früher aber viel lebhafter und auch südlich von Schönhauser- Damm.
Die beim Austorfen entstandenen ziemlich grossen Wasserflächen sind belebt von Hechten, die hier vorzüglich gedeihen.